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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik.

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  #1  
Alt 12.12.2023, 17:19
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Moin,
Auf den Bildern ist der Bereich rund um die Wasserpumpe zu sehen.
Die Korrosion war vor 6 Wochen als ich die Pumpe erneuert habe auch schon leicht vorhanden (rund um das Gehäuse, der Flansch darunter war intakt.
Heute ist mir aufgefallen das der Frass weiter fortgeschritten ist.
Der Rest vom Gear Case ist tipptopp.
Wie kann das?
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  #2  
Alt 12.12.2023, 20:22
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Moin,
welche Materialien sind denn da kombiniert?
Wenn es sich um unterschiedliche Materialien handelt (z.B. Aluminium und Stahl), könnte elektrochemische Korrosion ein Thema sein.

Gruß,
Ingo
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  #3  
Alt 12.12.2023, 20:38
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Das wasserpumpengehäuse ist aus Edelstahl, das lower Gear case bekanntermaßen aus Alu.
Zwischen Case und Gehäuse ist ebenfalls ne Edelstahlplatte, dazwischen Dichtungen und Hylomar, alles nach Serviceanleitung zusammengebaut.
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  #4  
Alt 12.12.2023, 21:24
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Wichtig ist, das alle Teile elektrisch einen guten Kontakt haben müssen.
Im Bild sieht man unter der Beilagscheibe eine blaue Masse, das darf hier nicht sein.
Meine Antriebe haben nach über 25 Jahren durchgehend Salzwasser keinerlei Korrosion.
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  #5  
Alt 12.12.2023, 22:15
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Die blaue Masse wird wohl das Hylomar sein, die Dichtmasse.
Nun kenne ich dieses Material nicht.
Wenn dieses jedoch elektrisch leitend ist, dann wirkt es wie ein Elektrolyt und Du hast dort eine klassische Batterie, bei der die Aluminiumteile zur Opferanode werden.

Wie kann man galvanische Korrosion vermeiden?

1.) elektr. Kontakt vermeiden
2.) galv. Kontakt vermeiden
3.) Systemwiderstand erhöhen
4.) kompatible Werkstoffpaarung

1., 2. und 4. können wir in diesem Fall vergessen, weil durch die Konstruktion des Herstellers schon vorgegeben.

Bliebe noch 3., Systemwiderstand erhöhen.
Im Nutzfahrzeugbau, dort wird ebenfalls Aluminium zusammen mit Stahl verbaut, werden die Stahlteile mit extra dicken Lackschichten versehen, oder gleich pulverbeschichtet. Zudem wird in den betroffenen Bereichen mit Isolierband gearbeitet, sowie Schraub- und Nietverbindungen mit Isolierhülsen versehen.

Wie passt das jetzt zu Deinem Antrieb?
Ist die Verwendung des Hylomar auch entsprechend der Serviceanleitung, oder ist dort eine andere Dichtung vorgesehen?
Das Aluminium sieht recht blank aus. War es ursprünglich vielleicht lackiert oder gar eloxiert?

Ich werde mal schauen, ob ich zu diesem Antrieb ein workshop manual finde.
Danach dürfte mir sicher etwas einfallen
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  #6  
Alt 13.12.2023, 07:50
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Zitat:
Zitat von ingo_051108 Beitrag anzeigen
Die blaue Masse wird wohl das Hylomar sein, die Dichtmasse.
Nun kenne ich dieses Material nicht.
Wenn dieses jedoch elektrisch leitend ist, dann wirkt es wie ein Elektrolyt und Du hast dort eine klassische Batterie, bei der die Aluminiumteile zur Opferanode werden.

Wie kann man galvanische Korrosion vermeiden?

1.) elektr. Kontakt vermeiden
2.) galv. Kontakt vermeiden
3.) Systemwiderstand erhöhen
4.) kompatible Werkstoffpaarung

1., 2. und 4. können wir in diesem Fall vergessen, weil durch die Konstruktion des Herstellers schon vorgegeben.

Bliebe noch 3., Systemwiderstand erhöhen.
Im Nutzfahrzeugbau, dort wird ebenfalls Aluminium zusammen mit Stahl verbaut, werden die Stahlteile mit extra dicken Lackschichten versehen, oder gleich pulverbeschichtet. Zudem wird in den betroffenen Bereichen mit Isolierband gearbeitet, sowie Schraub- und Nietverbindungen mit Isolierhülsen versehen.

Wie passt das jetzt zu Deinem Antrieb?
Ist die Verwendung des Hylomar auch entsprechend der Serviceanleitung, oder ist dort eine andere Dichtung vorgesehen?
Das Aluminium sieht recht blank aus. War es ursprünglich vielleicht lackiert oder gar eloxiert?

