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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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#1
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Warmluftheizung optmiert
Nachdem ich schon versucht war eine zweite Heizung einzubauen, weil in den Achterkabinen außer Lärm nichts ankam, habe ich meine Fähigkeiten als Schlangenmensch genutzt, und das Rohrsystem nochmal komplett überarbeitet.
Ich habe jetzt eine Luftverteilerklappe eingebaut, die per Bowdenzug die Verteilung zwischen Salon und Kabinen regelt. Sämtliche Querschnittsverengungen wurden entfernt. Sämtliche Bögen wurden entfernt und die Lüftungsschläuche auf geraden Strecken durch 90er HT Rohr ersetzt. Je ein Telefonieschalldämpfer wurde in die Zu/Heizluft eingebaut Ich habe mehrere Anläufe gebraucht, bis alles perfekt funktioniert. Unter Anderem hat der Luftverteiler einen Bypass bekommen. Ohne die Bohrung in der Klappe, war das Teil quasi nicht bedienbar. Der Gegendruck war immens. Trotz Bohrung von ca 4cm, wird die Luft perfekt umgelenkt. Was ich völlig unterschätzt hatte, ist die Wirkung von Bögen. Zwei 90 Grad Bögen sind wie ein Putzlappen im Rohr. Die Heizung ging deswegen in Fehlermodus. Am Ende bin ich sehr zufrieden. Das Boot heizt viel schneller auf. Die Geräuschentwicklung hat sich extrem reduziert. Meine Kabinen können bei Bedarf als Sauna genutzt werden. Selbst unter Vollast ist die Heizung sehr leise. Sobald sie in den Teillastbereich geht, was eigentlich der Normalfall ist, ist sie kaum noch hörbar. Mein Fazit: Insbesondere die Rohrverlegung ist maßgeblich für die Funktion der Heizung. Ich schätze da wird ab Werk schon viel Mist geliefert. Schalldämpfer erhöhen den Komfort gewaltig. Ich habe extra eine Frostnacht bei minus 4 Grad an Bord verbracht und so lange justiert, dass ich bei einer Salontemperatur von 20 Grad, die Temperatur in den Kabinen zwischen 12 und 25 Grad regeln kann. Senke ich die Salontemperatur auf 16 Grad, bekomme ich immer noch 20 Grad in den Kabinen hin. Bei Minus 4 Grad, geht die Heizung allerdings zeitweise auf Vollgas. Noch steht das Boot an Land. Im Wasser sollte es weniger Verluste geben. Ich war schon auf vielen Booten unterwegs. So eine gut funktionierende Luftheizung habe ich bisher noch nicht gesehen. Allerdings habe ich auf einem Segler eine Wasserheizung gesehen, die sehr perfekt war. Wärmetauscher mit Lüfter ließen sich überall individuell regeln. Das war wirklich fast perfekt, nur etwas laut. Der Aufwand der Neuverlegung war erheblich und bauartbedingt sicher nicht auf jedem Boot möglich.
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Gottes sind Wogen und Wind, Segel aber und Steuer, daß ihr den Hafen gewinnt, sind euer. Gorch Fock |
#2
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Zitat:
Meine Eberspächer ist (leider) so eingebaut, dass der Warmluft-Auslass in ca. 30 cm Entfernung Richtung Motorblock zeigt. Da steckt ein Flexschlauch drauf, der die Luft erst mal in einem engen U vom Motor weg leitet bevor sie weiter verteilt wird. Trotzdem läuft die Heizung einwandfrei und es wird auch überall mollig warm.
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#3
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Moin,
bei der Konfiguration der Luftheizungssysteme ab Werft wird sehr oft "auf Kante genäht". Die Heizgeräte haben jeweils eine sogenannte Leitzahl. Das geht von "6" bei einer Airtronic 2 mit 60mm Hutze bis zu "15" bei einer Airtronic D4R mit 90mm Hutze. Alle verbauten Komponenten in der Luftführung dürfen die Leitzahl des Gerätes nicht überschreiten, sonst kann es zu Überhitzungsfehlern kommen. Bei 90mm hat ein einfaches Gitter im Auslass schon 0,6 ; ein Meter 90er Schlauch hat 0,6 ; ein 90 Grad Bogen kommt auch auf 0,6 ; der Schalldämpfer kommt auf 0,8. Bei einer Halbierung des Schlauchquerschnitts, erhöht sich die Leitzahl schon um das vierfache. Wenn man auf 75er Schlauch geht, hat ein Meter Warmluftschlauch schon eine 4. Wenn der Platz es zulässt, sollte man den Schlauch so dick wie möglich wählen. So addieren sich die Komponenten. Schläuche, Gitter und Schalldämpfer auf der Ansaugseite vom Heizgerät müssen mitgezählt werden. Bei einer komplexen Luftführung ist die maximale Zahl schnell erreicht. Da bringt das innen glatte HT Rohr auch schon eine Menge im Vergleich zu dem gewellten PAK Rohr. Wichtig für einen störungsfreien Betrieb ist die Luftführung vom Heizgerät zum ersten, nicht verschließbaren, Ausströmer. In den kann man nach Belieben Y-Stücke setzen, um die Nebenräume zu beheizen. Eine Liste mit den Leitzahlen wird jeder Eberspächer und Webasto Händler ausdrucken bzw. mailen können. Bei Autoterm/Planar gibt es dazu keine Angaben.
