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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
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Lotos (DDR) Risse Gelcoat - Was ist das?
Hallo liebe Bootsfreunde, ich habe mir kürzlich einen Lotos 2 (DDR-Boot) angeschaut. Das Boot ist oben rot und unten weiß. Die gesamte rote Oberschale ist übersäht von Mikrorissen im Gelcoat. In dieser Ausprägung habe ich das bisher nur sehr selten gesehen.
Ich wüsste gern auf welche Ursache diese Risse zurückzuführen sind, ob die Ursache mit falscher Verarbeitung oder Rohstoffeinsparung zu tun haben könnte. Die stärkere Ausprägung habe ich bisher hauptsächlich auf den jüngeren 2er Modellen gesehen, daher meine Vermutung. Da ich ein weiteres Boot besichtigt habe (ebenfalls Lotos 2), welches diese Risse nur an einer kleinen Stelle hat und ansonsten in sehr gutem Zustand ist, würde ich zudem gern wissen, ob diese Risse ggf. fortschreitend sind und wie man diese beseitigen kann. Geändert von zephyr304 (18.04.2022 um 20:53 Uhr) |
#2
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Moin,
hast du denn mal Fotos von dem Bootskörper mit den Rissen; dann kann man besser urteilen.
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Gruß Hans-H. |
#3
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... da sind sie gerade parallel gepostet..
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Gruß Hans-H. |
#4
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... ist das Boot mal gestrichen worden?
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Gruß Hans-H. |
#5
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Ich schätze, dass da jemand mit falscher Farbe gearbeitet hat. Original so rissig habe ich noch keinen Lotos gesehen.
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* * * * * * * * *MfG* * * *Mario * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * inoffizielle Boote-Forum-Karte |
#6
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Nein. Definitiv Gelcoat... Das habe ich bisher im geringerem Umfang bei einem weißen gesehen.
In der Vergrößerung (2. Bild) wir deutlich, dass die Oberfläche Risse hat. Bei dem zweiten Lotos der dieses Schadenbild nur in sehr geringem Umfang aufweist, war an den Rissen etwas wie ölige Flüssigkeit sichtbar. Leider habe ich davon keine Fotos gemacht. Kann natürlich auch wässrige Flüssigkeit sein. Ich habe es nicht angefasst. |
#7
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Hab von den Rot lackierten Zweiern schon viele gesehen die so ausgekreidet und rissig sind. Denke das es dem Alter geschuldet und normal ist.
Gruß Jan 🤘
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#8
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Das die roten auskreiden ist die eine Sache. Die Risse sind mir aber eben speziell bei den 2ern aufgefallen. Ist es normal, dass das Gelcoat mit zunehmendem Alter so starke Risse bekommt?
Und wie bereits geschrieben ein weiterer 2er hat es nur en einer kleinen Stelle etwa 15 cm neben einer Klampe ca 10-15 cm Riss mit der typischen baumartigen Verzweigung. Mein 1er Lotos hat diese Risse nicht. Das ist eben auch ein Thema das mich interessiert, ob die 1er evtl. vom Material besser waren, weil u.U. weniger gespart wurde. Hier geht's zum Thread Was ist besser Lotos 1 vs. 2: https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=316681 |
#9
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🤔... Wie viele ROTE Einser hast du schon gesehen? Ich denke wirklich das es der Farbe geschuldet ist. (UV und Alterung)
Ausserdem ist doch so n Boot ooch nur n Mensch, je älter umso mehr Falten inne Fresse.... 😜 Gruß Jan 🤘 |
#10
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Mein 1er hatte so etwas definitv nicht.
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Gruß Steffen Der Thread für die Poseidon-Fahrer: http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=220680 Der Zweedaggtmief, der Zweedaggtmief, der krabbelt in der Nase tief...... |
#11
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Zu der Frage, ob das schlimmer wird: Ja, soetwas wird mit der Zeit schlimmer. Letztlich hilft da nur abtragen bis aufs Laminat (oder bis man im Gesunden ist) und darauf neu aufbauen. Wir hatten soetwas bei einem Boot im Verein am Ruder (unter Wasser), das sah sehr sehr ähnlich aus.
Warum - ich würde vermuten, da spielt Depolymerisation durch UV Strahlung eine Rolle. Das kann aber noch nicht alles sein, weil die Risse ja regelrecht auseinandergezogen sind, also offenbar Zugspannungen im Gelcoat sind. Woher die nun kommt - möglicherweise ausdünsten von Irgendetwas oder ungleiche Wärmedehnung zwischen Laminat und Gelcoat. Möglicherweise kommt auch noch hinzu, dass die Gelcoatschicht sehr / zu dick ist. Sind aber nur Vermutungen. |
#12
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@Hesti: Kennst Du Dich mit den Materialien und Fertigungstechniken der DDR Boote aus? Es soll wohl ein spezielles Gelcoat sein, welches verwendet wurde. Daher bliebe die Frage, ob die Beschichtung mit heutigem TopCoat möglich ist.
Naheliegend wäre in der DDR-Produktion eigentlich eher eine zu dünne GelCoat-Schicht oder falsche / geänderte Zusammensetzungen, die dann bei dem Nachfolgemodell (Lotos 2) die Probleme verursachen. |
#13
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Das sind Alterungs/UV Schäden am Gelcoat. Darunter leiden viele alte Boote die reichlich Sonne gesehen haben und ist kein "Ostproblem" . Farbige Gelcoats sind stärker betroffen als weiße, da sie wärmer werden.
Da hilft nur schleifen, grundieren/füllern und lackieren. Mit Topcoat wird das nix, bzw. sieht dann mal so richtig kacke aus.
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Gruß, Jörg!
