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  #1  
Alt 07.06.2022, 19:43
sauberli sauberli ist offline
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Standard Brandschutzschalter vor oder nach Inverter?

Hallo zusammen,

ich habe vor, die 230V-Anlage an unserem neuen Boot "upzugraden". Dabei soll auch die Absicherung des Landanschlusses erneuert werden. Neben je einem FI vor und nach dem Ladegerät/Inverter (Victron Multiplus) soll auch ein Brandschutzschalter (AFDD) integriert werden. Ich stelle mir nun die Frage, ob der vor oder nach dem Ladegerät/Inverter richtig aufgehoben ist. Vor: dann wäre auch die Strecke bis zum Ladegerät/Inverter und selbiges abgesichert. Nach: dann bestünde auch Absicherung bei Inverterbetrieb, was nach meinem Verständnis des Ladegeräts/Inverters sonst nicht der Fall wäre, da bei Inverterbetrieb der davorliegende Stromkreis bis zur Einspeisung des Landstroms wohl abgetrennt ist.

Kennt sich jemand aus oder hat das Problem schon gelöst?

Vielen Dank!
Steffen
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  #2  
Alt 08.06.2022, 07:13
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Jörg L. Jörg L. ist offline
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Standard

Moin,

der Brandschutzschalter kommt vor den Betriebsmitteln, also vor den Steckdosen. Für jeden Steckstromkreis ist ein eigener Brandschutzschalter notwendig. Jetzt kommt es auf Deine Verkabelung an, wo "vor den Betriebsmitteln" ist.

Jörg

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  #3  
Alt 08.06.2022, 07:49
sauberli sauberli ist offline
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Danke Dir. Na dann ist das ja ganz einfach: Je einen AFDD und LS pro Stromkreis im Verteilerkasten.
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  #4  
Alt 08.06.2022, 19:31
Saeldric Saeldric ist offline
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Zitat:
Zitat von Jörg L. Beitrag anzeigen
Moin,

der Brandschutzschalter kommt vor den Betriebsmitteln, also vor den Steckdosen. Für jeden Steckstromkreis ist ein eigener Brandschutzschalter notwendig. Jetzt kommt es auf Deine Verkabelung an, wo "vor den Betriebsmitteln" ist.

Jörg

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Weil die Betriebsmittel im Falle eines Defektes für die Überlastung der Leitung verantwortlich sind?
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Gruß Mirko
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  #5  
Alt 09.06.2022, 01:59
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Zitat:
Zitat von sauberli Beitrag anzeigen
Danke Dir. Na dann ist das ja ganz einfach: Je einen AFDD und LS pro Stromkreis im Verteilerkasten.
Moin,

genau so. Damit sind die Kabel, Betriebsmiitel und angeschlossenen Geräte ab dem AFDD überwacht.
Wenn Du zusätzlich noch eine Überwachung von der Landstromeinspeisung bis zum Inverter möchtest, dann muss direkt hinter der Landstromeinspeisung auch noch ein AFDD (bzw. je Stromkreis) gesetzt werden.

Jörg
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  #6  
Alt 09.06.2022, 02:12
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Zitat:
Zitat von Saeldric Beitrag anzeigen
Weil die Betriebsmittel im Falle eines Defektes für die Überlastung der Leitung verantwortlich sind?
Moin,

nein. Überlastung wird mit den Leitungsschhutzschaltern überwacht.
AFDDs (Brandschutzschalter) detektieren Lichtbögen, Überschläge und Dergleichen.
Funktionsweise: https://de.wikipedia.org/wiki/Fehler...utzeinrichtung

