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Yachten und Festlieger Spezielles Forum für grössere Boote (nicht trailerbar) und dauerhaft festgemachte Hausboote. |
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Themen-Optionen |
#1
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Der Countdown rückt näher : ARGO 1000
Moin Zusammen,
die Spannung steigt und um die Zeit ein wenig zu verkürzen, habe ich mir gedacht, stellst Du sie schon mal vor. Anfang Dezember haben meine Frau und ich uns das schöne Stück das erste Mal angeschaut. Da sie aber bereits im Winterlager an Land war, haben die Verkäufer (ein sehr nettes Paar aus Mainz) und wir uns darauf geeinigt, die Probefahrt auf den Zeitpunkt zu verlegen, wenn die Boote des örtlichen Vereins wieder ins Wasser gesetzt werden. Dies wird voraussichtlich Anfang April der Fall sein, so Gott (oder in diesem Fall die WSV) es will. Da dieses Boot bei der ersten Besichtigung bereits einen verdammt guten Eindruck gemacht hat, gehen meine Frau und ich davon aus, dass die Probefahrt nur noch eine Formsache sein wird. Geworden ist es eine ARGO 1000 aus dem Jahre 1976 (ob das gute Stück damit schon ein Oldtimer ist? ). Länge : 10,05m Breite : 3,74m Höhe ü.WL : dürfte etwas über 4m sein Tiefgang : 0,95m Angetrieben wird sie von zwei Volvo Penta AD41P-A mit Z-Antrieben DP E (beides aus 1998). Ich bin gespannt, was damit möglich sein wird. Nach erfolgreicher Probefahrt wird das gute Stück dann in den neuen Heimathafen (Emmerich) überführt. Und damit ich bis dahin noch ein wenig zu erzählen habe, wird jetzt noch nicht alles verraten
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Viele Grüße, Ingo _________________________________________ Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis, ist in der Praxis größer, als in der Theorie.
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#2
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Na dann: Glückwunsch!
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Beste Grüße! der ZAUSEL alias Guido European Region Coordinator
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#3
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Hallo Ingo und "guten morgen"
Herzlichen Glückwunsch zum erfolgreichen Kauf des Bootes. Ich habe selbst bis zur Saison 2023 eine ARGO1000 im Raum Roermond + Umgebung für ca. 20 Jahre gefahren; wobei natürlich auch Langfahrten in den NL eingeschlossen sind. Insgesamt waren es ca. 1000 Std. die uns das Schiff zu unserer vollsten Zufriedenheit begleitet hat. Der Verkauf erfolgte aus Altersgründen; das Schiff läuft weiterhin im Raum Roermond. Kontrolliere die beiden langen Salonfenster bitte genau auf Dichtigkeit. Für Fragen oder Erfahrungsaustausch stehe ich gerne zur Verfügung, gerne auch telefonisch oder persönlich. Ich sitze in Niederkrüchten, also nicht so weit weg. Gruß Heinz (ehemals von der PIK7)
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Gruß Heinz --------------------------------------------------------------- der Herrgott gab mir 2 Ohren doch leider nichts dazwischen, was gesprochene Worte aufhalten könnte.
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#4
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Moin Heinz,
zunächst einmal vielen lieben Dank für die Glückwünsche und Dein Angebot. Je nachdem, stehen die Chancen nicht schlecht, dass ich da mal drauf zurück komme . Zitat:
Um aber auch mal zu zeigen, was die Vorbesitzer, bzw. Nocheigner an dem Boot schon alles unternommen haben, wieviel Zeit, Geld und Herzblut sie hier hinein gesteckt haben, im Anhang mal ein paar Impressionen, wie sie das Boot vor einigen Jahren übernommen. Kein Vergleich mehr zu dem heutigen Zustand. Vor diesen Menschen ziehe ich meinen Hut. Auch ich habe vor, meiner Frau erst einmal die niederländischen Binnenreviere zu zeigen. Später wird es dann Richtung Nordsee gehen (Inselhopping) und rüber zur Ostsee (Rügen mal von der Wasserseite aus sehen).
