Hellwig Poros - Spiegel Eigenbau / Stabilität

[Ascony]

Hallo zusammen

Ich habe mir ein gebrauchtes Hellwig Poros mit nem 25 PS AB Kurzschaft zugelegt und möchte auf 50 PS aufstocken. Beim Spiegel hat irgend ein Vorgänger wohl rumgebastelt. Originale Spiegelhöhe beim Poros wäre 38cm. Mit diesem Eigenbau misst es nun aber 51 cm, somit käme für den 50 PS nur Langschaft in Frage. Hättet ihr bezüglich der Stabilität des Spiegel bedenken/ sollte man dies prüfen lassen oder was meint ihr? Bin verunsichert. Die Person wo mit das Boot verkauft hat, habe ich bereits kontaktiert, er hat dieses Boot (auch gebraucht) damals bei einer Bootswerft mit diesem Spiegel schon so gekauft...immerhin hat's ein Bootshändler mal in den Fingern gehabt und evtl. gutgeheissen hoffe ich

Danke und Gruss
Ascony

[von Jürgen]

Ich weiß nicht ob es einen 50 PS überhaupt in Normalschaft gibt. Denke eher nicht...

[Ascony]

Zitat von von Jürgen

Ich weiß nicht ob es einen 50 PS überhaupt in Normalschaft gibt. Denke eher nicht...

Doch die gibt es schon, sind aber sehr rar.

[von Jürgen]

Zitat von Ascony

Doch die gibt es schon, sind aber sehr rar.

Von welcher Firma?

[Ascony]

Zitat von von Jürgen

Von welcher Firma?

Suzuki weiss ich grad.

[rsman1]

Honda hat 50Ps Kurzschafft.

Gruss Roland

[Heliklaus]

Ich würde versuchen, den Spiegel wieder in Originalzustand zu bringen. Dabei könnte man auch schauen, ob er noch ok ist.
Wenn man die Metallplatte relativ einfach weg bekommt, wäre es einfacher und günstiger, als einen "raren" Motor zu suchen.


PS:
Genau hier wird die Sachlage ersichtlich, warum ich persönlich gegen eine Spiegelerhöhung oder Umbau bin. Ab und an ist mal im Forum zu lesen, wie zB "Hab einen Langschafter hier liegen, aber Spiegel ist nur für Kurzschafter. Wie erhöhe ich den Spiegel".
Ich bin immer dafür, das man Boote/Spiegel so belassen sollte, wie sie hergestellt wurden.

[Andrei]

Zitat von von Jürgen

Von welcher Firma?

Honda

[Dicke Lippe]

Motoren gibt es genug, auch wenn man die jetzt nicht im aktuellen
Prospekt findet... Fast alle Firmen (Mercury / Johnson) haben auch
Kurzschaft gebaut, und es wurden sogar weit stärkere Motoren mit
Originalteilen umgebaut. Ententeich-Heizerböötchen mit flachem
Rumpf fahren eben oft nicht mit Langschaftmotoren.

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Ich bin auch kein Freund von Aussägen und / oder Erhöhen bei einem
Spiegel. Sicher kann man das tun, aber wenn man das richtig tut, ist
der Aufwand enorm und ein Wechsel des Motors auf ein passendes
Maß stets viel billiger und meist auch noch viel sinnvoller.

Was mir bei dem Foto auch noch auffällt, (ich meine das jedenfalls
erkennen zu können), ist, dass das ach so solide obere Stahlprofil
und das darunterliegende (an den Seiten unterfütterte) Stahlblech
einfach über eine Hellwigt-ypische Keilplatte gebolzt wurde...
Der sich ergebende Winkel für das Bracket ist jedenfalls gruselig und
die Kante darin geht gar nicht, das Bracket sollte glatt aufliegen und
nicht mit den unteren Bolzen über U-Scheiben auf den richtigen Ab-
stand gebracht werden...




Wenn das nicht nur so aussieht, dann würde ich diese abenteuerliche
Konstruktion auf jeden Fall zurückbauen, genau wie dir das auch
schon Heliklaus geschrieben hat.

Ein Bootsbauer, hätte innen oder aussen wenigstens eine Überlappung
vorgesehen und nicht nur ein U-Profil lediglich in den Spiegelausschnitt
für wichtig gehalten.
Das nach hinten Kippen des Stahlprofils wird nur über die 2 schwachen
Schrauben verhindert, die dazu noch am oberen Spiegelrand "kurz vor
knapp" verbolzt wurden. Das Auffüllen der Spalte mit Sikaflex/Pantera
ist wohl eher optischer Natur...

