Kabel verbinden - ist Löten erste Wahl?

[Guenter Mallmann]

Hallo ihr Skipper da draußen,
auf meinem Boot stehen einige Elektro-Arbeiten an. Dabei stellt sich mir die Frage, wie ich Kabel verbinde. Mit Metall-Hülsen, mit Lüsterklemmen, mit einfachem Verlöten und Schrumpfschlauch-Isolierung. Irgendwie habe ich in Erinnerung, dass Löten nicht die erste Wahl ist. Stimmt das?
Danke für Erleuchtung.
Günter

[SRLIOF]

Ich nehme Wago Compact Klemmen aus der 221er Serie.

Gruß
Stefan

[Superpapa]

Ja, dem ist so. Löten ist das Falscheste: Das Flußmittel wandert ins Kabel rein und lebt dort weiter. Es gibt einen festen Punkt, an dem die Elastizität der Litze aufhört - dort brichts.
Quetschverbindungen sind das Mittel der Wahl. Wenn man dann noch harz- und säurefreies Fett verwendet, dauerts mit der Korrosion recht lange. Schrumpfschläuche über die gesamte Verbindung sind optimal.
Nimm hochwertige Quetschhülsen mit Isolierungsbefestigung.
Dazu bitte auch brauchbare Quetschzangen benutzen - Baumarkt-Wühltisch funktioniert nicht.
Falls Du irgendwo "lüstern" musst - mit Fett montierte Aderendhülsen sind Pflicht.
Gruß
Michael

[coffeemuc]

Ich würde immer wieder löten.
Natürlich mit vernünftigem Elektroniklot.
Die Lötstelle muss über mehrere cm mit Schrumpfschlauch überzogen werden.
Und nicht an Stellen anwenden wo das Kabel ständig in Bewegung ist.

PS: Lüsterklemmen in einem Fahrzeug finde ich ein NOGO.

[lebch]

Zitat von coffeemuc

Ich würde immer wieder löten.
Natürlich mit vernünftigem Elektroniklot.
Die Lötstelle muss über mehrere cm mit Schrumpfschlauch überzogen werden.
Und nicht an Stellen anwenden wo das Kabel ständig in Bewegung ist.

PS: Lüsterklemmen in einem Fahrzeug finde ich ein NOGO.

Sehe ich genauso.

[schopp65]

Oha-- löten immer wieder?

Das stimmt, da die Kabel an den lotenden immer wieder brechen deshalb musst du immer wieder löten. [emoji1]
Also bei Kabel die starken Erschütterungen ausgesetzt sind nicht löten es sei denn man kann sie 100%oh fixieren
Am Boot wohl nicht ganz einfach



Gruß Robert

[B4-Skipper]

Zitat von schopp65

Oha-- löten immer wieder?

Das stimmt, da die Kabel an den lotenden immer wieder brechen deshalb musst du immer wieder löten. ...

Wir haben früher (1975) Kabelbäume für Lokomotiven hergestellt, da wurden alle Kabelschuhe gelötet.
Gebrochen ist da nichts, obwohl Dieselloks nicht wirklich vibrationsarm sind.

Ich halte daher eine gute Lötstelle für besser als eine schlechte Quetschverbindung und ich halte alle hiermit

hergestellten Quetschverbindungen für schlecht - insbesondere bei den gelben.

Gruß Lutz

[RobG_NL]

Zitat von Superpapa

Ja, dem ist so. Löten ist das Falscheste: Das Flußmittel wandert ins Kabel rein und lebt dort weiter. Es gibt einen festen Punkt, an dem die Elastizität der Litze aufhört - dort brichts.

Dann hat mann den Kabel zu wenig Raum gegeben .....