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Viele Grüße, Ingo _________________________________________ Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis, ist in der Praxis größer, als in der Theorie.
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#5
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Zitat:
dabei wird dann wohl sehr viel weniger Freude aufkommen denn der Kasten ist dafür so überhaupt nicht gebaut. Ich habe einige Jahre erst auf dem Ijsselmeer und dann auf der Ostsee verbracht (allerdings nicht mit der ARGO).Nach Kauf der ARGO bin ich dann mit meiner besseren Hälfte auch auf dem Ijsselmeer gewesen. Von URK aus rauf auf`s Wasser und ab nach Lemmer. Nach dem Einlaufen in Lemmer kam dann der Kommentar: Das muss ich nicht noch einmal haben. Ich wollte, wie vorher so oft, rund ums Ijsselmeer, einmal raus aufs wirklich "Große Wasser" und etwas Spass haben. Das allerdings ist mit dem Dampfer so nicht möglich; die ARGO ist m.E.n. ein reines Binnenschiff. Wenn es etwas kräftiger weht macht die Fahrerei damit keinen Spass mehr; jedenfalls dann nicht wenn es nicht so dolle schaukeln darf. Trotzdem: allzeit gute Fahrt und immer etwas Wasser unter den Probs. Gruß Heinz
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#6
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Hallo, hab habe mit der Anzeige nichts tun, aber zufällig ist heute bei Kleinanzeigen eine Argo aus dem Raum Roemond aufgetaucht
https://www.kleinanzeigen.de/s-anzei...46821-211-2055 |
#7
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oha. Bei 25tsd würde ich evtl. anfangen zu überlegen.
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#8
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Moin Zusammen,
hier ein kleines Update: im WSA Aschaffenburg herrscht wohl gerade gute Laune, denn sie hat den Yachthafen Raunheim schon freigegeben Das heißt, während ich mich von einer kleinen Darm-OP (die Betonung liegt hier wirklich auf klein ) erhole, kann der Noch-Eigner (Hallo Torsten) das Boot am morgigen Samstag ins Wasser setzen. Damit ist der Weg frei, für die Probefahrt in der Woche nach Ostern . Solche Aussichten sollten den Heilungsprozess doch eigentlich positiv beeinflussen, finde ich
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Viele Grüße, Ingo _________________________________________ Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis, ist in der Praxis größer, als in der Theorie.
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#9
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Herzlichen Glückwunsch zum neuen Boot und stets eine gute Fahrt.
Wird ja dann bald eng in Emmerich, das halbe Forum liegt da. Grüße Totti, morgen auch wieder in Emmerich für Restarbeiten
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Flagge zeigen ist eine Tugend!
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#10
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Zitat:
Ich hab dann gestern auch mal zugeschlagen und darf demnächst dann wohl eine 33er Galeon mein eigen nennen. Ich muss sie allerdings noch überführen, von Kopenhagen aus …
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(Wasser)sportliche Grüße, Pete
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#11
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Moin Zusammen,
oh Mann, schon ein ganzer Monat rum, seit meinem letzten Bericht und dabei hat sich soviel getan. Aber man braucht ja auch noch ein wenig Zeit, die notwendige Kohle zu verdienen, um sein Hobby zu finanzieren . Also habe ich erst einmal einiges an Berichten nachzuholen. Am 23.03. wurde die "Noch-Carina" zu Wasser gelassen. https://youtu.be/bfI4xmo5GV8 Ach an dieser Stelle einen lieben Dank und viele Grüße an den YUC-Raunheim.
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#12
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Professionelles Kranen sieht anders aus!