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Nicht alles, was technisch möglich ist, ist auch sinnvoll. Ich habe keine Vorurteile. Ich hasse jeden
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#4
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Moin
Mit Hilfe so einer Tabelle habe ich auch meine Webasto AirTop40Evo eingebaut. Da konnte ich vorher ausrechnen, wo welche "Dämpfungen" entstehen und wo ich das frühere Luftführungssystem verbessern konnte. Ich habe schon im Netz und meinen Unterlagen geschaut, finde sie aber nicht mehr. Das war nicht sehr kompliziert, jedes Bauteil und jeder Meter Schlauch bekommt einen bestimmten Wert und man man darf eine Gesamtsumme nicht überschreiten. Damit wird dann eine Überhitzung des Heizgerätes verhindert und bei Erreichen einer möglichst niedrigen Zahl eine gute Heizwirkung erzielt. Hat bei mir gut funktioniert. Beim Start geht das Gerät sehr schnell vom Booster auf den Eco-Betrieb und hält die am Thermostat eingestellte Temperatur. Ich suche aber weiter Gruß und bleibt gesund Kapitaenwalli |
#5
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Ich hab das ja auch im letzten Jahr bei Minchen etwas optimiert, der Effekt war schon beachtlich. Aber da geht auch bestimmt noch mehr
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Volker, der irgenwann auf´s Meer will.... Minchen war ein gutes Schiff, es kühlte mein Bier, backte Brötchen auf und durch die Gegend fuhr es mich auch new boat coming soon |
#6
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Zitat:
bei meiner Planar hatte ich mich deshalb an die Leitwerte von Eberspächer gehalten. Bei der Berechnung war auch sehr schnell klar, dass eine 2kW Heizung nicht möglich war, auch wenn ich die 4kW Leistung nicht benötige. Ausschlaggebend für die 4kW waren rein die Leitzahlen. Jörg
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Langsam werde ich alt: Nach dem letzten Landgang kam ich mit geschnitteten Haaren, Postkarten und Briefmarken pünktlich zum Abendessen wieder an Bord.
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#7
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Also bei mir war das so, dass es einen Strang mit einer niedrigen Leitzahl gab und einen Strang mit einer sehr hohen Leitzahl. Das war also voll unsymmetrisch. Der schlechtere Strang war quasi funktionslos. Um das zu verbessern, wurde der gute Strang ab Werk künstlich verschlechtert. Das führte zwar dazu, das wenigstens etwas warme Luft aus den achterlichen Ausströmern kam, aber dafür dauerte es im Salon länger.
Das Problem der Symetrie behebt die Verteilerklappe.
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Gottes sind Wogen und Wind, Segel aber und Steuer, daß ihr den Hafen gewinnt, sind euer. Gorch Fock
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#8
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Moin
Hier: https://docs.google.com/viewer?a=v&p...jcxN2MyNWE0YjI kann man ab Seite 6 was nachlesen.. Gruß und bleibt gesund Kapitaenwalli
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#9
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Moin! Kannst du bitte mal ein paar Bilder posten?
Gruß Lars |
#10
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Skizzen anbei. Nun ist das System nahezu symetrisch.
Heizung -> letzte Düse vorher gute 12m. Jede Menge Bögen, ein Abzweig und Reduzierung auf 60mm. Aus den 12m sind 5m geworden. Große Radien statt Blechbogen und auf den langen Geraden liegt HT 90 Rohr. Keine Reduzierung mehr. Mit der Regelklappe kann ich stufenlos die Warmluftverteilung zwischen Salon und Kabinen regeln. Die zwei Auströmer rechts sind im Salon, links sind die Kabinen. Eventuell zapfe ich den hinteren Strang noch einmal an, um die Bäder mit zu beheizen. Eine zweite Regelklappe könnte zwischen Umluftbetrieb und Frischluftbetrieb umschalten. Allerdings bin ich mit Umluft bisher gut.gefahren. Bei Außenluftansaugung bläst man ja jede Menge erwärmte Luft wieder ins Freie. Das ist ein gewaltiger Verlust.
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#11
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Überoptimierung......
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