[Matze66]

1. gescheit crimpen
2. Das Kabel an der Quetschverbindung festlöten (ok, klingt nach Paranoia, aber ich durfte bei mir feststellen, dass nicht alle Kabel/Quetschverbindungs-Kombinationen auch wirklich zugfest sind).
3. Schrumpfschlauch drüber

Es gibt auch Quetschverbinder, bei dem die Isolierung bereits als Schrumpfschlauch (mit Kleber) ausgeführt ist. Leider hier gleiches Problem: Wenn Kabel und Quetschverbinder nicht wirklich passen, wird es nicht fest. Stärker quetschen bringt hier leider auch nix sondern zerlegt nur den Verbinder. Habs ausprobiert

[Dayskipper]

Im Fahrzeugbau wird nicht gelötet!

Sogar in der Entwicklung und im Versuch werden hunderte von Messstellen nur gegrimpt.

[Andrei]

Zitat von Dayskipper

Im Fahrzeugbau wird nicht gelötet!

Sogar in der Entwicklung und im Versuch werden hunderte von Messstellen nur gegrimpt.

Weil es aufwändig und damit teuer ist. Und in der Entwicklung ist die Halbwertszeit von einer Verbindung recht kurz. Ich löte bei meinen Autos schon die dicken Quetschverbindungen nach, wenn die eine größere Wärme anfangen zu entwickeln. Danach ist Ruhe.

[Gitano]

Zitat von B4-Skipper

Wir haben früher (1975) Kabelbäume für Lokomotiven hergestellt, da wurden alle Kabelschuhe gelötet.
Gebrochen ist da nichts, obwohl Dieselloks nicht wirklich vibrationsarm sind.

Ich halte daher eine gute Lötstelle für besser als eine schlechte Quetschverbindung und ich halte alle hiermit

hergestellten Quetschverbindungen für schlecht - insbesondere bei den gelben.

Gruß Lutz

Diese Crimpzange gehört in den Schrott. Wenn schon, dann mit einer Professionellen arbeiten.

z.B. diese.


Quelle: Internet

[aunt t]

Zitat von Andrei

Weil es aufwändig und damit teuer ist. Und in der Entwicklung ist die Halbwertszeit von einer Verbindung recht kurz. Ich löte bei meinen Autos schon die dicken Quetschverbindungen nach, wenn die eine größere Wärme anfangen zu entwickeln. Danach ist Ruhe.

Nö, weil es nach ISO irgendwas nicht zulässig ist in Fahrzeugen Lötverbindungen einzusetzen

[aunt t]

Zitat von Matze66

1. gescheit crimpen
2. Das Kabel an der Quetschverbindung festlöten (ok, klingt nach Paranoia, aber ich durfte bei mir feststellen, dass nicht alle Kabel/Quetschverbindungs-Kombinationen auch wirklich zugfest sind).
3. Schrumpfschlauch drüber

Es gibt auch Quetschverbinder, bei dem die Isolierung bereits als Schrumpfschlauch (mit Kleber) ausgeführt ist. Leider hier gleiches Problem: Wenn Kabel und Quetschverbinder nicht wirklich passen, wird es nicht fest. Stärker quetschen bringt hier leider auch nix sondern zerlegt nur den Verbinder. Habs ausprobiert

Der SchmelzKleber in den Quetschen dient nicht der besseren Verbindung. Der soll die Crimpverbindung wasserfest machen.

[B4-Skipper]

Zitat von Gitano

Diese Crimpzange gehört in den Schrott. Wenn schon, dann mit einer Professionellen arbeiten.

z.B. diese.


Quelle: Internet

Richtg, aber nicht jeder hat so eine und dann wäre löten vielleicht doch besser

Gruß Lutz

[Gitano]

Löten ist sicherlich eine einfache Lösung. Ehrlich gesagt habe ich es auch schon gemacht. Aufgrund der Nachteile ist eine Crimpung sicherlich die bessere Wahl. Die Kabel brechen sehr gern an der Stelle wo kein Lötzinn mehr ist.

