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#1
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Erster Törn (mit MY Paula rund um Berlin) und viele Fragen
Hallo liebe Skipper und Bootsfreunde,
mein Name ist Thomas und ich habe ganz frisch meinen SBF gemacht und möchte nun erste praktische Erfahrungen sammeln. Dazu haben wir (zu zweit) in Werder/Havel eine nicht ganz so riesige Motoryacht "Paula" (Flevo Moulding Almeria 850) für eine Woche gechartert und wollen im Juli u.a. Törn starten. Nun tauchen nach und nach jede Menge Fragen auf . Vielleicht können die Erfahrenen unter euch mal ein paar Inputs zu dem geplanten Törn geben und evtl. den einen oder anderen Tipp Tag 1: Bootsübernahme in Werder, Eingewöhnungsfahrt in angrenzende Seen, Übernachtung wieder am Liegeplatz im Hafen. Strecke ca. 20-30km Tag 2: Gr. Zernsee, Göttinsee, Schlänitzsee, Weisser See, Jungfernsee, Glienicker Brücke, Griebnitzsee, Stölpchensee und dort bzw, Pohlesee o. kl. Wannsee irgendwo zum Abendessen anlegen und anschließend ankern. (Hat jemand einen Tipp für ein nettes Restaurant, fußläufig vom Wasser gut zu erreichen, und eine nette Ankermöglichkeit?) Tag 3: Wannsee, Pichelsee, Schleuse Spandau (wie viel Zeit muss man denn in etwa dort einplanen?), BSK, Schleuse Plötzensee, Westhafenkanal, Charlottenburger Verbindungskanal, 24h-Anleger Tiergarten. Dort warten bis 19 Uhr und dann durch die City, Mühlendammschleuse (wie lange dauert es hier erfahrungsgemäß?) und dann Übernachtung Citymarina Rummelsburg. Strecke ca. 36km Tag 3: Müggelspree, gr. Müggelsee, Dämeritzsee, (ggf. noch gr. Flakensee), Seddinsee und hier dann Übernachtung entweder vor Anker oder als Gastlieger (Tipps?). Strecke ca. 35km Tag 4: Langer See, Britzer Kanal, Hafen Britz, Schleuse Neukölln (muss man hier etwas besonderes wissen? Wartezeit?), Unterhafen, Neuköllner Schifffahrtskanal, Landwehrkanal. Alternativ statt Britzer Kanal weiter bis zum Badeschiff Berlin, dann in den Landwehrkanal. Was wäre besser/schöner? Auf dem Landwehrkanal weiter bis 24h-Anleger Charlottenburg (hier ggf. Übernachtung) oder aber weiterfahrt wieder über Westhafenkanal und BSK in den Tegeler See. Dort dann die Übernachtung vor Anker bzw. an einem netten Liegeplatz (mit gut erreichbarer Gastronomie?). Strecke wäre dann ca. 36 bzw. 46km (ist das machbar?) Tag 5: Schleuse Spandau, Wannsee, Tiefer See und dann Übernachtung vor Anker im Templiner See beispielsweise, oder wenn jemand einen netten Tipp für einen Liegeplatz hat, gerne auch dort. Strecke ca. 30km Tag 6: Templiner See, Schwielowsee, ggf. noch den einen oder anderen Abstecher je nach Lust und Laune. Übernachtung dann im Hafen Werder. Strecke je nach dem ggf. 16-30km. Tag 7: Rückgabe der "Paula" in Werder. Was meint ihr zu dem Törn? Ist das alles gut machbar, auch als Neuling? Oder sind die Tagesetappen ggf. zu ambitioniert? Wir wollen keine langen Landgänge oder so, sondern wollen bewusst Berlin und das Umland vom Wasser aus kennen lernen. Im Juli ist ja bekanntlicherweise Hochsaison, Corona tut das Übrige dazu (alle Welt ist auf dem Wasser). Daher sind wir uns unsicher, ob die Strecken von knapp 50km überhaupt realistischer Weise zu schaffen sind inkl. Schleusen und so. Wie ist es mit der Berufsschifffahrt? Kommt da irgendwie in schwierige Situationen? Gibts da etwas besonderes zu wissen außer dass die immer Vorfahrt haben und zuerst in die Schleusen fahren? Wie ist das überhaupt bei den Schleusen? Woher weiß ich denn, ob die anderen Wasserfahrzeuge auf dem Weg zur Schleuse, die ggf. dort am Rand liegen "nur" liegen oder auf die Schleuseneinfahrt