Wenn du ein paar mal über Wellen gesprungen bist, und das schafft die
Poros mit 50PS schon ganz gut, dann weißt du, warum Boote bauart-
bedingt solider und teurer als Autos sind. Da schmerzen dir die Glieder,
und ich habe mich gewundert, dass mein Motor nach dem Einschlag noch
dran war. Aber dann hat es mir gefallen und ich habe das Boot oft so
bewegt. Voraussetzung: passender Motor, gesunder passender Spiegel.

Aber an diesem Spiegel solltest du keinen starken Motor fahren. (50PS
ist ja die max. Motorisierung für die Poros.) Nein, das ist eine Heimwerker-
konstruktion, damit würde ich niemals z.B. durch den HH-Hafen fahren und
das kann die Poros als Boot durchaus.

[Ascony]

Ufff...meine Befürchtungen haben sich somit wohl bestätigt. Ich danke für die Ratschläge/Erklärungen. Komme dann wohl nicht herum die Poros einem Bootsbauer zur Abklärung, allenfalls zum Umbau zu übergeben. Fragt sich nur ob sich das ganze lohnt, am Schluss kostet die "Reparatur" des Spiegel mit dem "neuen" gebraucht 50 PS Motor wohl zweimal soviel wie das Boot selber.

Gruss
Ascony

[Heliklaus]

Zitat von Ascony

Komme dann wohl nicht herum die Poros einem Bootsbauer zur Abklärung, allenfalls zum Umbau zu übergeben. Fragt sich nur ob sich das ganze lohnt, am Schluss kostet die "Reparatur" des Spiegel mit dem "neuen" gebraucht 50 PS Motor wohl zweimal soviel wie das Boot selber.

Gruss
Ascony

Wo bitte ist jetzt das Problem, erstmal selbst Hand anzulegen? AB abbauen, versuchen, das Metalldingsbums vom Spiegel runter zu bekommen. Dann sieht man schon mal viel mehr und kann immer noch Entscheidungen treffen.
Wenn du sowas in die Werkstatt bringst, kannste gleich von einem wirtschaftlichen Totalschaden ausgehen.

[Ascony]

Also mein Traum vom 50PSer scheint immer wie mehr in die Ferne zu schweifen. Nachdem ich ein Bootsbauer wegen Überprüfung des Spiegels wie mir ein Prüfungsexperte geraten hat kontaktiert habe, hat er sich das Foto mit dem Heckteil wo tief im Wasser steht (ich weiss nicht mehr wieviele Personen im Boot waren) angesehen und gemeint dass es aufgrund des sowieso schwereren Gewichts nicht möglich ist ein 50PS AB zu montieren, das Boot würde dann hinten fast absaufen. War eher Zufall, denn ich habe ihm das Bild eigentlich nur wegen der Rahmennummer geschickt. Nun habe ich aber ein anderes Foto gefunden (hat er nicht gesehen), wo mein Kollege drin sitzt, da "liegt" das Boot hinten m.E. ja einigermassen normal im Wasser? Seht ihr das auch problematisch, vor allem wenn ich die selbstgebaute Erhöhung noch entfernen würde (auf Kurz/Normalschaft) käme ja das Wasser noch einfacher in das Boot hinein, da 13 cm tiefer das Ganze? Ach ja..zum letzten Foto, habe das Boot leider nicht in der Nähe und habe null Ahnung, ist die Stange (rot markiert), falls ich vorläufig noch den 25PSer runtersetzen würde flexibel (da Kurzschaftmotor auf 51cm Schaftlänge erst kürzlich bemerkt!!), kann die 10-15cm mitrunterkommen oder muss man da die ganzen Kabel anpassen oder gar eine neue Bohrung im Chassis tätigen?

@Dicke Lippe; Du hast ganz recht gehabt, der Bootsbauer würde dieser Stahlplatte nie einen 50er anvertrauen, daher ist eine "Rückbauung" wahrscheinlicher, Heliklaus hat dazu beigetragen dass ich das selber versuchen werde. Schlussendlich das OK geben muss dann aber gem. Prüfungsexperte dann aber doch ein Bootsbauer (Mit Foto dokumentiert und ein schriftlicher Bericht an das Schiffahrtsamt...Tüpflischisser diese Schweizer...).


Vielen Dank und Gruss
Ascony

[ferenc]

Wenn der Hersteller grundsätzlich eine Motorisierung bis zu 50 PS zertifiziert, warum sollte das bei einer ordentlichen Instandsetzung nicht gehen?

