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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Orangenhaut bei 2K Grundierung
Hallo,
nachdem ich mir nun genügend Schaumstoffwalzen und ein paar Schaumstoffpinsel zum Verschlichten besorgt habe, wollte ich heute, nachdem wieder alles glatt geschliffen war, mein Boot nochmal grundieren. Und zwar in der Halle, bei 20Grad, mit Epoxy Light Primer, plus 3% Epoxy Verdünnung, alles von Behnke. Mit dem Ergebnis bin ich überhaupt nicht zufrieden. Das Walzen klappt ganz gut, dann wollte ich verschlichten (segmentweise), aber der Schaumstoffpinsel war schon nach 2 Minuten hin. Fünf Minuten später konnte man überhaupt nichts mehr verschlichten, da war der primer bereits zu stark angezogen. Dabei beträgt die Topfzeit angeblich 4 Stunden. Die Frage: Was mache ich falsch? Warum gibt das keine glatte Oberfläche vom Primer? Oder ist das normal und man muss grundsätzlich nochmal schleifen nach der Grundierung? Jedenfalls war das Boot vor der Grundierung schön glatt, und jetzt habe ich Hammerschlag-Effekt. Oder taugt das Produkt nichts? Hab meinen kompletten Trecker gestrichen, super Ergebnis, aber das hier ist Mega frustrierend... Grüße Axelino |
#2
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Das ist völlig normal. Du musst wohl leider schleifen, wenn das Epoxid trocken ist :-(
Die Tropfzeiten werden wohl gewürfelt. Viel mehr als 20 min. habe ich noch nicht hinbekommen.
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Physik gilt auch für Menschen die sie nicht verstehen. |
#3
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Was hat Behnke denn gesagt?
In der Anleitung empfehlen sie ca. 5-10% Verdünnung bei Rollen, wenn ich das richtig verstehe. Ich habe bei EP Primern ganz gute Erfahrungen mit Velours oder Heizkörperrollen gemacht. Bei Schaumrollen scheint mir meistens zu wenig Material aufzutragen und dann bleibt Orange. Eine sehr feine Schaumrolle kann aber zum Verschlichten gut geeignet sein.
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Bootslog und Refitblog Jeanneau Microsail https://microsail.wordpress.com/ |
#4
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Ja, Behnke empfiehlt 5-10% Verdünnung beim Rollen. Beim ersten Versuch hatte ich 5%, da wars aber auch nicht besser.
Wird denn die Topfzeit länger, wenn ich mehr Verdünnung nehme? Und wenn ich nach der Grundierung schon schleifen muss, macht man das dann nach jeder Schicht Grundierung, oder nur nach der letzten? Grüße Axelino |
#5
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Hallo Axelino
Verdünne mal die Farbe mit 10%, und nach dem Anmischen die Farbe auf mehrere Behälter verteilen da Reagiert die Farbe langsamer, und mit einer Mohair-Rolle (die nichtFusselt)auftragen,und mit Schaumrolle abrollen. Am besten zu zweit Arbeiten. mfg.klaus peter
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#6
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Das mit der Topfzeit ist hier etwas anders als man es vom Laminierharz kennt, und zwar gilt das nur im Topf. Es sind noch Lösemittel am Gesamtprozess beteiligt; die verdunsten -ausgerollt auf der Oberfläche- viel schneller als im Topf.
Das heißt, man kann schon so viel anrühren, wie man in der Topfzeit schafft zu verarbeiten, aber das Zeitfenster zwischen Auftragen und Verschlichten hat damit überhaupt nichts zu tun und ist viel kürzer (eher ein paar Minuten); deswegen kann man nicht erst alles auftragen und dann verschlichten, sondern entweder segmentweise immer abwechselnd, oder mit einer zweiten Person direkt hinterher (man muss sich dann nur gut absprechen und systematisch vorgehen). Nachdem ich das letztes Jahr auch durch hab (zwar mit dem "Barrier Primer", aber auch von Behnke), kann ich dir aber etwas Hoffnungen machen: der 2k-PU-Decklack ging danach viel einfacher (Vorgehensweise aber genauso). und ganz wichtig: lösemittelbeständige Walzen besorgen! edit: du schreibst Walze und Schaumstoffpinsel- ich hatte bei mir einfach alles mit der selben (Schaumstoff-)Walze gemacht. Nur eben einmal mit frischer Farbe und etwas Druck; zum Verschlichten dann die "leergerollte" Walze quasi drucklos nochmal drüber gerollt. Und noch ein Tipp: bevor man anfängt, sollte die Walze erstmal kräftig mit Lösemittel gesättigt werden- dann nimmt sie die Farbe besser an.
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Make it idiot-proof, and they'll make a better idiot. Geändert von simon-2 (21.06.2021 um 20:25 Uhr) Grund: edit
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#7
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Ihr dürft die Topfzeit nicht mit der Zeit zum applizieren verwechseln! Die Topfzeit sagt wie lange das Material nach dem Anmischen, nach der Reaktionszeit, verarbeitet werden kann.
