Laufendes Gut - welche flexibel?

[flexplosion]

Moin,

Haben am Wochenende ein Boot gekauft und möchten gerne das laufende Gut erneuern. Haben auch bereits alles ausgemessen. Die Frage ist nun, welche der Taue sollen flexibel sein und welche nicht nachgeben? Konnten das leider beim jetzigen Tauwerk nicht mehr so wirklich feststellen.

Danke!

[schluro]

Moin Unbekannter,

um was geht es genau ? Segelboot nehme ich an und was willst du genau erneuern ? Fallen und Schoten ?

Die Infos sind etwas mager.

Und was meinst du mit flexibel ? Fallen und Schoten sollten immer vorgereckt sein, sonst bist du ja nur am Trimmen.

Gruß
Rolf

[Volker]

Fallen würde ich vorgereckt, also unflexibel, nehmen. Meine JASNA hat ja sogar Drahtfallen - natürlich an Spezialwinschen dafür.

Bei den Schoten tendiere ich zu flexibelen Tauen. Da ich keine Regatta-Ambitionen habe und chronisch mit sehr kleiner Mannschaft fahre (ich und mein Stoff-Papagei), ist es mir lieber, wenn die Schot bei unvorhergesehenen Böen etc. etwas nachgeben.

Unter uns gesagt: bei mir sind etliche Schoten aus abgelegten Bergsteigerseilen. Die Jungs von der kletternden Zunft müssen Ihre 50m oder 25m Seile wegen der UV-Bestrahlung ab und zu austauschen und da bekomme ich für kleines Geld immer Leinen-Nachschub aus meinem Freundeskreis. Und wenn jemand "ins Seil gefallen" ist, muss dieses sowieso ausrangiert werden, da der Reck draußen ist. Für's Segeln taugen sie aber allemal, und wenn nicht mehr als Schot, dann als Landfeste.

Gruß

Volker
SY JASNA

[miki]

Ich hab Fallen und Schoen aud Dyneema, also mit sehr wenig Reck.
Taue mit Reck nutze ich nur als Festmacher

[aunt t]

äh, vieleicht mal warten, bis nähere Infos zum Boot kommen?
Ob zb nen Draht, Dynema, Rod oder sonstwas Fall angmessen ist, sollte man nu ja schon nen paar Fakten übers Rigg haben.

[flexplosion]

Am Rigg war vom Vorbesitzer noch ganz "normales" Tauwerk dran. Kein Draht und kein Dynema.

Fallen = kein Reck
Schoten = Reck

Kann man das so global sagen?

[Volker]

Jein.
Es hängt von Deinen Ansprüchen ab:

Falle immer unflexibel.

Bei den Schoten kann man sagen: Je genauer Du trimmen kannst und willst, je größer Deine Crew ist zu reagieren auf kleinste Windveränderungen, je schneller Du segeln willst desto unflexibeler die Schoten.

Flexibele Schoten sind etwas für faule Kerle wie mich, die nach einmal Segel einstellen lieber mit nem Glas Rotwein auf dem Vordeck sitzen und den Autopiloten hinten steuern lassen. Und denen ein Knoten rauf oder runter relativ egal ist.
Für meine HYDROVANE Windsteueranlage sind flexibelere Schoten auch nicht schlecht...

Gruß

Volker
SY JASNA

[aunt t]

Zitat von flexplosion

Am Rigg war vom Vorbesitzer noch ganz "normales" Tauwerk dran. Kein Draht und kein Dynema.

Fallen = kein Reck
Schoten = Reck

Kann man das so global sagen?

Äh, ganz normales Tauwewrk? Über was fürn Boot reden wir? Holzmast?

[flexplosion]

Zitat von aunt t

Äh, ganz normales Tauwewrk? Über was fürn Boot reden wir? Holzmast?

Das Boot ist ein 13m Stahlboot mit Alu-Mast.

Danke für die Hilfe. Flexible Schoten für Faule hört sich gut an. Mit dem Boot wird sowieso nur gemütlich gesegelt.

[hein mk]

Moin
Ich fahre auf meinem kleinerem Stahlsegelboot(8,7m)für Schoten und Fallen durchweg das gleiche 10mm Polyester- Tauwerk ähnlich Liros-Herkules.Mein Zeugs habe ich damals alles auf einmal bei Lippmann-German Ropes geholt.Die Fallen auch ohne Drahtvorläufer,das verhält sich als Fall mäßig flexibel bei etwas mehr Wind und Welle muss ich gelegentlich mal an den Mast um die Fallen einmal nachzusetzen das bewegt sich dann bei elf Meter Fallänge im Bereich von ein zwei Zentimetern ,wird natürlich bei einem ca sechzehnmeter Mast etwas mehr sein und unter Umständen etwas nerven,auch die üblichen Umlenkungen zum Cockpit sorgen natürlich da für,dass die Fallen noch länger werden und dann muss man schon auf Dynema zurückgreifen.
Na denn versorgt uns auch mal mit einigen Bildern von eurem "Paddelbootzerstörer",die BF-Gemeinde ist ziemlich Bilderg...
gruss hein

[miki]

Hauptsache die Umlenkrollen im Mast passen - aber wenn da bisher schon Tauwerk gefahren wurde, sollte das kein Problem sein. Wenn da bisher Drahtvorlauf dran war, könnten die Rollen oben im Mast zu schmal sein.
Und Fallen dann ohne Reck. Schoten bei mir auch ....

[She's_a_Lady]

Zu dem Thema kann man Stunden lang diskutieren.

Die Beratung kann auch immer nur so gut sein wie die Infos die man bekommt.

Was hast Du vor?
Wie wichtig ist Dir der Segeltrim?
Welche Art Segel hast Du?
Welchen Seildurchmesser willst Du haben und welchen brauchst Du?

Um optimal zu segeln sollte alles Tauwerk natürlich möglichst wenig Reck/Dehnung haben.

Wenn Du aber eh Dacton Segel hast dann nützt Dir teures, reckfteies Tauwrk auch nicht viel und preiswertes reicht total aus.

Reckfreies Rauweek kommt meist mit nem dünneren Durchmesser aus der auch alles leichtgängiger macht. Aber wenn Du z.B. selbstholende Winschen hast dann brauchst Du evtl. einen definierten Durchmesser damit das Seil in den Selftailer passt. Dann nützt Du Dir dünnes reckfreies Tauwerk auch nichts und Du kannst passendes Polyesterseil nehmen.

Dickere Seile liegen auch besser in der Hand. Was nützt Dir eine Schot die mit 5mm Durchmesser Deine Anforderungen an geringe Dehnung und notwendige Bruchlast erfüllt aber beschissen zu greifen ist. Dann nimmst Du lieber 10, 12 oder 14mm und hast was in der Hand das Du anständig anpacken kannst.

Alles eine Frage von persönlichen Befindlichkeiten, Geschmack, Gewohnheit, Kosten/Nutzen, etc.

Aufgrund der Länge und dem damit gegebenen Weg für mögliche Dehnung würde ich Fallen auch aus einem einfachen, 10mm oder für Dich passendem Durchmesser, Dyneema empfehlen, z.B." MegaTwin 07" von Gleistein.
Als Schot würde ich "Gemini X" von Gleistein in 10mm oder im für Dich passenden Durchmesser nehmen.