Den Fachmann würde ich mir gut merken, nicht das man mal versehentlich dort hin geht.

[Dicke Lippe]

Zitat von Ascony

... und gemeint dass es aufgrund des sowieso schwereren Gewichts nicht möglich ist ein 50PS AB zu montieren, das Boot würde dann hinten fast absaufen. ...

Na ja, die Poros wurde wohl mit einem 50PS 2-Takter ursprünglich
"zertifiziert". Die sind ja schon erheblich leichter, als ein moderner
Viertakter.

Aber auch mit einem 4-Takter sollte sie schwimmfähig bleiben. Sicher,
der Freibord ist dann sehr gering, ob du damit (beim Stilliegen) leben
kannst, ist ja auch Revierabhängig und wann liegst du mit 4 Personen
wirklich still.

In Fahrt wird auch das Freibord höher - nur: beim Aufstoppen solltest
du die dich überholende Heckwelle beobachten, das war bei meiner
Alberich auch immer tricky.

Hier kann man aber auch noch etwas spielen. Tank und Batterie sind
sicherlich hinten? Vielleicht sollte man diese nach vorne verlagern.

Und ich wette die Poros ist selbst so noch harmlos..., bis du da an
pictonische Zeiten anknüpfst, ist sogar noch eine gewisse Übermo-
torisierung drin.

[Ascony]

Zitat von Dicke Lippe

Na ja, die Poros wurde wohl mit einem 50PS 2-Takter ursprünglich
"zertifiziert". Die sind ja schon erheblich leichter, als ein moderner
Viertakter.

Aber auch mit einem 4-Takter sollte sie schwimmfähig bleiben. Sicher,
der Freibord ist dann sehr gering, ob du damit (beim Stilliegen) leben
kannst, ist ja auch Revierabhängig und wann liegst du mit 4 Personen
wirklich still.

In Fahrt wird auch das Freibord höher - nur: beim Aufstoppen solltest
du die dich überholende Heckwelle beobachten, das war bei meiner
Alberich auch immer tricky.

Hier kann man aber auch noch etwas spielen. Tank und Batterie sind
sicherlich hinten? Vielleicht sollte man diese nach vorne verlagern.

Und ich wette die Poros ist selbst so noch harmlos..., bis du da an
pictonische Zeiten anknüpfst, ist sogar noch eine gewisse Übermo-
torisierung drin.

Die Batterie ist das einzige schwere hinten. Der Tank (33L) mit 2 Reserve 5L Kanister befinden sich vorne unter dem Bug. Mit der konformitätserklärung habe ich dies via Kantonalem Schiffartsamt auch abklären lassen. Ich darf definitiv, auch die schwereren 4-Takter dranhängen, ist wirklich nur der Spiegel der mir in die Quere kommt. Der Bootsbauer hat auch noch erwähnt, dass auch im Falle der Spiegel erfolgreich auf Kurzschaft umgebaut werden kann, Voraussetzung das Material darunter ist nicht beschädigt, dann könnte ich immer noch Probleme bei der Expertise haben, da die Wahrscheinlichkeit gross wegem Grenzwertigen Freibord, aber eben, das hat sich alles auf Foto bezogen mit dem Hinterteil wo so weit im Wasser steht.

[Dicke Lippe]

Na ja zur "Prüfung" fährt man ja kaum auf dem Wasser mit 4 Personen, oder?
(Wie das in der CH abläuft, weiß ich aber ehrlich gesagt auch nicht.)

[Ascony]

Heute mal den Motor entfernt, komische Stahl-Erhöhung weggeschraubt, darunter der Holzbalken, (notabene mit 4 dicken Schrauben von oben senkrecht in den Spiegel geschraubt), nachdem ich die untere Stahlplatte weggerissen/geschraubt habe, diese war am unteren Rand mit 4 kleinen Schrauben in den Spiegel gebohrt....bin ich fast ihn Ohnmacht gefallen...aus diesen 4 unteren Löchern ist während rund 30 min. ca. 40 Liter Brühe ausgelaufen!! Daher meine Frage kurz und schmerzlos.....ab in die Mülltonne mit dem Böötli, ist innen alles verrottet oder austropfen lassen/Löcher zu und weiterfahren a la **niemand hat was gesehen**? Das Boot habe ich vor 3 Monaten gekauft. Es stand 2 Jahre auf einem Trockenplatz ohne Benutzung. Ich habe es recht häufig benutzt diesen Sommer aber dann auch immer aufm Trockenplatz deponiert. Ist es möglich dass via kleine Schraubenlöcher wo ja noch Schrauben drin sind soviel Wasser im "Zwischenboden" oder wie man dem sagt aufzunehmen oder ist das uraltes Wasser? Wenigstens hat es nicht gestunken, daher habe ich spekuliert dass es von dieser Saison ist.