warten? Man will sich ja nicht vordrängeln, aber auch nicht hinten warten, obwohl man gar nicht warten müsste... Muss man sich bei den Schleusen telefonisch anmelden? Wenn ja wann macht man das am besten? Direkt vor Ankunft oder mit Vorlauf? Kennt die MY Paula (Unruh Marine) vielleicht jemand und kann ein paar Worte dazu verlieren? Wie ist das denn eigentlich mit Frischwasser und Abwasser? Wie lange kommt man ungefähr zu zweit zeitlich hin, ohne die Fäkalien abpumpen zu lassen. Alles 2 Tage wäre doch sicher nicht notwendig, oder? Der Tank fasst 80L, Frischwasser 60L. Der Dieseltank fasst auch 60L. Meint ihr, wir müssen zwischen tanken? Wenn ja, habt ihr Empfehlungen wo am besten? Macht es Sinn, einen 20L-Kanister mitzunehmen? Ui ui ui Fragen über Fragen...?! Ich bin gespannt auf Euren Input und schon riesig (postiv) aufgeregt. Vorab ganz lieben Dank an alle, die vielleicht ein paar meiner Fragen beantworten können oder gut gemeinte Tipps für uns haben. Vielleicht sieht man sich ja demnächst irgendwo auf dem Wasser Geändert von Thomas16 (25.06.2021 um 11:25 Uhr) |
#2
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Hallo Thomas,
ich habe 2013 genau so angefangen mit zwei Chartertörns von Werder aus. Seitdem hat es mich nicht mehr losgelassen, bis zum eigenen Boot in diesem Jahr. Mein Tagesziel waren immer nur Strecken zwischen 20 und 30 Km. Aber, das hängt wirklich von Euren Vorlieben ab. Ihr solltet nur bedenken, je später ihr am Tagesziel ankommt, desto schwieriger wird es in der Regel mit einem Gastliegeplatz, manchmal wird es sogar in den beliebten Ankerbuchten eng. Ich kalkuliere immer mit 8km/h und eine Stunde extra pro Schleusung. Gerade letztgenannter Wert ist aber sehr volatil. Ich habe auch schon drei Stunden vor den Toren verbracht, manchmal aber auch gar nicht gewartet. Am Wannsee soll das Restaurant "Loretta" mit großem Biergarten nett sein. Citymarina Rummelsburg ist genial, ob ihr das aber so schafft wie geplant, möchte ich bezweifeln. Bleibt doch lieber über Nacht am Anleger Tiergarten und fahrt so früh los, dass ihr das "Ohne-Funk-Sperrgebiet" rechtzeitig verlassen könnt. In Potsdam empfehle ich lagebedingt immer die "Marina am Tiefen See". Die ist nicht preisgünstig und sehr belebt, aber man ist in wenigen Minuten zu Fuß im touristisch interessanten Stadtgebiet, was man sich nicht entgehen lassen sollte, selbst wenn ihr keine ausgedehnten Landgä¤nge unternehmen wollt. Berufsschiffahrt gibt es natürlich. Die innerstädtische Spree ist da als erstes zu nennen. Wenn ihr allerdings außerhalb der funkpflichtigen Zeiten fahrt, hält sich das Aufkommen an Passagierfahrzeugen noch in Grenzen. Insgesamt aber trotzdem ein sehr anspruchsvoller Abschnitt, den ich mir erst nach einigen Törns und dann auch noch mit UKW-Funk, zugetraut habe. Auch an den Schleusen können die Großen manchmal furchteinflößend sein. Da heißt es Abstand halten und ihnen keinesfalls irgendwie in die Quere zu kommen. An den Berliner Schleusen findest du in aller Regel gesonderte Sportbootwartestellen, zumeist mit eigenen Lichtsignalen und Sprechverbindungen. Das ist eine sehr gute Einrichtung. Wenn dort jemand liegt, will er natürlich geschleust werden. Such dir dann den nächstmöglichen Platz. Liegt noch niemand da, nutz den vorhandenen Platz bestmöglich aus, später ankommende Boote danken es dir. Manchmal wird die Wartestelle bereits voll sein. Dann hast du die Möglichkeit, nach Absprache mit der anderen Crew, an einem bereits dort liegenden Boot längsseits festzumachen. Meist werden die aufmerksame Skipper von sich aus heranwinken und dann deine Leinen