Ich werde mal schauen, ob ich zu diesem Antrieb ein workshop manual finde.
Danach dürfte mir sicher etwas einfallen
das trifft bei Teilen an Land zu, aber nicht im Wasser, da ist das totaler Quatsch
Mercruiser schreibt vor, alle Metallteile leitend miteinander zu verbinden.
Angefangen vom Lenkhebel über die isoliert gelagerten Trimzylinder, Gimblering usw. müssen diese mittels "Continiue Grounding (PaidLink)" angeschlossen werden!

So auch das Pumpengehäuse, das über die Schrauben ohne Dicht und Sicherungsmasse mit dem Antrieb verbunden sein muss.
Im Servicemanual steht nur das die Dichung mit "Quicksilver Perfect Seal" auf die Metallplatte geklebt werden soll.

Nicht unweit vom Pumpengehäuse entfernt ist eine grosse Anodenplatte, die den Antrieb schützen sollte, dazu befinden sich zwischen Ober und Unterteil sogar Öffnungen, damit über das Wasser auch tatsächlich ein Ausgleichsstrom fließen kann.
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  #7  
Alt 13.12.2023, 08:32
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Nur zum Verständnis, das Unterteil war seit dem Tausch des Impellers nicht mehr im Wasser.
Das Fortschreiten der Korrosion ist also im Trockenen geschehen.
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  #8  
Alt 13.12.2023, 08:39
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Wenn da kein Wasser mehr im Spiel war, kann ich mir das nicht vorstellen, das es vorher nicht schon so war.
Vielleicht ist das bereits korrodierte Material ausgetrockent und das Ausmaß erst jetzt sichtbar
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  #9  
Alt 13.12.2023, 09:00
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Gut möglich, ich konnte zumindest kleinere Alusegmente wegbürsten. Sah ein bisschen aus wie weggeplatzt…
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  #10  
Alt 13.12.2023, 09:30
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Sigi S.
Zitat:
das trifft bei Teilen an Land zu, aber nicht im Wasser, da ist das totaler Quatsch
Okay, und wie ist dann das Wirkprinzip der Opferanode?
Ist das nicht die galvanische Korrosion?
Und ist da nicht das umgebene Wasser das Elektrolyt?
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  #11  
Alt 13.12.2023, 09:41
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Zitat:
Zitat von ingo_051108 Beitrag anzeigen
Sigi S.


Okay, und wie ist dann das Wirkprinzip der Opferanode?
Ist das nicht die galvanische Korrosion?
Und ist da nicht das umgebene Wasser das Elektrolyt?
Hier kommen z.b. 3 Metalle zusammen
Der Deckel aus Edelstahl... am edelsten! dann der Antrieb aus teilweise blanken seewasserbeständigen Aluminium... weniger edel und die Opferanode als unedelstes Metall.
Sind nun alle Metallteile sehr gut miteinander elektrisch verbunden, fließen die Ströme zum unedelsten Metall, der Opferanode und nicht zum naheliegenden Alu des Antriebes, dessen Ströme auch Richtung Anode fließen.
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  #12  
Alt 13.12.2023, 10:08
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So langsam wird ein Schuh draus… die alten Magnesiumanoden (Finne über dem Propeller und vorne über der Kavitationsplatte waren so gut wie nicht mehr vorhanden.
Sollte dieses Schadensbild also wirklich die Spätfolgen darstellen?
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  #13  
Alt 13.12.2023, 10:46
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Hallo Halbgleiter,
das klingt sogar sehr wahrscheinlich.
Die Opferanode fällt wegen Verschleiß aus diesem Kreis heraus und somit wird das Aluminium zur "Opferanode".

@sigi s.
Das ist richtig.
Aus diesem Grund wäre mein nächster Schritt gewesen, mich mit diesem Antrieb einmal näher auseinander zu setzen, um genau diese Zusammenhänge erkennen zu können.
Als Ursache bleibt dann aber immer noch die galv. Korrosion, egal ob man es mit 2, 3 oder n Metallen zu tun hat.

Das wichtigste aber ist, das Halbgleiter durch unsere Diskussion eine Lösung für sein Problem gefunden hat
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  #14  
Alt 13.12.2023, 11:49
Halbgleiter Halbgleiter ist offline
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Vielen Dank euch allen.
Als nächstes werd ich mich dann um die Reparatur dieser Schadstelle und natürlich neuen Anoden kümmern, aber das wäre dann ein anderer Thread.
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  #15  
Alt 18.12.2023, 11:03
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Hallo nochmal,

Die Schadstellen am Wapu Flansch hab ich nunmehr mit Petec Powerstahl repariert, ein geiles Zeug!

Muss der Flansch unterm Wapu Gehäuse eigentlich lackiert sein?

Die ganze Verbindungsfläche Ober- und Unterteil waren bei Demontage nicht lackiert.


Gruß
Peter
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