Personen beim Kranvorgang an Bord??? Geht eigentlich garnicht! Die Gurt sind grenzwertig dünn. Das Gurtgeschirr ist für dieses Boot eigentlich zu klein. Der Gurt achtern ist nicht weit genug hinten (wohl eine Folge des zu kleinen Gurtgeschirres) Trotzdem (oder gerde deswegen) Glückwunsch, dass alles gut gegangen ist.
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Gruß Axel * Lebenskünstler, Gaunereien aller Art *
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#13
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weiter geht's:
Am 02.04. war es dann endlich soweit. Wir konnten die lang ersehnte Probefahrt antreten. Nach einer ausführlichen und gründlichen Einweisung, ging es dann los. Sogar das Wetter spielte mit, sonnig, trocken aber und das sollte ich beim Rangieren zu spüren bekommen, etwas windig. Da merkt man dann den Unterschied, zwischen einem schweren Stahlverdränger und einem wesentlich leichteren GFK-Halbgleiter, dessen Widerstand unter Wasser vernachlässigbar gering ist, gegenüber dem Wind über Wasser dafür umso größer. Dazu zwei extrem leistungsfähige Antriebe, für die mir zugegebener Maßen noch ein wenig das Fingerspitzengefühl, gerade für die Schleichfahrt im Hafen, fehlte. Da muss ich dann noch üüüüüben (aber ich bin ja ehrgeizig). Aber so war es doch für alle Beteiligten gesünder, dass ich das Ruder erst einmal dem Torsten (dem Voreigner) für die Fahrt aus dem Hafen übergeben habe. Auf dem Main habe ich dann wieder das Ruder übernommen. Das Boot vermittelt schon ein verdammt gutes, und sicheres Fahrgefühl, auch und besonders in den Kurvenfahrten, in Gleitfahrt. Bei 2.500 1/min läuft es locker 25km/h und hat noch reichlich Luft nach oben. Bis 3.000 1/min habe ich das Boot mal laufen lassen, habe dann aber wieder Leistung zurück genommen, weil wir auf dem Main doch etwas mehr Wellengang hatten, der ordentlich gegen den Rumpf schlug. Aber die Motoren liefen sowas von ruhig, die Instrumente zeigten keinerlei Auffälligkeiten. Zwischendurch mal kleinere Geschwindigkeiten, bei denen dann ab Rumpfgeschwindigkeit abwärts, das Boot wieder ein wenig zu tänzeln begann, was aber einfach der Rumpfform geschuldet ist. Ich habe aber auch schon ein paar Ideen, wie ich dem mit entsprechender Trimmung entgegen wirken könnte. Mal sehen, ich werde es ausprobieren . Auch im Nachgang war alles Top geblieben. Nun ist Torsten sein Boot wohl los (und ich die Kohle). Einen Wehrmutstropfen habe ich allerdings noch. Meine Frau hatte eigentlich die Aufgabe, während der Probefahrt ein paar Fotos zu schießen. Allerdings war sie von der Fahrt so aufgeregt und gefesselt, dass sie es einfach nicht geschafft hatte. Aber es sei ihr gegönnt, die kommenden Urlaubstörns werden noch zahlreiche Gelegenheiten bieten, Fotos zu liefern. Hier bleibt mir dann nur noch, ein Beweisfoto einzustellen, dass das Boot auch heile wieder im Yachthafen von Raunheim angekommen ist (Dank Torsten). Zu guter Letzt: Am Freitagmorgen den 12.04. werde ich in Krefeld in den Zug nach Raunheim steigen, um die Carina (dann Nefeli) in ihren neuen Heimathafen zu bringen (Liegeplatz ist bereits gebucht ). Torsten und ein Vereinskollege (der Vorvoreigner) werden mich dann noch durch die erste und einzige Schleuse und ein Stück den Mittelrhein talwärts begleiten. Auf der Überführungsfahrt werde ich meine Dashcam an Bord haben. Soll heißen, es gibt anschließend was zu gucken
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#14
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Zitat:
da hast Du durchaus Recht. Als Maschinenbautechniker habe ich ja auch ein wenig mit dem Thema Sicherheit zu tun und wenn ich dann solche Punkte in Videos oder auf Fotos entdecke, wird auch mir schon etwas mulmig. Es soll keine Entschuldigung sein, aber ich könnte mir vorstellen, dass dies in diesem kleinen Verein, mit der Zeit so gewachsen ist. Kleiner Verein - kleines Budget Selbst der Kranfahrer ist ein Vereinsmitglied, der das Gerät für diese Aktionen von seinem AG geliehen bekommt.
