boote-forum.de - Das Forum rund um Boote  

Zurück   boote-forum.de - Das Forum rund um Boote > Segel > Segel Technik



Segel Technik Technikfragen speziell für Segelboote.

Antwort
 
Themen-Optionen
  #1  
Alt 08.09.2017, 20:48
markspacey markspacey ist offline
Cadet
 
Registriert seit: 07.09.2017
Ort: Welt
Beiträge: 27
41 Danke in 22 Beiträgen
Standard Reffen vor dem Wind - Multihull

Hallo,

ich dache dieses Thema könnte interessant sein für den einen oder anderen Segler.

Wie gerefft wird weis ja jeder aber manchmal ist es gerade bei Mehrrumpfbooten nicht unbedingt wünschenswert erstmal in den Wind zu drehen oder hart am Wind mit vollem Vorsegel in die Wellen zu peitschen und dabei zu versuchen das Hauptsegel zu reffen.

Ich habe oft schon mit Baumrollreffsystemen auch auf Einrumpfbooten abwind gerefft aber das erfordert eine gute Reffanlage, leichten Wind und ist ein anderes Thema.

Was Katamarane und gerade auch Trimarane angeht, ist es durchaus möglich und einfach, vor dem Wind zu reffen, auch wenn man gerade von 30-40 Knoten Wind überrascht wurde.

Dazu einfach den Kurs auf 160-165 grad zum Wind ändern und dann das Hauptsegel mit Grosschot zentrieren. Das nimmt zwar nicht allen Druck aus dem Segel aber es reicht aufgrund der Geschwindigkeit relativ zum Wind bei Mehrrumpfbooten normalerweise aus.
Wenn Lazy-Jacks vorhanden sind, diese auf der Leeseite lösen um ein Verheddern der Segellatten zu vermeiden.
Jetzt muss nur langsam das Grossfall gelassen und gleichzeitig das Segel eingeholt werden. Wenn das Reff die Segelfläche stark verringert und viel Segel eingeholt werden muss, sollte immer mal zwischendurch die Reffleine genutzt werden um das Achterliek niederzuholen. Bei grossen Segeln ist es notwendig zwischen Einholen des Segels und Spannen der Reffleine mehrfach zu wechseln.
Und fertig.... Eigentlich einfach. Der Vorteil dabei liegt auf der Hand. Anstatt in den Wind zu drehen und damit den scheinbaren Wind auf Sturmstärke zu erhöhen kann man ganz einfach und gemütlich das Boot auf stabilem Kurs laufen lassen. Das Reffen dauert etwas länger aber kann in aller Ruhe ausgeführt werden. Nur empfehle ich es erstmal auf dem eigenen Boot mit leichtem Wind auszuprobieren, bevor bei 40 Knoten auffällt, dass die Schlitten hängen oder sonst etwas klemmt bei den Winkeln.

Das Ganze geht auch mit 1-Leinen Reffsystemen aber nicht so gut. Rollreffanlagen sind natürlich ein anderes Thema.

Hat vielleicht sonst noch jemand dazu Tipps? Oder eine alternative Technik?

Gruesse
Mit Zitat antworten top
Folgender Benutzer bedankt sich für diesen Beitrag:
  #2  
Alt 10.09.2017, 08:56
Benutzerbild von hein mk
hein mk hein mk ist offline
Fleet Admiral
 
Registriert seit: 05.01.2010
Ort: hamburg
Beiträge: 8.860
Boot: van de stadt 29
9.083 Danke in 4.794 Beiträgen
Standard Reffen auf Vorwindkurs

Moin
Fragen habe ich zu dem Thema dann doch eher,weil Tips kann ich mit Nullerfahrung im Multihullsegeln nicht geben.
Bis zu welchen Seegangsverhältnissen kann das funktionieren,we
leine klar definierte Lee/Luvseite gibt es beim Vorwindkurs ja nicht und dass ein Boot auf einem entsprechendem Wellenkamm bzw kurz bevor die Welle das Boot überholt oft ein totaler Verlust der Ruderwirkung eintritt,zu mindest für einen kurzen Moment,ist ja ein bekanntes Phänomen das mit der Orbitalbewegung der Wasserteilchen in der Welle zu tun hat. Dem zu begegnen gelingt wohl nur sehr schnellen Booten die durch ihre hohe Geschwindigkeit eine anströmung des Ruders von vorn aufrecht erhalten können.
gruss hein
Mit Zitat antworten top
  #3  
Alt 10.09.2017, 15:02
markspacey markspacey ist offline
Cadet
 
Registriert seit: 07.09.2017
Ort: Welt
Beiträge: 27
41 Danke in 22 Beiträgen
Standard

Hallo Hein,

danke für Deinen Kommentar.

Das ganze funktioniert bei den meisten Booten nicht direkt vorm Wind (180grad), sondern besser bei 160-165grad. Damit wird selbst das zentrierte Hauptsegel noch angeströmt und hat eine klar definerte Leeseite. Auf der müssen die Lazy-Jacks entspannt werden.

Das Manöver funktioniert natürlich mit zunehmend starken Wind und entsprechendem Seegang immer mühseliger, ist aber oft dem Beidrehen und hart am Wind segeln vorzuziehen.
Auf meinem Boot zumindest kann ich das bis 7 Beaufort machen. Darüber hinaus habe ich dann sowieso kein Hauptsegel mehr oben.
Und es ist richtig, Geschwindigkeit ist des Multihulls Freund. Ein schnell gesegelter Trimaran verliert keinen Ruderdruck. Richtiges Reffen ist bei Multihulls meiner Meinung nach viel entscheidender als bei Monohulls. Die verzeihen fast alle Fehler. Ein Multi für Performance geriggt, ist da was anderes. Die meisten Kats und Tris sind aber so leicht besegelt, dass sie auch Fehler verzeihen.
Mit Zitat antworten top
Folgender Benutzer bedankt sich für diesen Beitrag:
Antwort



Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
der Wind, der Wind... DanielD Kein Boot 4 12.02.2014 09:11
Genau gegen den Wind, schneller als der Wind A.T. Kein Boot 8 30.07.2012 18:30
Umrechnung scheibbarer Wind zu wahrer Wind Habag Allgemeines zum Boot 1 10.11.2010 07:19
Genau vor dem Wind, schneller als der Wind A.T. Kein Boot 398 29.08.2010 00:09
Platt vorm Laken, Segelmanöver vor dem Wind mloeschner Segel Technik 31 11.02.2008 22:58


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 18:51 Uhr.


Powered by vBulletin® Version 3.8.11 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.