Wenn das Material auf dem Untergrund ist, verfliegt das Lösemittel schnell und das Epoxy zieht an. Wenn es angezogen ist kann es nicht mehr verlaufen, somit entsteht Orangenhaut. Lösung: Mehr Lösemittel und niedrigere Raum und Untergrund-Temperatur wählen. Alternativ wenn du geübt bist mehr Material auftragen, dann hast du einen kleinen Moment mehr offene Zeit. Edit: Simon war schneller!
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so long, der Thomas... |
#8
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Das hilft mir schonmal weiter. Ich dachte nur, der 2K-Lack wird nicht über das Verdunsten von Lösungsmittel fest, sondern durch den Härter? Oder stimmt das nicht?
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#9
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in dem Fall ist es von beidem ein Bisschen. Die eigentlich Härtung kommt natürlich durch den Härter (und dauert auch entsprechend lange), aber die "streichzarte" Konsistenz kommt vom Lösemittel, und das muss verdunsten.
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Make it idiot-proof, and they'll make a better idiot.
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#10
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Warte doch erstmal ab und guck dir das morgen an, gute Farben spannen sich beim Trocknen.
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#11
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Mit einer Schaumrolle ist es oft so das man das Material zu dünn aufträgt, dadurch ist das bisschen Lösungsmittel schnell verdunstet und die Aplikationszeit wird sehr kurz.
Zum Verschlichten verwende ich einen Pinsel. Schaumstoff ist nicht so mein Ding, ist vermutlich aber Geschmackssache. Verwende zwar nicht Behnke, aber ich denke das dieser doch für höhere Schichtstärken ausgelegt ist ohne das Dir gleich die ganze Suppe abhaut. Wenn Du es schaffst innerhalb der Überstreichzeit noch nen Auftrag zu machen, dann würde ich das ohne Zwischenschliff tun und versuchen mehr Material aufzubringen. Mit etwas Glück wird die Orangenhaut etwas kleiner, schleifen musst so oder so. Deine 3% Verdünnung sind schon sehr sportlich, da hat der Lack ja in der Horizontalen kaum ne Chance nach dem Verschlichten nen glatten Verlauf zu bekommen. Wenn die 5-10% sagen dann würde ich 7% zum Beginnen beimischen und evtl. nochmals was hinzugeben wenn die ersten paar Fahrer mit der Rolle nicht so prickelnd werden. |
#12
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geht ja hier um Epoxy Primer, nicht Lacke.
Dickschichtige Primer sehen nach dem Auftragen eigentlich genau so aus wie nach dem Aushärten. Bei dünnschichtigen kann es einen leichten Verlauf geben (abhängig von Temperatur, Verdünnung, Lösemittelanteile, Untergrund usw.) aber tendentiell sieht man auch da sofort, wie das Endergebnis sein wird. Ansonsten decken sich meine Erfahrungen mit vielen Angaben oben: mit Rollentyp und Verdünnung experimentieren, nicht zu warm arbeiten und kleinflächig im zweischrittsystem auftragen.
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#13
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Habe das ja auch gerade durch - durch die Verdünnung musst du so gesehen noch schneller arbeiten, ein Verschlichten halte ich bei der Grundierung für überflüssig - kreuzweiser Auftrag mit einer anständigen Rolle und möglichst binnen des Überstreichintervalls weitere 2 Schichten auftragen, erst dann einen Zwischenschliff, ansonsten bist du gleich wieder durch Dann das Ganze nochmal und mit einem erneuten Anschliff vorm Lackieren.
Grüße Daniel |
#14
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So, dank eurer Tipps habe ich jetzt ein zufriedenstellendes Ergebnis. Ich habe 10% Verdünnung genommen, und dann jeweils nach 15 Sekunden rollen mit einem normalen Pinsel verschlichtet. Das mit dem Schamstoffpinsel war nix, erzeugt nur Stress weil sich das Ding zu schnell auflöst.
Jetzt ist es zwar auch nicht richtig glatt, aber viel viel besser als vorher, den Rest schleife ich dann. Ich denke drei Schichten sollten genügen, im Überwasserbereich müsste eigentlich auch eine als Grundierung reichen, oder? Grüße Axelino |
#15
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Eine Schicht ist auch oberhalb der Wasserlinie zu wenig Halte dich da am besten an das Datenblatt des Herstellers und bedenke, dass du auch wieder einiges runterschleifst
Grüße Daniel |
#16
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Der Hersteller schreibt: "...als Haftgrund 1 Schicht, zur Osmosevorbeugung 5-6 Schichten".
Fürs Deck brauch ich doch bloß Haftgrund, oder? |
#17
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2K Epoxi Primer kann man nie genug unter dem Lack haben...
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Gruß Frank Es bleibt spannend! |
#18
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Da wüsste ich jetzt schon gerne den Grund.
Normalerweise nutzt sich eine Lackierung doch von aussen ab, also zuerst muss die Lackschicht dran glauben, dann die Grundierung. Und Rostschutz scheidet bei GFK ja auch aus. Wärs da nicht besser, ggf. die DeckLackschicht dicker zu machen, damit die Grundierung kein UV abkriegt? Gruß Axelino |
#19
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2K EP ist das beste und effektivste was man als Sperrschicht in beide Richtungen haben kann. In Maßen sogar gegen Rost. Darum lieber drei Schichten als eine.
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Gruß Frank Es bleibt spannend! |
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