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#15
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Das Kranmanöver hat mir auch leichte Bauchschmerzen gemacht. Es war sehr windig. Die Gurte waren nicht richtig angeschlagen und am Ende lief die Maschine schon, obwohl die Gurte noch unter dem Z-Antrieb hingen. Personen an Bord. Und die Verlängerungsgurte hätten doppelt gehört.
Egal. Nix passiert. Gute Fahrt und viel Spass mit dem neuen Schiff.
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Gottes sind Wogen und Wind, Segel aber und Steuer, daß ihr den Hafen gewinnt, sind euer. Gorch Fock
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#16
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Gute Fahrt und viel Spaß mit dem Boot.
Bitte nicht nochmals dort Kranen. Das kann auch mal schief gehen. Grüße Ralf
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#17
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Zitat:
vielen Dank und keine Sorge, dies war für die nächste Zeit, die letzte Kranaktion in Raunheim und ob dieses Boot überhaupt nochmal dort gekrant wird, hängt davon ab, wer es nach mir erwerben wird. Doch bis dahin werden noch ein paar Jährchen ins Land ziehen, so Gott will. Emmerich hat diesbezüglich eine etwas andere Infrastruktur . Auch habe ich mir schon vor den lieb gemeinten Warnungen und Hinweisen in diesem Tröööt vorgenommen, Torsten und seinen Vereinskollegen, die mich bei der Überführung ab morgen ein Stück begleiten werden, auch auf dieses Thema hin anzusprechen. Es sind wirklich sehr, sehr nette Menschen dort in diesem Verein und da würde es mir persönlich schon sehr Leid tun, wenn dort jemandem etwas zustößt.
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#18
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Überführung der Nefeli von Raunheim nach Emmerich 1/4
Freitag der 12.04.2024
Um 11:48 MESZ ging es endlich los. Torsten, der Voreigner, wird mich den ersten Schlag bis Vallendar begleiten. Mainz Kostheim wird meine erste Schleusung überhaupt sein. Dazu die allererste Fahrt auf dem Mittelrhein, mit seiner Berufsschifffahrt, nötigt mir schon einen gewissen Respekt ab. Das Ganze dann mit einem Boot, mit dem ich gerade mal eine Probefahrt absolviert habe? Ich halte mich selbst ja durchaus für einen selbstbewussten Typen und im Nachhinein betrachtet, hätte ich auch diese Herausforderungen einhand sicher gemeistert, aber ich bin keineswegs überheblich. Aus diesem Grund habe ich Torstens Begleitungsangebot sehr gerne angenommen. Glücklicherweise war an diesem Tag gar nicht so viel Verkehr auf dem Rhein, wie ursprünglich befürchtet. Also habe ich die Gelegenheit genutzt und die Hebel mal ein wenig nach vorne geschoben. 55 km/h(SOG) bei 3.500 1/min ? (dabei lagen die Hebel noch nicht ganz auf dem Tisch) Nicht schlecht! Macht Spaß! Aber, der Treibstoff sollte ja noch möglichst weit reichen. Also erst einmal die Hebel wieder zurück. So glitt das Boot bei 2.400 1/min, mit ca. 30 km/h(SOG), gemütlich auf seiner Bugwelle. Den Rhein mal aus dieser Perspektive zu erleben, war schon sehr reizvoll und wir kamen so gut voran, dass wir eine glatte Stunde früher in den Yachthafen von Vallendar einliefen, als ich ursprünglich kalkuliert hatte. Torsten ließ sich von seiner Frau Claudia abholen. Doch bevor sie ihre Heimreise antraten, habe ich sie natürlich zu dem Italiener am Yachthafen eingeladen. Es war noch ein schöner Abend, bis wir uns herzlich verabschiedeten.
