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Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen. |
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Edelstahl - Bugspriet Eigenbau
Nabend zusammen!
Nachdem sich die Restauration meines Bootes nun dem Ende neigt, musste unbedingt noch ein Bugspriet her. Zum einen um besser an Land zu kommen, zum anderen ging mir die Schlepperei des Ankers auf den Keks. Lange Zeit habe ich im Internet recherchiert, Kataloge gewälzt und festgestellt, dass ein robuster Bugspriet ab 500€ aufwärts kostet, wobei es nach oben hin kaum Grenzen gibt. Aber auch ein fertiger Bugrspriet muss i.d.R. noch an das Boot angepasst und ggfls. gekürzt werden. Da der Aufbau eines Bugspriets relativ simpel ist und sich die reinen Materialkosten auf 50-100€ belaufen, entschied ich mich für einen Eigenbau. So war es mir möglich den Bugrspriet in der Länge und Breite genau an meine Bedürfnisse anzupassen und dabei noch eine Menge Geld zu sparen. Material: Aufgrund der Seewasserbeständigkeit sind alle Metallteile aus V4A Edelstahl. Auch jede Schraube, Unterlegscheibe und Mutter.
Hier sieht man einen Teil des Zubehörs Werkzeug:
Los ging alles mit einem gebogenen Edelstahlrohr und einer Strebe. Das Material war leider roh, sodass ich es noch schleifen und polieren musste. Leider hatte ich keinen Rohrbandschleifer zur Hand, sodass ich relativ mühselig von Hand und mit einer Fächerscheibe ran musste. Poliert habe ich das Rohr dann ebenfalls mit der Flex, jedoch mit entsprechenden Polieraufsätzen für Edelstahl. Von grob nach feeeeeein runter! Als das Material dann schön glänzte, wurde es auf einer Pappe fixiert um es anschließend schweißen bzw. zunächst einmal auf der Pappe punkten zu können. Ich entschied mich für eine asymetrische Anordnung der Ankerführung, da der Anker sonst mit der Querstrebe kollidiert wäre. Nachdem dann der fleißige Schweißer damit fertig war, sah der Rohling so aus: Das Rohr habe ich absichtlich etwas länger gelassen, um es live am Boot anhalten zu können. Kürzer geht immer, länger nimmer. Da ich den Anker von Hand lichte, habe ich auf eine Wippe verzichtet. Wenn man eine elektrische Winsch hat, sollte man viell. darüber nachdenken, die Führung mittig mit einem Bolzen zu versehen, sodass der Anker beim lichten besser in die Führung rutscht. Als Beschläge am Boot habe ich rechts und links am Bug diese Halter angebracht (man findet Sie auch an Badeplattformen oder Bugsprieten aus dem Katalog): Nachdem der Bugspriet auf die richtige Länge gekürzt und die Rohre abgeschrägt waren, konnte das Grundgerüst montiert werden. Die Länge habe ich so gewählt, dass der Anker genug Platz hat und die Kofferraumklappe vom Zugfahrzeug im angekoppelten Zustand noch geöffnet werden kann. Im nächsten Step wurde die Strebe zum Bug verschweißt und am Bug mit einer Halterung befestigt (siehe erstes Bild). Die Aufnahme für das Rohr lässt sich herausdrehen, sodass man den optimalen Winkel noch einstellen und auch jederzeit verändern kann. Als nächstes habe ich eine Schablonen aus Pappe zugeschnitten, da ich das gute Teakholz nicht gleich verschneiden wollte. Das war auch wirklich besser so, denn selbst die Pappe musste ich nochmal neu machen, da ich mich an einer Ecke etwas verschnibbelt hatte. Die Schablone wurde dann auf das Teakholz übertragen und anschließend ging es an den Zuschnitt.... Hier sieht man nun auch die Strebe, allerdings war das Rohr da noch nicht fest verschweißt. Nach der Holz-Schnibbelei.... Nein, nicht nur zusägen, hier noch was ausfräsen, dort noch Platz für die Mutter von der Bugrolle schaffen, usw., sah es dann so aus: Die Bugrolle hatte ich mir auch gleich mit den Beschlägen bestellt. Zur Arretierung des Ankers habe ich mir einen Nasensplint besorgt und diesen mit einem dünnen V4A Seil am Bugspriet befestigt, sodass man ihn nicht gleich bei der nächsten Gelegenheit ins Wasser schmeißt. Hinten liegt der Anker auf Schaumstoffpuffern auf, sodass er bombenfest ist und nicht wackelt und rappelt. Das war es dann auch schon. Klingt relativ unspektakulär, hat aber ne ganze Menge Arbeit gekostet. Im Seitenprofil sieht es dann so aus: Ich denke, dass die Länge ganz gut zum Boot passt. Leider habe ich vergessen ein Foto mit dem Anker zu machen... Es handelt sich aber um einen Pflugscharanker aus V4A Vollmaterial. Bilder kann ich ja noch nachreichen. Hier sind noch ein paar andere Fotos und Beiträge zur Restauration der Discovery (ehemals Troll) https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=221112 Hoffe es gefällt euch auch so gut wie mir... ich weiß, Eigenlob stinkt, aber nach der ganzen Arbeit darf man sich auch mal freuen, gell
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VG Flo Der-Boote-Blog.de Schaut doch mal auf meinem Blog vorbei und hinterlasst mir einen Kommentar Geändert von storm (14.07.2016 um 08:32 Uhr)
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Also mir gefällt es. Handwerklich sehr gut umgesetzt .Jedoch is die Länge meiner Meinung nach zu lang gewählt. Wie sieht das denn aus wenn sie im Wasser liegt?