AFDDs werden in der letzten Unterverteilung vor den Stromkreisen einegsetzt.
Als Beispiel eine Wohnung:
Steigleitung von der Straße zum Zählerkasten, danach weiter in die einzelne Wohnungen. Dort gibt es den "Sicherungskasten", richtig benannt Unterverteilung. In dieser Unterverteilung befinden sich die einzelnen Leitungsschutzschalter und Sicherungen für die einzelnen Stromkreise. Wie z.B. Waschmaschine, Herd, Wohnzimmer, etc. Zu jedem Leitungsschutzschalter und Sicherung kann jetzt in Reihe ein AFDD gesetzt werden. Eine Installation der AFDDs als Sammel AFFD in der Zuleitung vom Zählerkasten zur Unterverteilung ist nicht vorgesehen. Es muss jeder Stromkreis nach (in) der letzten Unterverteilung einzeln mit einem AFDD abgesichert werden.

Jörg
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  #7  
Alt 09.06.2022, 08:44
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Das ist alles eine Frage der Kaskadierung.

Schlafzimmer überwachen?? Dann AFDD in dessen Zuleitungen (neue Vorschrift Steckdosen und Licht getrennt abzusichern) legen.

Ganze Wohnung überwachen?? Dann an den Haupt-RCD mit einzubauen.

Es gibt immer diverse Anwendungsfälle welche einzigartig sind. Jede E-Anlage ist ein Einzelstück (Großseriengeräte außen vor).
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Karl-Heinz
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  #8  
Alt 10.06.2022, 00:33
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Moin,

nach der DIN VDE Norm 0100-420 sind AFDDs grundsätzlich nur in einphasigen Endstromkreisen mit einem Bemessungsstrom bis 16A vorzusehen.

Danach ist es nicht zulässig, AFDDs in die Zuleitung zu einer Unterverteilung zu installieren. Die Zuleitung ist kein Endstromkreis.

Jörg

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  #9  
Alt 10.06.2022, 07:47
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Was ja auch dort nur Sinn macht, da Zuleitungen hohe Energiemengen übertragen und kleinste Unregelmäßigkeiten sofort zu Problemen führen (Verluste=Wärme).
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  #10  
Alt 11.06.2022, 10:48
Saeldric Saeldric ist offline
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Zitat:
Zitat von Jörg L. Beitrag anzeigen
Moin,

nein. Überlastung wird mit den Leitungsschhutzschaltern überwacht.
AFDDs (Brandschutzschalter) detektieren Lichtbögen, Überschläge und Dergleichen.
Funktionsweise: https://de.wikipedia.org/wiki/Fehler...utzeinrichtung
Wenn es bei einem nicht richtig eingesteckten Stecker zu Funkenbildung kommt würde der AFDD das bemerken?
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  #11  
Alt 11.06.2022, 15:16
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Zitat:
Zitat von Saeldric Beitrag anzeigen
Wenn es bei einem nicht richtig eingesteckten Stecker zu Funkenbildung kommt würde der AFDD das bemerken?
Moin,

erst einmal Pauschal: Das konnte bisher noch keiner beantworten. Angeblich sollen mit einem AFDD 50% möglicher Brandursachen durch Lichtbögen erkannt werden. Ist zwar nur die Hälfte, aber immerhin mehr als ohne AFDD.

Jetzt die Frage, was meinst Du mit "nicht richtig eigestecktem Stecker"?
Den Landstromstecker? Dann ein klares nein. Der AFFD sitzt ja dahinter.
Oder meinst Du den Stecker von Deinem Boiler, dem Stecker von Deinem Heizlüfter, denStecker von dem Fön Deiner Frau, etc? AFDDs "brauchen" erst bei einem Laststrom von 2,5 Ampere anfangen zu detektieren. Sind bei 230 V hallt ca. 700 Watt.

AFFDs sind keine Allheilmittel, trotzdem finde ich sie als zusätzliche Sicherheit nicht verkehrt. Ja, sie sind nicht umsonst, unter Umständen verhindern sie auch keinen Brand, sie sind auch nicht vorgeschrieben. Und wenn sie nur 50% einen Brand verhindern, kann es immer noch Deinen Arsch retten.

Jörg
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