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Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen. |
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#1
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Katamaran motorisiert, ehemaliges Segelboot
Zuerst mal Hallo und weil ich der Neue bin was zu meiner Person. Mein Name ist Elmar, ich bin mittelalt oder halb hundert, bin schon bisschen Schlauchboot gefahren und nun plagt mich eine Idee. Ich hoffe aus eurem Erfahrungsschatz schöpfen zu dürfen und hätte nichts gegen ein kleines Brainstorming.
Jetzt zu meiner Idee, zu der ich kam als ich die vergeblichen Versuche von Menschen sah ihre zusammengebundenen Plastikfässer als Katamarane zu zulassen. Das Pflichtenheft bestand aus führerscheinfreier Motorisierung, Leichtbau, möglichst wenig Verdrängung und den Rhein hoch fahrbar ohne zu verhungern oder vom Lastkahn platt gemacht zu werden. Daher muss es auch Wellen weg stecken. Gleichzeitig solls bewohnbar sein (Zelt) für einen Urlaub, das ist aber erst mal sekundär, zuerst mal musses funktionieren. Ein normaler Rumpf kam für mich nicht in Frage. Das geeignete Boot wäre zu klein für Rhein und Wohnen. Mir wurden zwei Schwimmkörper vom Katamaran angeboten, relativ neuwertig, 5,5m lang, 40cm breit und 65cm hoch. Das setzte meine graue Masse folgendermaßen zusammen, 5,5m lang und 2,8m breit, mit einer Plattform oben drauf 2x2,5m als Basis für alles weitere. Die Plattform 30cm höher gebaut und sie kommt etwa 90cm über den Kiel (die Kiele?). Dazu die erste grundsätzliche Frage, ist es möglich ein Boot so zusammen zu setzen und kriegt man das motorisiert zugelassen? Auf dem Wasser waren die Teile ja schon mal und sind ein echter Katamaran. Zweite Frage, wenn ich 300kg zulade, auf eine leichte Plattform auf eben diesen beiden Schwimmkörpern, welche Fahrleistungen kann ich erwarten? Schafft man 14-17 Knoten? Wie schnell laufen solche Segelboote normalerweise? Gibt es Formeln mit denen man den Leistungsbedarf berechnen kann in Abhängigkeit der gegebenen Verhältnisse? Stabil sollte das ganze sein, kann man abschätzen wie stabil so etwas sein wird? Dritte Frage, der Selbstzweifel, bin ich auf dem richtigen Weg oder verrenne ich mich da in etwas? Technisch krieg ich das alles hin, bin Werkzeugmacher und ausgerüstet. |
#2
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Zitat:
- Führerscheinfrei; Motorleistung also <15PS - Geschwindigkeit 14-17Knoten (also 26-31km/h) - Sicher auf dem Rhein unterwegs (welche Abschnitte meinst du hier?) - Plattform um darauf zu zelten, 300 kg Zuladung. Ich bin kein Katamaranspezialist, daher kann ich zu den Geschwindigkeiten nichts sagen. Der Rhein wird angegeben mit 3-12km/h. Ich war früher bei der Feuerwehr am Rhein bei Rheinkilometer 339 (zwischen Karlsruhe und Staustufe Iffezheim. Da kann ich es mir schwer vorstellen mit einem Gefährt mit 15PS Motor sicher unterwegs zu sein. Aber wie gesagt kein Experte.
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Morrrpheus auch bekannt als Sascha
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#3
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Nächste Frage, mit welcher Motorisierung würdest du dich mit so einem Fahrzeug sicher fühlen? Seh die Frage bitte rein theoretisch, ich bin mir bewusst das der Rhein nicht ohne ist, vor allem die Bergfahrt. Mir geht es darum das ich mich, wenn ich mich so einer Gefahr aussetze, darauf vorbereiten möchte. Wenns mir zu heikel wird hab ich auch kein Problem damit es sein zu lassen. Unnötiges Risiko hatte ich schon genug. Du kannst dir auch sicher sein das ich einen Motor in Einzelteilen auf der Werkbank liegen hatte bevor der komplett überholt ins Wasser kommt. Wenn ich dabei zwei PS finde dann war das halt ein Versehen.
