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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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#1
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Ahoi,
ich benötige bitte etwas Unterstützung beim abdichten meiner Ölgeschmierten Wellenanlage. Mein Boot ist eine 30 Jahre alte, 45 Fuß Segelyacht. Aktuell liegt sie im Mittelamerika. Die Wellenanlage wurde damals von Exalto gekauft und ist für eine 40mm Welle. Ich möchte bzw. muss die Wellenlager und Simmeringe wechseln, da wir Wasser über die Welle ins Boot bekommen. Beim ziehen der Welle, dann die Verwirrung. Das Lager innen, ist für Wassergeschmierte Anlagen und das äußere ist noch das Original für Ölgeschmierte. Bei Exalto konnte oder wollte man mir nicht weiterhelfen, dort war die Verwirrung ebenso groß. Ich vermute das der Vorbesitzer der Yacht, aus Materialmangel, ein falsches Wellenlager verbaut hat. Ich konnte folgende Teile bereits recherchieren. Lager außen: https://www.shop.exalto.com/voortstu...%B855x80-79645 Lager innen: https://www.shop.exalto.com/voortstu...%B855x40-79445 Kennt jemand alternative (günstigere) Wellenlager die für eine Ölschmierung geeignet sind? Welche Simmeringe wären die richtige Wahl und wie genau werden diese platziert. Außen waren drei Simmeringe und innen zwei. Ich vermute außen das zwei gegen das Wasser und einer gegen das Öl abdichtet. Die Frage ist, laufen diese nicht trocken? Zum besseren Verständnis habe ich hier paar Bilder mit hochgeladen. Über Hilfe würde ich mich sehr freuen. Viele Grüße Harald |
#2
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Moin
Die Einbaurichtung der Wellendichtringe ergibt sich doch wunderbar aus der Zeichnung. Wenn außen nur drei waren würde ich zwei gegen das Öl einbauen und einen gegen das Wasser und Innen nur gegen das Öl. für beide Seiten versuchen Wellendichtringe mit Staublippe zu bekommen, sind nur minimal teurer. Das äußere Lager sieht nach einem (verkratztem) Bronze Lager aus, wenn das innere kein Gummiwerkstoff sondern son brauner harter textilverstärkter Kunststoff ist ( Novotex nannten wir früher das Zeugs) das so wohl für Öl als auch Wasserschmierung geeignet, Gummi natürlich nur für Wasser, wo bei man bemerken muss, das früher auch Radiallager für Unterwasserpumpen durchaus mit wassergeschmierten Bronzelagern liefen. Hielten einfach zu lange die Biester selbst wenn etwas Sand mit durch ging, deshalb ist man auf spezielle Kunstharz/Graphitbuchsen oder Gummilager umgestiegen. Die hatten eine geringere Anlaufreibung, aber wehe zu viel Sediment war im Fördermedium. Moin sach ma ist das auf Bild Nr 9 eine Wellenschutzhülse? Die Preise die die da für die Lagerbuchsen aufrufen sin ein Skandal. Für eine 40er Welle ist 39,9 Durchmesser aber zu eng, und den Außendurchmesser der Buchse kann man so nur schätzen nicht exakt messen. Mir scheint da muss mal jemand ran der sich mit so etwas SICHER auskennt. Ach so ja, die Welle sollte natürlich auch betrachtet und gemessen werden. Gruß Hein Geändert von hein mk (12.11.2023 um 23:11 Uhr) |
#3
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Hallo Hein,
vielen Dank für deine schnell Antwort. Bei den 39,9 mm Durchmesser habe ich die Schieblehre einfach nur falsch angesetzt. Die Welle hat einen Durchmesser von 40mm und hat auch mit etwas Spiel gut reingepasst. Das auf Bild 9 hätte ich auch für eine Kunstoff Wellenschutzhülse gehalten. Übrigens muss ich auch die Welle tauschen, da sie an beiden Stellen wo sie gelagert war, gut einen Millimeter abgedreht ist. Zusätzlich ist das neue Gleichlaufgelenk etwas anders aufgebaut, womit die Welle um 100mm zu kurz ist. Das mit SICHER auskennen, ist in meiner Werft in Guatemala, etwas kompliziert. Eine Ölgeschmierte Welle haben die noch nicht gesehen. Zudem habe ich dort keine Chance so einfach wie in Deutschland an Ersatzteile zu kommen. Daher möchte ich mich von hier aus schon komplett ausstatten. Ich würde in den sauren Apfel beißen und die vollkommen überteuerten Bronzelager (vermutlich aus der Niederländischen Krone geschmiedet) kaufen, da ich Vorort einfach nichts herbekomme. Die Maße für die Wellendichtungen sind 40/65/10. Wenn ich die aus- und einbaue, muss ich da irgendwas besonderes beachten? Bekommt man die Zerstörungsfrei raus? Und wie entlüftet man die Welle? Als gelernter Schlosser traue ich mir die Arbeiten schon zu, will aber gut vorbereitet rangehen. Viele Grüße Harald |