nehmen. Ergibt sich diese Möglichkeit nicht, habt ihr keine andere Wahl, als im Fahrwasser zu warten, bis die Schleuse für euch öffnet. Das kann manchmal tricky sein und ist nur eine Notlösung. Versucht aber bitte nicht, an den Wartestellen für Berufsschiffe festzumachen. An den großen Berliner Schleusen meldet man sich als Spootboot nicht an. Sie sehen euch und öffnen die Schleuse wie es in ihre Abläufe am besten passt. Achtet unbedingt auf Durchsagen, die euch betreffen können. Ich kennen die "Paula" nicht, habe aber bei Unruh Marine schon zwei Mal gechartert. Die sind okay dort, was Termintreue und Einweisung angeht, manchmal etwas schroff im Ausdruck, wenn die Zeit knapp ist. Schwierigkeiten mit angeblichen Schäden hatte ich nie. Da Unruh eine Tankstelle hat, könnt ihr dort bei Abgabe des Bootes tanken. Zumeist macht das Personal das für euch. Ob der Tank reicht, hängt natürlich von der Fahrtstrecke ab. Rechne bitte mit 3-5 Litern Verbrauch pro Betriebsstunde. In Potsdam bei der "Weißen Flotte" ist eine schö¶ne Tankmöglichkeit. Einen Kanister würde ich mir ersparen. Wir haben beim Chartern noch nie zwischendurch absaugen oder nachtanken müssen, hatten allerdings immer größere Tankkapazitäten und regelmäßig in Marinas mit landgebundenen Duschen übernachtet. So, das beantwortet bei weitem nicht alle Fragen. Seit einfach guten Mutes, es wird euch gelingen, das beste aus dem Törn herauszuholen, wobei kürzere Tagesstrecken immer zu empfehlen sind. Viele Grüße
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Ralf aus Erfurt Geändert von kroetnik (25.06.2021 um 12:14 Uhr) |
#3
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Hallo Thomas,
in Wannsee gibt es leider keine Möglichkeit anzulegen, daher scheidet Loretta aus. Alternativ in Kladow schauen ob am 24std Anleger was frei ist. Wenn ja, hast Du danach die große Auswahl: Chinese, ein fränkisches Restaurant, zwei Biergärten( Emma und Paul haben super Pizza), und la Riviera. Mein Favorit ist la Riviera, da bin ich mindestens einmal die Woche, und nein ich hab keine Anteile an dem Laden. Eine schöne Stelle zum Ankern ist der Krampnitzer See. Kann am Wochenende aber auch mal voll werden. Gruß Dirk |
#4
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Rechne mit Wartezeiten an den schleusen.
Ich rechne immer 1 stunde ein pro schleuse. Beachte die wassertiefen, z. Z. Ist niedrigwasser. Infos gibt es bei elwis z. B. Sperren, usw. Gruß Jens Gesendet von meinem EML-L29 mit Tapatalk |
#5
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In Kladow bei la Riviera musst du vorher tel. vorbestellen!!!
Stand letzte Woche Gesendet von meinem EML-L29 mit Tapatalk
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#7
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Hallo Thomas.
Wenn du den Landwehrkanal fahren möchtest, schau dir unbedingt vorher die Brückenhöhen an ! Das wird dort teilweise ganz schön eng. Ansonsten lese ich hier mal fleißig mit, das ist ja auch für mich sehr interessant. Gruß, Bernd
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#8
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Hallo Bernd,
die Höhe von unserem Boot ist bei abgeklapptem Mast 2,45m, so steht es in den Unterlagen. Das sollte also passen. Ich meine gelesen zu haben, dass die niedrigste Brücke eine Durchfahrtshöhe von 3,20m oder so hat. Viele Grüße und besten Dank an alle bisherigen Antworter für die Tipps! Super Forum!!! |
#9
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Einmal "Tag 3" müssen wir leider abziehen, der ist doppelt - nicht, dass du mit deiner Zeit nicht hinkommst ...