Die Plattform ist nicht gedacht um drauf zu zelten, das dürfte ein Missverständnis sein. Es geht drum das es keinen festen Aufbau kriegen soll, zuerst mal wegen dem Gewicht. Andererseits aber auch weil mans abnehmen kann (Höhe). Sprich An den taktischen Stellen werden Buchsen in die Plattform eingelassen damit man da das Gestänge rein stecken und sichern kann. Ob man das dann "zelten" nennt wenn man drin pennt kann ich nicht sagen. |
#4
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Wenn das Konstrukt eine Tonne ins Wasser bringt, sollten mit 45 PS etwa 15 kn möglich sein. Googel mal nach “Formelsammlung Multihulls”.
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#5
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Vorab: zur Befahrbarkeit des Rheins und zum Motorisierung kann ich nicht viel sagen. Aber ich habe 13 Jahre 18er Hobie (die Rumpfmaße sind ähnlich wie deine vorgeschlagenen Rümpfe) auf der Ostsee gesegelt. So ein Hobie wiegt segelfertig ca. 185 kg, da zukommen zwei Leute mit nassen Klamotten und Klüngelkram je 130 kg. Das macht also 445 kg. Wenn wir auf einem Rumpf ohne Fahrt saßen, hatten wir mittig ein Freibord von ca. 20cm. Grob vereinfacht (das Crewgewicht belastet nur einen Rumpf...) kannst Du also pro Rumpf ca. 250 kg drauf packen und hast noch 20 cm. Jede Welle über 20 cm schlägt dir mindestens unter deinen Aufbau und bremst und zerrt.
Oder mal etwas physikalischer: Ein Rumpf hat ein Volumen von 5,50x0,65x0,40 = 1,4 Kubikmeter davon (grob geschätzt 50%, weil der Rumpf ja kein Quader ist...) bleiben dir 0,7m³ effektiv übrig. Mal zwei Rümpfe, kannst du nach Achimedes also 1,4t draufpacken, bevor die Rümpfe vollständig im Wasser versinken. Realistisch (das Volumen der Rümpfe nimmt konisch zu) kannst Du etwa ein Drittel davon nutzen, also etwa 470kg. Was in etwa obiger Praxisbeobachtung entspricht So ein Hobie macht unter Segeln bei 5-6 Bft durchaus 25-30kn, aber sie werden dabei schon massiv von der eigenen Welle überspült. Es gab hier im Forum mal jemanden, der hat seine Katamaran rümpfe mit Schaumkeilen verbreitert, um sie zum Gleiten zu kriegen. Such mal nach Katamaran und gleiten... Schau mal hier: https://www.boote-forum.de/showthrea...1&#post5525901, da hat jemand auf einen Hobie 14 (oder 16) einen Wohnwagen ohne Fahrwerk gesetzt. Motorisiert mit 5PS, nicht gerade ein Renngefährt, aber ohne Wind und Strom auf dem Havelkanal ging es leidlich. Allerdings habe sie auch noch ein paar Fässer als Zusatzauftrieb drunter, mindestens 6 Stück je 200l.
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#6
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Danke, ich strebe 500kg bis max. 600kg Gesamtgewicht an. Die Formelsammlung wird sicher hilfreich sein.
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#7
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Sowas in der Art hab ich mir schon zu Anfang gedacht. Deshalb hab ich mich nochmal auf die Suche gemacht und die nächst größere Klasse gesucht. Da steht B-Klasse Katamaran - 6,1m lang und 3,05m breit. Mehr Volumen, mehr Auftrieb, weniger Tiefgang, so war mein Gedanke dahinter. Das die eigene Welle über den Bug läuft hatte ich zwar nicht so erwartet, ist aber nur logisch. Ich hatte ich selbst schon die Idee unter Wasser Foils oder sowas an zu bringen um die Rümpfe aus dem Wasser zu heben. Mir gings zwar drum dem Motor die Arbeit zu erleichtern und mit der wenigen Leistung schneller zu fahren, macht nun aber noch mehr Sinn. Die Plattform wollte ich ohnehin auf "Stelzen" stellen so das die 30cm höher kommt. Falls der Gerät mal ne größere Welle erwischt würde ich an der Vorderseite der Plattform mit einer Fläche nachhelfen die das Wasser abweist, so das es nicht das ganze Deck überspült. Das ganze muss nur stabil sein, damits unter dem Druck nicht nachgibt. So werden aus den 20cm schon mal 50cm, dazu noch mal vielleicht 10cm weil die Foils die Nase über Wasser halten. Unter der Plattform würde ich auch alles einigermaßen strömungsgünstig gestalten, so das die Bremswirkung von dem ganzen Gerödel nicht gleich wie ein Auffahrunfall wirkt, sollte ich das Ding mal in eine Welle rammen.