#4
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Moin Harald
Habe heute gerade einen jüngeren Facharbeiter (Altersunterschied ca 40Jahre)gerade belehrt, dass ausgebaute Wellendichtringe nur noch zum nachmessen oder lesen der Abmessungen gut sind und er sich daher beim Ausbau nicht sonderlich vorsehen muss, für uns im Reparaturbetrieb sind das Teile die immer neu kommen wenn man schon da dran ist. Kosten quasi nix im Verhältnis zu dem Ärger(Gewehrleistung) wenn das beim Kunden dann kleckert. Viel wichtiger ist sich für den Einbau passendes Werkzeug( Treibhülsen, Drückstücke)bereit zu halten oder anzufertigen, um die Wedis frei von Beschädigungen durch verkanten oder Punktbelastungen einbauen zu können. Hier würde man ein Rohr das auf 64,5 mm Außendurchmesser und auf die größte Einbautiefe von 30mm abgedreht wurde als Treibhülse nehmen. das Stevenrohr hat m.E. zwei Anschlüsse?? und gibt es da einen durchsichtigen Ölbehälter??? Kenne ich so dient vor allem als Kontrolle der Dichtigkeit der Anlage und etwas als Ausgleichsbehälter. Wenn sich das "zerstörungsfrei" auf die Lagerbuchsen bezieht würde ich nach vielen Jahren des Betriebes mal sagen: NEIN, es sei den dir gelingt es ein Gewinde M42x2 da rein zu schneiden und ein entsprechenden Gewindestopfen mit M12-M16 Gewinde in der Mitte zu haben um einen Abzieher oder einen Gleithammer ansetzen zu können. Tigersäge mit HSS-Sägeblatt zum zerlegen(vorsichtig)geht aber auch neben bohren und meißeln oder mit einem Geradschleifer mit Fräserfeile. Alles Demontagevorgehen die ich bei Bronzelagern (Stevenrohr, Autoschrottpresse und watt nich allns) angewendet habe, im Betrieb pressen wir die mit passenden Pressdornen aus wenn Durchgangsbohrungen in den Naben vorhanden sind. Gruß Hein Geändert von hein mk (13.11.2023 um 20:56 Uhr) |
#5
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Hallo Hain,
dein Vorschlag mit der Tigersäge nehme ich gerne an. Das Zerstörungsfrei herausbekommen war nur ein Frage, an jemanden der scheinbar schon zwei drei Wellenlager getauscht hat. Am Stevenrohr sind zwei Anschlüsse. Einer von oben (Zulauf) und einer unterhalb (Rücklauf). Ein Alukanister befindet sich über der Welle. Ein Foto hänge ich hier mit bei. Falls ich die neuen (vergoldeten) Bronzelager ohne zu verkanten reinbekomme, sollte ich da vorher irgendwas auf das Stevenrohr schmieren? Grüße Harald |
#6
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Hallo
Vor dem Einbau das Bronzelager in einen Tiefkühlschrank legen. Könnte leichter reingehen aber schwer wieder raus. evtl. Handschuhe anziehen. Gruß Joggel
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#7
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Ja das hilft sehr oft bei Presssitzen, wen es welche sind. Der Fachmann möchte das gerne wissen bevor er die Montage vornimmt und misst deshalb die Maßabweichungen zwischen den zu fügenden Teilen, der hat aber auch die Messgeräte( Micrometerbügel und Innentaster) und berechnet dann mit den materialspezifischen Ausdehnungskoeffizienten die für eine leichte Montage erforderlichen Temperaturunterschiede ![]() Gruß Hein
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#8
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Moin,
melde Vollzug. Die neuen Bronzelager sind an ihrem Platz. Das ausbauen der alten war etwas Aufwändig aber nach einigen Stunden waren diese auch draußen. Das Bronzelager in Richtung Motor ging mit ein paar Hammerschlägen rein. Das äußere dann mit einem Wagenheber (20 Tonnen). |
#9
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OK, wenn beim Ruderschaft da nix passiert ist ![]() Gruß Hein
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#10
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Du bist der Fachmann, aber auf das Ruder hätte ich mit Sicherheit auch nicht mit 20t aufgesetzt.