[apollo1]

Löten oder gecrimpte Steckverbindungen (mit dem Richtigen Werkzeug) sind die beste Verbindungstechnik.
Die Quetschverbinder Rot Blau Gelb sind schnelle billige Verbindungen die meiner Meinung nach im Fahrzeug bzw Bootsbau nichts verloren haben, sie sind zu anfällig gegen Umwelteinflüsse.

Jedes Kabel egal welcher Bauweise sollte eine Zug und Schwingentlastung haben die sehr einfach zu realisieren ist. Auch sollte jede Verbindung vor Wasser geschützt sein.

mfg andreas

[Andrei]

Zitat von aunt t

Nö, weil es nach ISO irgendwas nicht zulässig ist in Fahrzeugen Lötverbindungen einzusetzen

Die ISO, wie auch alle anderen Normen, bilden die zum Zeitpunkt der Erstellung herrschende Realität unter Berücksichtigung der verschiedenen Interessenlagen ab.

[Andrei]

Zitat von Gitano

Löten ist sicherlich eine einfache Lösung. Ehrlich gesagt habe ich es auch schon gemacht. Aufgrund der Nachteile ist eine Crimpung sicherlich die bessere Wahl. Die Kabel brechen sehr gern an der Stelle wo kein Lötzinn mehr ist.

Mir ist weder im Auto noch im Boot eine Lötverbindung gebrochen. Dafür aber viele gekrimte Verbindungen mit der Zeit höheren Widerstand aufgewiesen, was nicht einfach für die Diagnose ist.

Übrigens, eine gekrimte Verbindung bricht auch an der Stelle, wo die Krimpung aufhört.

[Täuberich]

Zitat von coffeemuc

......

PS: Lüsterklemmen in einem Fahrzeug finde ich ein NOGO.

Bei Lüsterklemmen muß unterschieden werden in

die Ungeeigneten: kleine Schraube presst direkt das Kabel

die Geeigneten: kleine Schraube presst ein Metallblättchen, das wiederum flächig die Aderendhülse presst

Mit der zweiten Variante hab ich sehr gute Erfahrungen. Üblicherweise gibts die aber nicht im Baumarkt!


Andreas

[onkelrocco]

Wenn ich mir die Knipex 78433 zum Nikolaus leisten kann fange ich an zu crimpen.

Wenig ISO, viel Glaubensfrage. Am meisten hasse ich Kabeldiebe neben gecrimpten Anschlüssen mit Billigzangen, wo man den Draht gelegentlich rausziehen kann. Liegt aber an der Isolierung von den Hülsen darüber; was ich löte sehe ich.

[RING18]

Immer dieses anti löten Bla Bla

Ich habe noch nie ein Kabel gesehen das an einer Lötverbindung gebrochen ist, dafür aber jede Menge Defekte an allen anderen Verbindungsarten.

In meinem 2002er BMW e39 sind z.B. alle dickeren Kabelschuhe ab Werk verlötet.

Ich sehe keine Probleme bei einer Lötverbindung, an kritischen Stellen nehme ich auch mal 2 oder 3 Lagen Schrumpfschlauch.

[B4-Skipper]

Zitat von onkelrocco

... Am meisten hasse ich Kabeldiebe ...

ja, wenn weg, dann weg

Du meinst sicher Stromdiebe



Gruß Lutz

[onkelrocco]

Zitat von B4-Skipper

Du meinst sicher Stromdiebe

Asche auf mein Haupt, das ist wohl berufliche Vorbelastung.

[Timdog6178]

Servus,

Crimpverbindungen sind nur so gut wie die verwendeten Kabelschuhe, Verbinder oder Aderendhülsen und die Zange. Die billigen aus dem Baumarkt sind Kernschrott.
Automatik-Zange von Wiha oder Knipex nehmen. Kabelschuhe usw nehme ich z.B. von Normfest. Für "normale" nicht zugbelastete Verbindungen ausreichend.
Löten geht natürlich auch. oder beides in einer Verbindung

Stefan