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Zitat:
Zitat:
Dann kommt Du problemlos durch den Landwehrkanal. |
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Hallo Thomas,
einen Teil deiner Fragen beantwortet dir sicher unser Reisebericht vom letzten Sommer, wir waren im gleichen Revier unterwegs: https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=299859 Ansonsten liebe Grüße nach Dillenburg (wir könnten uns ja mal treffen und berichten)
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Liebe Grüße von der Lahn, Roland |
#12
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Landwehrkanal sollte die schleuse dicht sein und schleuse zedenick auf die blaue maus (wsp) sie kontrolliert gerne. Und nicht an der treppe fest machen. Kostet euros.
Gruß Jens Gesendet von meinem EML-L29 mit Tapatalk |
#13
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Auf die blaue maus aufpassen und Papiere bereit halten.
Gruß Jens Gesendet von meinem EML-L29 mit Tapatalk |
#14
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Oh, jetzt hab ich ja kurzzeitig einen großen Schrecken bekommen 😉
Aber das nachzählen sagt, das von Montag bus Montag 8 Tage sind und daher passt es. Puuh 😅 |
#15
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Welche Schleuse ist denn dort dicht? Ich dachte nur die Charlottenburger??
Das mit der Treppe ist ein guter Hinweis, das war mir neu. Danke dafür!! Kann man sowas irgendwo nachlesen, denn in den Prüfungsaufgaben im SBF ist das kein Thema und wird nicht erwähnt. |
#16
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Hallo Roland, vielen Dank für den link. Den Bericht werde ich mir in Ruhe zu Gemüte führen, sowas fördert die Vorfreude noch mehr 😊
Gerne können wir uns mal treffen und uns austauschen. Würde mich sehr interessieren. Vielleicht sogar kurzfristig nächste Woche? Wo genau seit ihr an der Lahn? Zitat:
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#18
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Hallo Thomas,
das Schöne am Boot fahren ist doch das selbst entdecken, die kleinen Abenteuer und die Freude, wenn man am Ende des Tages zufrieden seinen Liegplatz oder die Ankerstelle erreicht hat. Berlin ist sooo groß, wo soll man da immer anfangen mit den Tipps? Dein Plan sieht gut aus, sollte machbar sein und wenn du gute Seemanschaft walten lässt, ist das alles überhaupt kein Problem. Mit Marina Unruh als Charterbetrieb habe ich vor Jahren wiederholt gute Erfahrungen gemacht. Und jetzt noch ein Geheimtipp für Tag 3: Beste Burger am Wasser, schöner Biergarten und Hafen: https://www.villa-am-see-wildau.de/ Viel Spaß auf dem Törn! |
#19
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Thomas, du hast ne PN von mir.
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Liebe Grüße von der Lahn, Roland
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#20
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Zitat:
weißt du evt., ob am dortigen Hafen auch Duschen sind ? Im neuesten "Hafenführer für Berlin & Brandenburg" (2021, von Seenland/Tremmel+Drühl) sind Duschen zwar erwähnt, jedoch auf der Homepage der Villa ("keine Duschmöglichkeit") aber nicht. Gruß Fun_Sailor
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Jetzt erst recht: Cool bleiben - und weiter segeln |
#21
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Wenn ich mich richtig erinnere, gabs einen WC/Duschcontainer rechts vom Hauptgebäude.
Hab ich aber nicht genutzt ... |
#22
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Toiletten und Duschen sind rechts im Hauptgebäude - man muss aber einen Schlüssel haben. Bei der Pfingstfahrt 2019 habe ich vor verschlossener Tür gestanden, letztes Jahr waren sie wegen Corona zu.
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#23
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Hast ne PN
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Liebe Grüße von der Lahn, Roland
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#24
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Zitat:
direkt neben der Villa am See befindet sich die Hafenanlage vom WCW. Dort sind in der Regel auch Gastliegeplätze und auf jeden Fall Duschen vorhanden. Die Anlage ist über einen "Wanderweg" von ca. 50m Länge mit der Villa verbunden Gruß vom müden Joe
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--------------------------- Gruß vom müden Joe Ohne Heu kann das beste Pferd nicht furzen!
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#25
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Die Paula hat die erste Ausfahrt nun hinter sich, schreibt mir der Skipper.
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Liebe Grüße von der Lahn, Roland |
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