Bukh DV20 geht aus wenn er warm wird

[monzinger]

Hallo allerseits,
mein Bukh DV20 stand mit Boot 3 Jahre in einer Halle. Er startet einwandfrei und läuft ca. 5 Minuten. Dann geht er aus. Ich kann ihn dann wieder starten, er läuft aber nur ein bis drei Sekunden und geht wieder aus. Auch im Leerlauf mit Gas.

Mit den Abgasen kommt auch etwas Öl/Diesel ins Abwasser.

Was könnte die Ursache sein? Wie kann ich die Ursache eingrenzen?

Gibt es eine frei zugängliche Darstellung des Motors mit einer Beschreibung der Teile?

Kann ich den Wasserkreislauf mit einem Kanister kurzschließen, so dass das Abgas ohne das Kühlwasser ausgeblasen wird, oder verbrennt dann das Abgassystem (Schlauch)?

[Lombardini]

Die alten Diesel brauchten im Gegensatz zu den heutigen, nur Strom für den Anlasser zum Starten.
Was Sie aber beide und ohne Unterbrechung benötigen, ist Diesel, denn so lange der kontinuierlich gefördert wird, beim Bukh mittels mechanischer Kraftstoffpumpe, läuft ein Dieselmotor.
Somit ist anzunehmen, das bei deinem Motor die Dieselförderung aussetzt, vermutlich aufgrund von Verschmutzung/Verstopfung des/der Filter oder Leitungen schon direkt an der Saugseite des Tanks.
Die Kühlung solltest du nicht unterbrechen, denn sonst verbrennt dier der Gummischlauch des Auspuffes, da dieser ca. 600°C heiß wird

[sporty]

Hi zusammen
So etwas hatte ich auch schon mal. Da gibt es ein Feder belastetes Ventil an der Einspritzpumpe. Evtl. hat das den Druck fallen gelassen und es steht nicht mehr genug Kraftstoff zur Verfügung. Die Pumpe entlüften könnte schon helfen.

[Emotion]

Dieselzufluss checken, hört sich nach aufgebautem Unterdruck an! Ansonsten Kompression prüfen.

[Segler85]

Um die Dieselzufuhr zu prüfen, kann man schön eben die Überwurfmutter von der Druckleitung an der Düse lösen und den Motor drehen lassen. Dann sieht man, wieviel da kommt. Erstmal klingt das ja so, als ob er den Inhalt der Pumpe oder des Spritfilters verbrennt und dann nichts mehr kriegt. Dann müsste er Luft in der Leitung haben, bzw. Luftblasen zu sehen sein. Man könnte den auch direkt an der ESP mal aus nem Dieselkanister versorgen, zur Fehlersuche.

Kann ein Fehler der Kraftstoffversorgung ausgeschlossen werden, muss man weiter sehen. Etwas ölig darf ein alter Diesel abgasseitig schon mal sein. Ist ne Frage der Menge, ob das kritisch ist. Das kann man näher beurteilen, wenn man die Laufleistung bzw. die Bauart untersucht. Wenn der z.B. noch keine Ventilschaftdichtungen hat, wird er immer etwas Öl verbrennen. Und nach einer Standzeit von mehreren Jahren kann es auch sein, dass erstmal ein Kolbenring hängt und sich im Betrieb wieder löst.
Ich würde in diesem Zusammenhang übrigens gucken, ob er Überdruck/ Abgase auf das Kurbelgehäuse gibt. Dafür muss man nur wissen, wo er die Motorentlüftung hat. Die geht meistens vom Kurbelgehäuse zum Luftfilter. Auch hier gilt bei so einem alten Motor, ein Bisschen darf, Zuviel nicht.

Ebenso ist die Farbe der Abgase interessant (grau/ weiß/ blau/ schwarz) und das Startverhalten.

Die Einspritzdüsen sollte man auch von Zeit zu Zeit mal überprüfen lassen, die können bei falschem Strahlbild auch einige Schäden verursachen.

Ich hoffe, diese chaotische Beschreibung hilft etwas weiter. Ist schon wieder etwas her, dass ich mich damit beschäftigt habe.

Gruß Jan

[monzinger]

Nach Euren Tipps habe ich habe die Kraftstoffleitung nach Handbuch entlüftet und der Motor lief einwandfrei. Selbst das Öl im Kühlwasser ist verschwunden. Ein Kollege aus dem Seglerverein hat die vermeintlichen Ölspuren auf Reste des Frostschutzmittel geschoben, dass bei der Einlagerung eingefüllt wurde.

Vielen dank für die Unterstützung.

PS. durch einen Vergleich mit dem Werkstatthandbuch von Bukh habe ich festgestellt, dass es kein Bukh ist. Ich habe dann auch mit Spiegel und Taschenlampe das Typenschild gefunden und gelesen. Es ist ein Beta Marine BZ428 mit 14PS.