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#19
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Überführung der Nefeli von Raunheim nach Emmerich 2/4
Samstag der 13.04.2024
Ein sehr schöner Morgen, klarer Himmel, die Sonne lugte schon leicht über die Berge, doch erst einmal in aller Ruhe frühstücken. Anschließend aufgeräumt und die Nefeli startklar gemacht. Es war schon 08:30 Uhr, als ich schließlich ablegte. Eineinhalb Stunden später als geplant, doch was solls, schließlich habe ich mir das ganze Wochenende für die Überführung freigehalten und wenn es hart auf hart kommt, dann hänge ich halt noch einen Tag dran. Ich war nicht in Eile. Kurz nach dem Start sollte ich dann zu spüren bekommen, dass der spätere Start gar nicht so verkehrt war. Kurz hinter der Eisenbahnbrücke Urmitz (km 602) musste ich feststellen, dass es immer diesiger wurde, die Sicht sich verschlechterte. Gerade an Urmitz vorbei, sah ich dann vor Neuwied eine dichte Nebelwand. Dort geht es also erst einmal nicht weiter. Was tun? Der Himmel über mir war klar, die Temperaturen stiegen langsam an, auch wenn es gerade erst kurz nach 9:00 Uhr war. Die Wettervorhersage versprach weitere Temperatursteigerungen. Gute Chancen, dass sich der Nebel bald auflösen würde. Nur, was mache ich solange? Nochmal nach Vallendar zurück? Andere Liegeplätze oder schützende Buchten waren nicht in Sicht. Der Nebenarm Urmitzer Werth war mir zu unsicher. Also habe ich in Höhe Urmitz ein paar Warteschleifen in Minimalgeschwindigkeit gedreht. Immer mit einem schielenden Blick um die Flußbiegung, in Richtung Neuwied, wann sich der Nebel endlich auflöst. Die Geduld sollte sich auszahlen. Nach etwa einer Viertelstunde hatte sich der Nebel soweit aufgelöst, dass ich die Weiterfahrt wagen konnte. Ich war gerade an Weißenthurm vorbei (km 607,5), da war der ganze Spuk auch schon wieder vorbei. Klarer Himmel, klare Sicht, die Welt war wieder schön und ich konnte die Landschaft und die Fahrt wieder genießen. Es ging durch Bonn, an Troisdorf vorbei, durch Köln (mann war dort ein Wellengang, man hätte denken können, die Yacht schunkelt im Takt der kölschen Karnevalslieder), an Leverkusen vorbei (die neue Autobahnbrücke der A1, sieht vom Wasser heraus schon recht imposant aus), …….. Doch was war das? Ich war gerade an Monheim vorbei, als plötzlich und ohne jegliche Vorzeichen, die Backbordmaschine einfach ausging. Kein Stottern, kein Rumpeln, kein Rauch, kein Öl, einfach ausgegangen. So, als wenn jemand den Schlüssel herumgedreht hätte (doch der war in seiner ursprünglichen Position). Kriegt die Maschine keinen Treibstoff mehr? Die Tanknadel steht noch 5mm vor Reserve. Bei der derzeitigen Geschwindigkeit, ich war in Verdrängerfahrt unterwegs, sollte das noch locker bis Krefeld reichen. Dort hatte ich sowieso einen Tankstopp geplant. Halt, das Boot hat doch zwei Tanks. Die Tanks sollen zwar miteinander verbunden sein, doch wie sieht diese Verbindung aus? Kann es sein, dass die StB-Maschine aus dem einen Tank