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Gruss, Dirk "Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hängt mit der Blödheit der Bewunderer zusammen." (Heiner Geissler, 1930 - 2017) |
#11
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Na ja, zwanzig Tonnen waren wohl auch nicht notwendig um die Buchse in das Stevenrohr zu drücken. Da wäre die wohl sonst etwas zu eng geworden, wie schon geschrieben, ich bevorzuge es offensichtliche Presspassungen vor der Montage zu messen, da kann man abschätzen welche Montagekräfte notwendig werden. Ein weiterer weg ist bei so etwas mit einer langen Gewindestange(hier mindestens M16 8.8 besser M20 10.9) und dicken U-Scheiben die Buchse einzuziehen. Ach so, Kältespray hilft bei Bauteilen begrenzter Größe auch ganz gut. Gruß Hein |
#12
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Die Idee mit der Gewindestange finde ich gut.
Ich hatte die Teile vorher in Kühlschrank gelegt. Das Ruder hat ein 80mm Vollmaterial und es war nicht viel Druck Notwendig. Grüße aus Guatemala |
#13
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Moin, ich hätte zu meiner Welle noch eine Frage. Bzw. hat sich etwas getan, was ich nicht einschätzen kann. Seit 3 Monaten ist die Welle verbaut, samt Dichtungen und mit Öl gefüllt. In der Zwischenzeit ist auch mein überholter Motor wieder da und eingebaut. In zwei Tagen soll es wieder ins Wasser gehen. Allerdings habe ich heute festgestellt dass es an der Welle, zum Propeller hin, etwas Öl raus tropft. Ich hatte paar Tage davor den Vorratsbehälter vom Öl gut aufgefüllt. Vorher war da alles trocken.
Muss ich mir da Gedanken machen, oder ist das normal? Viele Grüße aus Guatemala. |
#14
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Eigentlich sollen die Wellendichtringe neu ja 150%dicht sein und können das auch so blitzeblank wie deine Welle aussieht. Bist du sicher, dass es direkt an der Welle raus tropft??? Also wenn das nur einige Tropfen sind?? kann auch sein, dass wenn du den Vorratsbehälter knacke voll gemacht hast und der wohl auch keine Belüftung hat, dass sich bei der Erwärmung da etwas Druck im Behälter entwickelt hat. Im Wasser wird der Wasserdruck da schon etwas gegen halten und wenn du biologisch abbaubares Öl fährst brauchst du dir wegen ein zwei Tropfen im Monat weder technische noch ökologische Sorgen machen----denke ich. Kann ja affig warm werden in Guatemala, oder? Gruß Hein |
#15
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Hallo Hain, vielen Dank für deine Einschätzung. Affig warm trifft es ganz gut. Gerade hat es sogar nur 33 Grad und man kann im Boot arbeiten.
Ich habe nochmal nachgesehen, das Öl kommt aus der Welle raus. So etwa 2 bis 4 Tropfen über den Tag. Den Vorratsbehälter habe ich bis zur Hälfte gefüllt, etwa 1 Liter. Dieser hat am Verschluss so etwas wie eine Entlüftung. Da mein Stahlboot in der Sonne steht, kann es mittags sich schon ordentlich aufwärmen, so das man besser keine dunklen Flächen anfassen sollte. Meine Vermutung wäre auch die Temperatur. Wenn es morgen ins Wasser geht, werde ich den Vorratsbehälter genau um Auge behalten. Viele Grüße Harald |
#16
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Hatte ich noch vergessen. Die Stelle vom Boot, wo die Welle ist, war bis vor ein paar Tagen noch beschattet. Da wir aber ins Wasser gehen, haben wir alles was nicht mit soll, abgebaut.
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