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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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#1
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Ablauf automatisierter Funk-Notruf?
Ein Bekannter hat sich in Kroatien ein Segelboot mit Funkgerät an Bord ausgeborgt.
Er hat gemeint, das Funkgerät hat ständig gepiepst, sodass sie es schließlich abgeschaltet haben. Er glaubt es waren irgendwelche Notrufe, die automatisiert abgesendet wurden. Das klingt für mich nach einem ziemlichen Balawatsch, kann mir wer die richtige Praxis in groben Zügen erklären? Grobe Theorie ist mir bekannt, ich weiß was GMDSS, DSC oder MMSI bedeutet. Mich täten zB folgende Fragen interessieren: - Also wenn wer in Not ist und auf seinem Gerät am roten Knopf drückt, wielange sendet dann das Gerät eigentlich automatisierte Signale? - Wie werden die üblicherweise empfangen? Piepst das Empfangsgerät bis man was quittiert? - Werden die automatisierten Notsignale mündlich beantwortet, oder quittiert das das Rescue-Center automatisch? - antworte ich am Boot mündlich, oder erkennt man am Funkgerät ob eine Küstenstation einen Notruf quittiert hat und man muss dann nichts mehr machen? -Wie oft kommen eigentlich Notrufe in Kroatien im Schnitt?
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Grüße, Dan |
#2
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Zitat:
Funkgeräte mit DSC-Controller haben gewöhnlich ein Display, auf dem man ablesen kann, welche Art Ruf gerade herein kommt. Bei Notrufen sollte etwas mit "Distress" drin stehen, gefolgt von der MMSI des aussendenden Schiffes und der Position. Konnte Dein Bekannter dazu nichts sagen? Ansonsten kann das Piepsen auch andere Gründe haben. Nach Drücken der roten Notruf-Taste sendet der DSC-Controller solange in Abständen von 5 Minuten das Notsignal, bis es entweder von einer anderen Station quittiert wird oder es am Gerät selbst gecancelt wird. Das Quittieren per DSC darf nur das MRCC, bei uns etwa ist das Bremen Rescue. Ein anderes Schiff in Reichweite darf einen Notruf nur dann per DSC quittieren, wenn es vom MRCC dazu angewiesen wird. Ansonsten beantworten andere Seefunkstellen Notrufe mündlich per Funk, und nur dann, wenn sie selber helfen können! Wer den Notruf empfängt aber nicht vor Ort helfen kann, beantwortet ihn dann, wenn er eine Weiterleitung macht, ein Mayday Relay. Letzteres macht man nur dann, wenn klar ist, dass niemand sonst den Notruf empfangen bzw. bestätigt hat. Wie oft in Kroatien Notrufe kommen, keine Ahnung. LG Werner Gesendet von meinem GT-I9505 mit Tapatalk
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Das wichtigste Werkzeug an Bord ist immer ein guter Einfall! |
#3
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Moin,
in den letzten 3 Jahren hier unten, hatten wir diesen Urlaub das erste mal einen Notruf mit DSC empfangen (Unfall vor Zadar diese Woche). Aber das kann natürlich woanders, mit erhöhter Bootsdichte, etwas mehr sein. Gruss Stefan |
#4
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Zitat:
nur hab ich es nicht Abgeschaltet, sondern das GPS Angeschlossen, und Ruhe war. Es Piept natürlich wenn es kein GPS hat, denn somit KANN es keinen Automatisierten Notruf (Distress) senden. Da werden nämlich Automatisch auch die Koordinaten mitgesendet
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No Money - No Problem No Work - No Problem No Wind - PROBLEM |
#5
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Das ist nur bedingt richtig. Es geht auch problemlos OHNE GPS die Koordinaten müssen dann über die Tasten eingegeben werden. und es wird die Uhrzeit der Koordinaten im Gerät überprüft. Wenn die Zeit abgelaufen ist piept es wieder.
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Liebe Grüße Willi |
#6
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Das kann ich bestätigen, ich nutze meine Funke nur binnen ohne GPS, trotzdem verlangt das Gerät die Eingabe der Position, wenn nicht piept es. Ich hab den Ton abgestellt.
Grüße Detlef |
#7
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@Gummiente, @dete
Zitat:
Stattdessen hat er auf Funk verzichtet.
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#8
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Bin der Meinung, dass die Regelung richtig ist, dass Boote mit betriebsfertigem Funk nur von Skippern mit Funkschein gefahren werden sollten. Wenn jemand keinen Schein hat, dann Antenne abbauen, Mikro raus und Funk abklemmen - in 3 Minuten erledigt. Es kommt sonst nix gutes dabei raus, wenn jemand mal tatsächlich Hilfe braucht, womöglich stört der dann auch noch den u.U. lebensrettenden Funkverkehr und weiss gar nicht warum...
P.S. Ich geh' auch nicht an Waschmaschine, Bügelbrett und Geschirrspüler, weil ich keine Einweisung habe... Hoffentlich hab ichs richtig verstanden, dass der "Bekannte" eben keinen Schein und ne richtige Bootseinweisung hatte, sonst müsste er das ja wissen...