und die BB-Maschine aus dem anderen Tank versorgt wird? Was, wenn die Verbindung zwischen den Tanks etwas ungünstig verlegt wurde und dadurch der Tank für die BB-Maschine einfach früher leer war? Es gibt nur eine Tankanzeige. Die zweite Tankanzeige war abgeklemmt, das hatte Torsten mir aber auch schon vor der Probefahrt erzählt. Es gibt aber auch nur einen Einfüllstutzen für Diesel. Dass die Anordnung und Positionierung der Tanks und auch die Ursache für das Absterben der BB-Maschine eigentlich eine ganz andere ist, sollte ich erst zu einem viel späteren Zeitpunkt feststellen. Zu diesem Zeitpunkt war das jedoch die für mich logischste Erklärung. Es nützt alles nichts, ich musste mir Klarheit verschaffen. Ich war doch gerade an einem Yachthafen vorbeigekommen, richtig, Hitdorf. Also Kehrtwende und schauen, wo man anlegen kann. Kanister hatte ich an Bord, so machte ich mich mit dem Gedanken des „Kanisterns“ vertraut. Gleich am ersten Steg sehe ich drei Kollegen, die gerade dabei waren, einen Grill anzuschmeißen. Fenster auf: „Hallo Kollegen, ich habe gerade ein kleines Problem mit meiner BB-Maschine. Könnte ich mal eben bei Euch anlegen?“ „Na klar doch!“ Super, ich stelle fest, dass die Beziehung zwischen den Wassersportfreunden, egal woher sie kommen, etwas ganz Besonderes ist (von der einen oder anderen Ausnahme mal abgesehen). Man half mir beim Anlegen und war auch sehr interessiert, wo ich herkam, wo ich hin wollte und was denn passiert war. Ich hatte mir schon zwei Kanister gepackt und wollte mich auf den Weg machen (aralmäßig= I’m walking…), als mich die Kollegen ansprachen: „Du willst doch jetzt nicht den ganzen Weg zu Fuß latschen? Weißt Du eigentlich, wie weit das ist?“ „Ja, so 1,5km hin und wieder zurück!“ „Hör auf zu quatschen, wir fahren Dich!“ „Na gut 😉“ 40l Diesel kanistert, die Zuleitung entlüftet, Startversuch: Der Anlasser läuft, der Motor dreht, will aber einfach nicht zünden. Da die StB-Maschine wie ein Kätzchen schnurrt, entscheide ich mich schließlich das Risiko einzugehen und die Fahrt mit einer Maschine fortzusetzen. Natürlich habe ich mich vorher noch, wie es sich gehört, bei den Kameraden des Yachtclubs Hitdorf herzlich bedankt und verabschiedet (eine kleine Anerkennung wird noch folgen). Auf meiner Weiterfahrt zu meinem nächsten Etappenziel, dem Hafen des Crefelder-Yacht-Clubs, gab es keine besonderen Vorfälle mehr. Nach telefonischer Anmeldung, bin ich dort gegen 19:00 Uhr eingetroffen, habe noch 300l Diesel gebunkert und an einem der Gastliegeplätze festgemacht. Auch wenn ich in der vorangegangenen Nacht auf der Nefeli sehr gut geschlafen habe, habe ich es doch sehr genossen, dass meine Frau mich abgeholt hat, ich Zuhause erst einmal ausschlafen konnte und wir am nächsten Morgen in aller Ruhe gemeinsam frühstücken konnten, auch wenn mir die Fragen nicht aus dem Kopf gingen: Warum ist die BB-Maschine einfach so ausgegangen? Warum will sie jetzt, nachdem inzwischen 340l Diesel nachgetankt wurden, einfach nicht anspringen?