Solche Hausboot-Bauten kenn ich ne Menge, vor allem Fässer und Pontons. Dynamisch und sicher ist was anderes und ich würde gerne wenigstens einen Teil der Seele des Bootes erhalten. Daher soll das wenigstens Mofageschwindigkeit erreichen, besser 30 Sachen, damit man unterwegs nicht verhungert oder einschläft. Danke jedenfalls für dein wertvollen Tips, damit komme ich sicher weiter. hier der Thread mit dem Gleiter: https://www.boote-forum.de/showthrea...amaran+gleiten Geändert von Noah Young (15.06.2024 um 16:49 Uhr)
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#8
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Danke nochmal allen für ihren Input, ich komm langsam zum Durchblick was die (realistischen) Rahmenbedingungen angeht. Ungefähr 1PS/10kg sollte der Motor haben, sprich 50 PS bei 500kg, damit dürfte man auf der sicheren Seite sein und ausreichend Reserven zur Verfügung haben. Besser sind zwei Motoren, effektiver und redundant falls einer die Biege macht. 30km/h sind erreichbar, darüber hinaus wird es schwierig mehr zu raus zu holen. Foils und anderes Zeug macht wenig Sinn und ist zu aufwändig, das Gefährt dürfte auch zu schwer sein um vernünftig zu gleiten.
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#9
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Ich habe einige Jahre einen 6m Katamaran mit 25PS AB und ca. 800kg mein Eigen nennen können.
Meine Erfahrungen: - 25 PS sind bei dem Kat für den Rhein zu wenig. Ich habe zwar ca. 15 Knoten damit geschafft, aber dann war der Motor an der Leistungsgrenze - 6m sind mit dem Katamaran auf dem Rhein imho zu kurz. Du gehst durch jedes Wellental, da kein klassisches Gleiten, sondern nahtloser Übergang zwischen Verdrängung und "schnellerer Fahrt" - ich habe mich nicht wirklich sicher auf dem Rhein gefühlt, daher habe ich dann letztendlich den Kat auch umgebaut und nur noch im Altrhein genutzt.
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Viele Grüße vom RK406,2 Ingo
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#10
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Zitat:
Wenn ich 50 PS auf 500 kg lese, stehe mir - sorry - die Haare zu Berge. Alte Segelkatamarane sind nicht für solche Motorisierungen ausgelegt, ganz zu schweigen von dem Gewicht eines solches Motors. Einmal Vollgas - überspitzt - reißt es das Ding aus der Verankerung und geht auf Tiefe. Ich baue seit 16 Jahren und muss sagen, dass von 10 Booten lediglich ein einziges im wesentlichen die Erwartungen erfüllt hat. Bei allen anderen Booten stellte sich jedesmal das Gefühl in kleinem oder größeren Maße ein, dass "ich mir das anders vorgestellt" hatte. Das ist jetzt kein Drama, weil das alles kleine Boote waren und lediglich das Kajütboot ziemlich erwartungsgemäß wenn nicht sogar noch besser sich verhielt. Ich will damit sagen, dass ich zunächst mal im angepeilten Revier mit Leuten reden würde, die dort fahren und Ausschau nach Leuten halten würde, die annähernd das haben, was mir vorschwebt.
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viele Grüße Blondini (Blondini, der berühmte Seiltänzer, stürzte während einer Vorstellung in Manchester und fiel in den Löwenkäfig, der bereits in der Manege stand. Die erschreckten Tiere sprangen auseinander und blieben grollend am Gitter. Blondini wurde vom Dompteur aus dem Käfig gezogen und trat schon am Abend wieder auf.)
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#11
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Immer ruhig bleiben, mir gings erst mal darum raus zu finden wie sich das mit den Anforderungen verhält. Ob das funktioniert und wie man das stabil aufbaut, das ist erst mal sekundär. Denke das dürfte sich von selbst verstehen. Andersrum wäre es wie du sagst und das Ergebnis absehbar. Deshalb der Thread hier, damit das eben nicht passiert. Einverstanden?
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