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#14
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Weshalb ist Lack besser als Topcoat? Top Coat ist doch nur GelCoat mit Wachsanteil, damit es abrocknet.
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#15
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Zitat:
Eine andere mögliche Ursache wäre vielleicht, dass das Gelcoat zu stark verdünnt wurde, um eine leichtere (schnellere) Verarbeitung zu ermöglichen. Auffällig ist wirklich, dass diese Risse oft bei den neueren Lotos' auftreten. Wie schon geschrieben: Ich habe etliche Lotos 2 mit diesem Schadenbild gesehen. Am wenigsten scheint es bei den ersten Baujahren des Lotos' 1 aufzutreten, die noch das erste komplett matte Armaturenbrett haben. |
#16
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Zitat:
und auch später der Sonne uU. stark ausgesetzt ist. Dieses Schrumpfen passiert prozentual zum Volumen der Schicht. Ist diese nun zu dick, schrumpft sie stärker als die darunter liegende faserverstärkte Schicht und diese Risse entstehen. Dazu kommt noch, dass einige beigemischte Farben (wie zB. Dein Rot) diesen Prozess zusätzlich begünstigen.
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Gruß aus Berlin Jörg Es wird immer jemand geben, der etwas gutes etwas billiger und schlechter herstellt, als bisher.
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#17
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Danke Dir Jörg! Das nenne ich mal eine perfekte Erklärung! Bist Du in dem Bereich beruflich unterwegs, oder ist das "angelesenes Hobby-Wissen"?
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#18
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Zitat:
Für Dein Boot empfehle ich Dir #13 noch einmal zu überdenken.
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Gruß aus Berlin Jörg Es wird immer jemand geben, der etwas gutes etwas billiger und schlechter herstellt, als bisher. |
#19
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Zitat:
Was hab ich mich gefreut, den Kahn ordentlich runtergehandelt zu haben, aber was wir da reinstecken ist schon heftig. Bleibt der Trost, dass beim doppelten Budget auch noch genug im Nachgang reingeflossen wäre, das ist wahrscheinlich immer so. Und, dass uns der Kahn aufgrund seiner räumlichen Aufteilung echt gut gefällt. Wenn also jemand ne richtig gute Ideee für so Gelcoat Risse hat... |
#20
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Ich wiederhole mal, Beitrag 13 befolgen ggf. noch Spachteln wenn Füllern nicht reicht. (nur 2K aber auch nur oberhalb des Wasserpass)
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Gruß aus Berlin Jörg Es wird immer jemand geben, der etwas gutes etwas billiger und schlechter herstellt, als bisher. |
#21
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Ich habs gelesen, ist natürlich sehr aufwändig, bei den tausens Ecken und Kanten an so einem Aufbau.
Ich hab an einer unauffälligen Stelle mal angeschliffen und wollte probieren mit Gelcoatspray und dann polieren. Werd am WE mal den Test machen, viel Hoffnung hab ich aber nicht. |
#22
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Man kann die schadhaften Stellen abschleifen und mit Topcoat (verdünnt) spritzen wenn man die Möglichkeit hat.
Topcoar ist ja mit Parafin versetztes Gelcoat. Die Spritzpistole (mit Pressluft) sollte eine 2-2,5mm Düse haben. Das Topcoat wird soweit mit Aceton verdünnt bis es sich vernünftig pritzen läßt. Danach ist ist der Nassschliff angesagt und das polieren. Ist natürlich viel Arbeit aber es geht. Ob einem das Boot mit diesem Aufwand wert ist sei eine andere Frage. Ich habe vor kurzen meine Formen für die Einzelteile unseres Stehsitz mit Gelcoat gespritzt auf diese Weise. Gruß Reiner |
#23
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Ist das denn für den Substanzerhalt notwendig? Oder nur Optik? Kann das Boot Schaden nehmen, wenn durch die Risse Regenwasser in Kontakt mit dem Laminat kommt?
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#24
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Zitat:
Es war ein Mitarbeiter einer ehemaligen DDR-Werft. Der sagte mir, dass man das gemacht hat um bei der Herstellung schneller zu sein. Es würde aber zur Veränderung der Molekülketten führen und könnte auch eine Ursache für die Risse sein. Kann das ein Grund sein? Bist Du bei dem Thema als Profi unterwegs? |
#25
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Zitat:
Unsere Wache hatte jegliche Werkstätten und unter anderen auch eine große LKW Spritzbox zum kombinierten Vorarbeiten. Ich habe vor sehr langer Zeit mal unser Vieser Rettungsboot, wie es neu war, mit Topcoat beigespritzt. Da habe ich es auch weit verdünnt bis man es gleichmäßig mit einer Spritzpistole auftragen konnte.Ist aber lange her. Ich habe ja jetzt die Negativformen mit Gelcoat eingespritzt da es gleichmäßig wird.Dafür habe ich das Gelcoat ca.30-40% mit Aceton verdünnt. In den Negativformen habe ich es noch eingestrichen. Ich konnte bei dem ersten fertigen Teil keine Veränderung beim Gelcoat feststellen. Es klebte genauso wie bei dem eingestrichenen Gelcoat aber das ist ja normal. Ich habe damals wie ich unser gebrauchtes Zar überholt hatte ca. 6 Wochen lang unterm Rumpf gelegen und sehr viele Gelcoat Risse beseitigt. Habe alles nacheinander aufgeschliffen und mit umgewandelten Gelcoat in Topcoat (mit Paraffin)und einem Laserpinsel es aufgestrichen. Danach natürlich geschliffen und poliert. Ich sehe deine Risse auch merhr dem Alter und der Sonne geschuldet. Einige Bilder von den Gelcoatarbeiten: Gruß Reiner |
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