Boot 4 Monate alt - Werkseinbau Bugstrahlruder - Schlecht? Eure Meinung bitte

[CptKalus]

Liebes Forum,

wir haben uns vor 4 Monaten ein fabrikneues Boot gekauft. Jetzt zum Saisonende haben wir es herausgekrant und den Rumpf (ohne Antifouling) sauber machen lassen. Dabei ist am Einbau des Bugstrahlruders folgendes aufgefallen:

In den Randbereichen der Laminierung löst sich die oberste Schicht ab, offenbar wurde darunter das Gelcoat nicht passend vorbereitet.

An einer Stelle unterhalb des Tunnels ist ein kleines aber tieferes Loch in dem eine hellblaue Farbe zum Vorschein kommt.

Seitlich der Laminierung sind deutliche Bearbeitungsspuren im Gelcoat zu erkennen, hier sind tiefe Riefen in der Oberfläche.


Daher bitte ich euch mal um eure Meinung dazu:

1.) Ist das Ablösen der Laminierung im Randbereich normal oder wurde hier schlampig gearbeitet?

2.) Führen die Bearbeitungsspuren im Gelcoat zum eindringen von Feuchtigkeit und somit Folgeschäden?

Noch ein Info am Rande, beim Kauf konnten wir dies nicht erkennen, da dieser Bereich an Land durch die Böcke verdeckt war und bei der Übergabe das Boot bereits im Wasser lag.

[Elgar_2]

Oh man
bloß ab damit in den "Schwarzen Kanal"
es ist natürlich damit zu rechnen das Wasser eindringen kann
dann solche "Abplatzer" rund herum
Weiß der Händler davon ?

[Shearline]

das ist ja Pfusch übelster Sorte.

[RING18]

Da hat einer das schöne Boot mit Raufaser tapeziert

Das kann jeder Bäcker besser....

[klausim]

Hallo Martin,

das ist gelinde gesagt eine Katastrophe.
Olek und Bolek hätte das besser hin bekommen...und das bei einem Neuboot?!...

Das würde ich auf alle Fälle beim Lieferanten reklamieren.
Wieso hast Du das denn nicht vorher gesehen? Alleine wie der Gelcoat aussieht...

[holsteinerjung]

Das geht garnicht, das ist kein Pfusch, das ist grob fahrlässig

[rsman1]

ist da fällig, sofort den Händler bzw.Werkstatt der das da da Reingefuscht hat Informieren.
Vielleicht gleich mit dem Anwalt drohen.
Sieht sehr laienhaft aus.
Gruß Roland

[Shearline]

Mein Rat, Martin: lass das am besten gleich vorab von einem Gutachter checken und eine fundierte Beweissicherung erstellen. Der Schaden kann hier weitaus höher ausfallen, als augenscheinlich zu vermuten ist!

[herrmic]

Martin, schau mal wie es ungefähr aussehen sollte

und da ist es noch nicht fertig.

https://www.boote-forum.de/showthrea...8&#post1620238

[Plattner]

Würde ich so wie Ingo machen.
Gutachter und dann sofort zum Anwalt.

Warum Fachfirmen nur so etwas abliefern. Ich verstehe das einfach nicht !

[Thomas S]

mmmhhh..bei meine 265er sieht das anders aus ! Ist das nachgerüstet ?

[Oceandrive]

Wie Ingo und Michael vorschlagen, und das so schnell wie möglich.
Miesere Arbeit hab ich bisher noch nicht bei einem Neuboot gesehen. Unfassbar.

[Heliklaus]

Bring das Boot dahin zurück wo es herkommt und mach voeher win Gutachten.

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[rollow112]

Übelste Sorte

Das hat bestimmt der Praktikant gemacht.

Sofort beim Händler reklamieren und Fotos von einem Gutachter machen lassen.

[Mork]

Weia.

Das krieg ich ja mit Knetmasse und UHU noch besser hin!

Der, der das verbockt hat, ist unverzüglich darüber zu informieren und er hat das nachzubessern - selbstredend
unter Einbeziehung eines Sachverständigen, da nicht auszuschließen ist, dass hier bereits Folgeschäden entstanden
sein können.
Nicht müssen! Aber nur aufgrund der Gefahr dass es so sein könnte würde ich auf einen Gutachter bestehen.

Je nach Reaktion des Ausführenden kann man dann den kleinen Dienstweg (Nachbesserung unter Einbeziehung des
eigenen (!) Gutachters) oder den großen Dienstweg (SV, Anwalt, Gericht) gehen.

Aber sowas geht ja gar nicht!

[Vmax1]

Habe dieses Jahr auch ein BSR nachrüsten lassen, so sieht es bei mir aus:


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[Shearline]

Zitat von Mork

Aber nur aufgrund der Gefahr dass es so sein könnte würde ich auf einen Gutachter bestehen.

Recht hast Du. Aber wenn ich sehe, dass eine Arbeit in der Optik schon so derart verhunzt wurde, dann heulen die Alarmsirenen bei mir Dauerton.

Dieses Gelcoat sieht ja so aus, als wär's mit einer Einweg-Steinschlagschutzpistole aus 10m Entfernung hingespritzt worden. Wahrscheinlich sogar, während der gute Mann in der anderen Hand noch einen HotDog hielt.