Danke und niederschmetternder, sehr trauriger Gruss
Ascony

[Heliklaus]

Na verschrotten wäre zu früh. Man könnte zumindest den verrotteten Spiegel entfernen und einen neuen aufbauen.
Vorrausgesetzt, das nicht außer dem Spiegel noch andere Teile wie zB der Boden morsch ist. Das wäre dann eine Zeitbombe für wirtschaftlichen Totalschaden.
Auf jeden Fall würde ich mit diesem Spiegel nicht mehr fahren, da die Stabilität doch sehr im Argen steht.
Die Devise, Neuaufbau

[Ascony]

Ist es denkbar dass der Spiegel trotzdem brauchbar ist unter diesen Umständen *ich weiss, Glaskugel*? Ich schätze mal wenn man den Spiegel nicht selber reparieren kann - so wie ich, sind die Kosten bei einem Bootsbauer doch erheblich? Weiss jemand ob das Material von dem "Innenboden/Zwischenboden" nur aus GFK besteht oder ist da auch noch was Holz dran?

Danke und Gruss
Ascony

[Andrei]

Bei meiner Taros ist Holz nur im Spiegel verbaut. Hoffentlich bei der Poros auch. Am besten morgen einen Anruf bei Hellwig in Erkelenz machen, dann braucht man keine Glaskugel.

Poros an sich ist ja ein sehr günstiges Boot. Es kann durchaus sein, dass eine Spiegelreparatur bei einem Bootsbauer relativ zum Bootspreis unverhältnismäßig sein könnte. Selbermachen wäre das günstigste, zumal jetzt sowieso der Winter kommt.

[Dicke Lippe]

Ja, fast wie gedacht, der Spiegel dürfte hin sein.

Aber ganz ehrlich. Wenn du einen trockenen Platz hast, bekommst du
das mit Hilfe aus dem wirklich hin. Und preiswert bwird es auch...
(max. 200€)

Wenn du dabei nicht an das Ganze denkst, sondern Schritt für Schritt
machst, werden auch deine Fähigkeiten nicht überfordert und du kannst
über dein selbst restaurieretes Böötchen richtig stolz sein, und gewinnst
auch an Selbstvertrauen.

Wenn allerdings "Zeit" dein wunder Punkt ist, dann wird es schon eher
schwierig.

[Ascony]

Zitat von Dicke Lippe

Ja, fast wie gedacht, der Spiegel dürfte hin sein.

Aber ganz ehrlich. Wenn du einen trockenen Platz hast, bekommst du
das mit Hilfe aus dem wirklich hin. Und preiswert bwird es auch...
(max. 200€)

Wenn du dabei nicht an das Ganze denkst, sondern Schritt für Schritt
machst, werden auch deine Fähigkeiten nicht überfordert und du kannst
über dein selbst restaurieretes Böötchen richtig stolz sein, und gewinnst
auch an Selbstvertrauen.

Wenn allerdings "Zeit" dein wunder Punkt ist, dann wird es schon eher
schwierig.

Mit dem Trockenplatz meine ich dass das Boot bei Nichtgebrauch nicht im Wasser steht, dieser ist auch nicht vor Regen/Kälte geschützt und befindet sich einige Kilometer von meinem Zuhause entfernt. Zeit hätte ich...aber die dazugehörigen Nerven?

Morgen mal evtl. den Hammermeister anrufen....

[Heliklaus]

Wenn du keinen vernünftigen trockenen geschützten Platz hast, um an dem Boot zu arbeiten, ist es leider gesagt, zum Scheitern verurteilt.

[Dicke Lippe]

Zitat von Ascony

...

Morgen mal evtl. den Hammermeister anrufen....

Was erwartest du denn von ihm?

[Ascony]

Zitat von Dicke Lippe

Was erwartest du denn von ihm?

Eigentlich habe ich gehofft dass er mir sagt ich solle ca. 1h mit dem Föhn den Spiegel trocknen so gut wie es geht, dann etwas Zahnpasta in die Löcher drücken und weiterfahren....Er hat mir jedoch heute bestätigt dass es sich eher um eine Totalschaden handelt...von daher

Danke trotzdem allen für die Inputs.