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Viele Grüße Guido Geändert von Capitaneus (23.07.2017 um 11:45 Uhr) |
#9
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cool, bei einkommenden Notrufen einfach das Funkgerät abschalten und weiterfahren.
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#10
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Zitat:
LG Werner Gesendet von meinem GT-I9505 mit Tapatalk
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#11
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Daher mein Angebot an Dich: Du darfst jederzeit vorbeikommen, ich weise Dich ein und dann darfst Du Deine frischerworbenen Kenntnisse sogar gleich noch praktisch anwenden, so lange, bis es sitzt. Wann das ist, sage ich Dir.
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...::: Gruß, Erik :::... - commeo ergo sum! - Es muss nicht immer alles Sinn machen.
Oft reicht es schon wenn es Spaß macht.
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#12
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Hallo Erik,
Gerne. Könnte sein, dass ich dir ein paar Lüftungslöcher in das blauweisse Kapitänsringelshirt brutzle, aber ich würds probieren. Ich glaub nach dem zweiten Hemd wirst du lobend drauf hinweisen, dass jetzt alles perfekt klappt... Befürchte nur, ich komme nicht auf der Donau zu dir, sondern nur auf dem Landweg? Jetzt sind wir aber ordentlich offtopic...
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Viele Grüße Guido Geändert von Capitaneus (23.07.2017 um 15:27 Uhr)
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#13
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Zitat:
Da hätte ich auch sofort als wahrscheinlichste Ursache drauf getippt.
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#14
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Zitat:
Ich würde darauf tippen. LG Werner Gesendet von meinem GT-I9505 mit Tapatalk
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#15
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Genau das hatte ich auch nach Neueinbau der Funke.
Nachdem die MMSI programmiert war, war Ruhe, zuvor war auch nach dem Druck auf den Enterknopf Ruhe.
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M.f.G. harry |
#16
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Ist mir dieses Jahr auch so gegangen. In den letzten drei Wochen kamen etliche Distress Notrufe über Funk rein, meist auch mit Koordinaten Angabe. Auf meinen Anruf wurde nie geantwortet.
Es hat sich mir der Verdacht erhärtet, dass immer häufiger die rote Taste von wem auch immer einfach mal gedrückt wurde. Gruß, Roland |
#17
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Zitat:
Danke für die Infos soweit. Für mich die wichtigste Frage, wie erkenne ich ob der Notfall behandelt wird und ich nichts mehr machen muss? Steht dann auf meinem Funkgerät Display sowas wie: "achtung die Leitstelle hat den Notfall quittiert..." Was macht man bei so komischen Notrufen wie bei Dragoskipper wo es aussieht wie ein irrtümliches Drücken und dann meldet sich niemend mehr? Die meisten "Notrufe" sind ja wegen Motorschaden, aber der nähere Grund wird ja bei einem Automatischen Notruf meistens nicht angegeben.
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Grüße, Dan Geändert von Dan95 (23.07.2017 um 21:18 Uhr) |
#18
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Zitat:
2 J 3 J , N auch die DSC ACK wird bei der Landfunkstelle von Hand ausgelöst 4 J nach Wartezeit 5 Min, Kanal 16 abhören, N man ist zur Hilfeleistung weltweit verpflichtet und kann auch nur vom Rescue Coordination Center aus der Pflicht entlassen werden (natürlich sollte man in der Nähe sein) 5 keine Ahnung
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#19
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Zitat:
Ist das nächste MRCC erreichbar, meldet man sich dort mit Schiffsnamen, Kennung und MMSI sowie Position und erklärt, dass man sich an der Hilfe beteiligen will. Das MRCC bestätigt diese Meldung und gibt weitere Anweisungen. Ist man als erster vor Ort, ist es wahrscheinlich, dass man vom MRCC zum OSC = On Scene Commander ernannt wird. Das heißt, man leitet den kompletten Rettungseinsatz vor Ort und koordiniert andere Schiffe, die an der Aktion teilnehmen. Dabei wird dem MRCC ständig Bericht erstattet. Wenn der Einsatz beendet ist, gibt man über Funk ein "Silence Fini" durch und erklärt die Notsituation für beendet. Das MRCC hat inzwischen entweder bereits den DSC-Call bestätigt oder spätestens dann. Das siehst Du im Display des Funkgerätes als ein "Distress ACK" (für engl. Acknowledged = Zur Kenntnis genommen). Der ganze Funkverkehr läuft auf Kanal 16. Nur draußen auf See, wenn sonst kein Schiff in der Nähe ist, kein MRCC in Reichweite und Du als Einziger eine Rettung durchführst, kannst Du selbst den DSC-Call per DSC quittieren. Ob eine Rettungsaktion am Laufen ist und Du selbst nichts machen musst, erfährst Du durch den laufenden Funkverkehr auf Kanal 16. Im Fall des Falles durch Nachfragen beim zuständigen MRCC bzw. natürlich beim Havaristen, der den DSC-Call ausgesendet hat. LG Werner Gesendet von meinem GT-I9505 mit Tapatalk
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