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Viele Grüße, Ingo _________________________________________ Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis, ist in der Praxis größer, als in der Theorie. Geändert von ingo_051108 (28.04.2024 um 18:10 Uhr)
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#20
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Überführung der Nefeli von Raunheim nach Emmerich 3/4
Sonntag der 14.04.2024
Nach einem ausgiebigen Frühstück fuhr meine Frau mich wieder zum Hafen des CYC und ich machte mich auf, zur letzten Etappe nach Emmerich. Eine sehr zuverlässig laufende StB-Maschine, das schöne Wetter und die reizvollen Landschaften des Niederrheins rückten die nicht ganz so schönen Gedanken an die BB-Maschine in den Hintergrund. So erreichte die Nefeli gegen 17:30Uhr ihren neuen Heimathafen Emmerich. Doch jetzt sollte es kommen, das Anlegemanöver in eine Box, mit nur einer Maschine, ohne Bug- oder Heckstrahlruder. Ich hatte schon eine gehörige Portion Respekt. Zum Glück war es nahezu windstill. Beim Einfahren in den Hafen merkte ich aber schon, dass sich die Nefeli mit nur einem Antrieb, ein ganzes Stück geschmeidiger manövrieren ließ. Okay, dann wagen wir es mal. Was soll ich sagen, mit der Hilfe eines Stegnachbarn (danke Walter), der an Land die Leinen übernahm, lief dieses Manöver gar nicht mal so schlecht. Wir waren angekommen, ein tolles Gefühl.
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Viele Grüße, Ingo _________________________________________ Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis, ist in der Praxis größer, als in der Theorie.
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#21
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Überführung der Nefeli von Raunheim nach Emmerich 4/4
Nachlese vom 28.04.2024
Nachdem ich mit Hilfe des Ausschlussprinzips fast allen Möglichkeiten nachgegangen bin, die den Ausfall der BB-Maschine begründen könnten, bin ich gestern bei dem Abschaltventil der Einspritzpumpe gelandet. Bingo, es war der Hub.magnet Aus irgendeinem Grund ist die Feder gebrochen, die das Ventil geöffnet hält. Dadurch bekam die Maschine einfach keinen Treibstoff mehr, so sehr sich die Einspritzpumpe auch bemühte. Jetzt laufen wieder beide Maschinen und meine Frau und ich können uns auf eine sehr schöne Zeit und viele Abenteuer mit dieser tollen Yacht freuen.
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Viele Grüße, Ingo _________________________________________ Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis, ist in der Praxis größer, als in der Theorie.
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#22
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Willkommen in Emmerich.
Ist ja gut ausgegangen dein Abenteuer. Vielleicht bist du ja bei der Saisoneröffnung in Emmerich am 4.5. dabei.
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Grüße aus der Wiege des Ruhrbergbaus
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#23
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Zitat:
Ich kann es noch nicht versprechen, aber es ist auf jeden Fall schon mal vorgemerkt In der kommenden Woche werde ich sicher öfter am Boot sein, schließlich stehen noch einige Arbeiten der Personalisierung an. Hoffentlich trudelt auch mal so langsam die neue Beschriftung ein.
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Viele Grüße, Ingo _________________________________________ Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis, ist in der Praxis größer, als in der Theorie. |
#24
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Willkommen in Emmerich, es werden immer mehr aus dem Forum.
@Stephan: Gut dass du daran erinnerst, völlig vergessen. Zumindest eine kleine Ausfahrt werde ich auch mitmachen. Eigentlich ist das Wochenende schon zu geplant... Grüße Totti
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#25
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Schade, aber am 04.05. bin ich noch in dänischen Gefilden, sonst wäre ich auch gerne mit dabei gewesen - ist ja sozusagen die "direkte Nachbachschaft".
Naja - aber es wird sicher noch die eine oder andere Gelegenheit geben... Euch viel Spaß bei der Saisoneröffnung - und immer ne Handbreit Wasser mehr als die Schraube an der Ausfahrt ;) ....
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(Wasser)sportliche Grüße, Pete
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