Dafür hat man sich am oberen Rand nicht mal die Mühe gemacht, auch nur mal mit einem Schleifleinen in die Nähe zu kommen. Und während dort alles abblättert, hat man am rechten Rand ein paar Scharten mit 40er Körnung hinterlassen.

Zum Ausgleich hat man dem Eigner bei der Abdichtung des Propellerschaftes aber 1kg Sikaflex geschenkt, das ohne jede Daseinsberechtigung in der Röhre baumelt. Wahrscheinlich um zu betonen, wie ernst man die Gefahr von Leckagen nimmt.

Das ist wirklich nicht mehr zu überbieten.

Da stellen sich doch berechtigte Fragen, wie der Rest aussieht:

- wurden die Zuleitungen richtig dimensionert und verlegt?
- wurde das Laminat beim Aussägen bzw. -Bohren geschädigt bzw. hat es schon Feuchte gezogen?
- wurden Stringer oder Spanten beim Einbau geschädigt?

All dem sollte dringend nachgegangen werden. Und der letzte, dem man eine Diagnose überlassen sollte, wäre der Betrieb, auf dessen Konto dieser Pfusch geht.

Echt Wahnsinn. Bin mal gespannt, wie das weitergeht.

[Mork]

Sag ich ja - ich würde auf einen Gutachter bestehen.

Also erklärt der Ausführende entweder schriftlich, dass er die Gutachterkosten sowie die fachgerechte
Reparatur nach seiner Anleitung und Endkontrolle übernimmt oder aber er lässt es sich von einem Richter
erklären, dass er eben dies zu tun hat, was es ihm nicht billiger macht.

Schlägt der Ausführende das Ansinnen aus, ist der nächste Gang der zum Anwalt.

[har]

Das ist doch klarer Fall von Gewährleistung. Also sofort den Händler damit konfrontieren und auf Nachbesserung im Sinne der Gewährleistung bestehen. Wenn der Händler das nicht so sieht kannst du immer noch rechtliche Unterstützung als auch Gutachter miteinbeziehen.

[timboot]

Hi,

du schreibst im Titel "Werkseinbau Bugstrahlruder". Bist du dir da ganz sicher oder hat der Händler das nicht nachgerüstet oder nachrüsten lassen, um das Boot "attraktiver" zu machen und/oder seine Marge zu verbessern?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass sowas bei Sea Ray durch die Qualitätskontrolle geht aber man lernt ja bekanntlich nie aus.

[Sāmpēra]

Ähm... für mich sieht das einfach nur so aus als wäre es nicht fertig. Da wurde aus irgend einem Grund nicht geschliffen. Das muss man aber doch schon gesehen haben als man das Boot nach dem Einbau abgeholt hat. Da gehört geschliffen dann nochmal bisschen Coat drauf und nochmal geschliffen und poliert. Ich seh da jetzt gar kein Drama.

Oder ihr seht da alle was was ich nicht erkenne.

[wwoody]

WOW! Sogar mit meiner bescheidenen GFK- und Laminierkenntnis hätte ich es besser gemacht. Auf jeden Fall reklamieren.

[Verbraucheranwalt]

Dem Händler steht auf jeden Fall das Recht zur Nachbesserung zu. Erst wenn die fehl schlägt würde ich die schweren (und kostspieligen) Geschütze auffahren.

Natürlich würde ich bei so laienhafter Arbeit jetzt ganz genau hinschauen. Gerade auch wie sind die Kabel verlegt und angschlossen (Kabelquerschnitt, Absicherung, scheuert da nichts?).

Gruß
Chris

[Flybridge]

Sicherlich sollte mal jemand nachschauen, ob der Rest der Technik gleiches Niveau hat, aber einen Gutachter muss man wohl nicht einschalten.

Ich sehe das Problem im Oberflächenfinish. Da wurde wohl zu wenig abgetragen und das aufgebrachte Gelcoat nicht angeglichen, sondern in einem vorher abgeklebten Viereck verschmiert, was zu den Rändern geführt hat.

Da wurde nichts in verschiedenen Körungen geschliffen, nichts geschlichtet. In anderen Worten; das, was arbeit macht, hat man einfach weg gelassen.

Das Problem, dass hier im Raum steht, ist die Nachbesserungspflicht des Verkäufers. Die hat er eben ohne Zweifel. Dann stünde im Raum, ob der Pfuscher da noch mal kaputt basteln kann, oder ob man in den sauren Apfel beißt und die "Reparatur" in einem anderen Fachbetrieb auf eigene Kosten erledigen lässt. Dabei steht dann wieder offen, ob das dortige Resultat dann den anderen gezeigten Beispielen entspricht, oder man den gleichen Mist in grün bekommt.

Davon abgesehen ist die Frage offen, ob rechtlich gesehen überhaupt ein Nachbesserungsanspruch besteht. Das BSTR scheint ja zu funktionieren und ob es schöne oder nicht ist, spielt vorrangig keine Rolle.

[wwoody]

Am zweiten Foto sieht man schön, dass das GFK (Gelcoat) rundherum grob geschliffen und gar nicht wieder angeglichen und auspoliert wurde. Es würde mich gar nicht wundern wenn dort mit der Zeit ein Osmoseschaden entstehen würde, jetzt mal abgesehen von dem Rest.