Mfg Nico
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9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen "du bist verrückt". Die 10. Stimme summt die Melody von Tetris
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#3
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Dem ist nichts hinzuzufügen. Schön gemacht, Respekt.
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Gruß Rheinkilometer 363
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#4
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Zitat:
Wie es im Wasser ausschaut, kann ich erst in 1 1/2 Wochen sagen. Zugegeben, je nach Fotoperspektive sieht er sehr wuchtig aus, da stimme ich dir absolut zu. Wenn man ihn von der Seite in Relation zur Bootslänge betrachtet, finde ich die Dimensionen eigentlich passend. Aber man wird es dann auf dem Wasser sehen. Ich kann den Bugspriet immernoch kürzen, das ist grundsätzlich kein Problem und wenig Arbeit, ABER dann würde der Anker zum Rumpf hin überstehen. Die aktuelle Länge ist eig. schon das Mindestmaß. Ich poste aber gerne mal ein Foto wenn ich auf dem Wasser bin und der Anker montiert ist.
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#8
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Ich habe Bedenken, ob die Flacheisen nicht zu schwach sind. Ich habe Rohr genommen, siehe Anhang.
Gruß vom Niederrhein |
#10
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Das Problem bei Rohren ist jedoch, dass sich das Teakholz nicht bündig mit dem Außenrohr versenken lässt, oder aber gestückelt werden muss, was mir optisch nicht so gefiel. Auf die kurze Distanz zwischen den beiden Rohren und in Kombination mit der Querverstrebung für den Anker, mache ich mir da eigentlich keine Sorgen. Mich hält es jedenfalls ohne durchzubiegen. Das Flacheisen hat - soweit ich es im Kopf habe - 5-6mm Materialstärke, und die Last wird ja auf beide Streben verteilt, insofern mache ich mir da keine Sorgen.
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#11
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Also durch die Länge hast du ja auch enorme Kräfte die auf die Aufnahmen wirken, hoffentlich überstehen diese das ohne Gelcoat-Risse.
Desweitern hoffe ich du hast dich beim Edelstahl genau erkundigt, welches du dort wirklich verbaust. V4A gibt es nicht! Wie soll denn der Anker darin auslaufen? Muss das nicht ein wenig Neigung haben? Ist das vorne eine Ankerwinch? Weil wo bleibt denn die Kette oder die Leine? Geändert von JoMaster (14.07.2016 um 19:05 Uhr) |
#12
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Wie auf Bild 2 zu sehen, hast du einen 1.4571 Werkstoff verwendet. Dieser ist völlig ausreichend für Salzwasser, da der Cr Gehalt zwischen 16 und 18 % liegt. Für die Schweißnähte, würde ich aber einen höher legierten Schweißstab wählen, da immer ein gewisser Anteil vom Cr beim schweißen verbrennt.
Meine Empfehlung:Thermanit 19/15 - 1.4455 Ansonsten -- Daumen hoch - gut gemacht -- Top
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Ein Leben ohne Boot ist sicher möglich, aber total sinnlos |
#13
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Zitat:
Ich habe in der Tat 1.4571 verwendet. Als Schweissdraht 1.4576 Grußvom Niederrhein Peter Geändert von sailor257 (14.07.2016 um 19:34 Uhr) Grund: Unvollständig |
#14
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Der Draht ist vollkommen OK - ca.20% Cr,wichtig das alle Anlauffarben entfernt wurden.
Gruß Stefan
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Ein Leben ohne Boot ist sicher möglich, aber total sinnlos |
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Achja, die Schweißstäbe sind auch spezielle, aber auch da kann ich nicht viel zu sagen. Jedenfalls hatte der Bekannte extra welche für das Material besorgt.
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Aufjedenfall eine gelungene Sache und durchdacht ist es auch. Vllt kannst du ja nochmal ein Bild mit Anker nachreichen, würd mich echt mal interessieren.
Gesendet von meinem D5803 mit Tapatalk
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#17
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Handwerklich hast Du es drauf.
Hm, das Holz sieht meiner Meinung etwas ....vllt fremdlich.... aus. Nur meine Meinung...ich würde es mit weisem Gelcoat beschichten. Ich arbeite hobbymäßig auch gerne mit Metall, aber mit GFK kann man toll die vorgegebenen Formen eines Bootes individuell weiterfließen lassen. So manch einer hat ja hier schon tolle Badeplattformen gebaut.....
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Wissen ohne Goggggggggel
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#18
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Zitat:
Nein Spaß beiseite, ich weiß schon was du meinst. Man hätte auch den Rumpf mit GFK "verlängern" können, so wie es bei vielen modereneren / neueren Booten meist schon ab Werk gemacht ist. Hätte viell. auch gut ausgesehen. Die Tosa hier im BF wurde ja auch so gebaut. Sah auch klasse aus! Ich finde das Holz setzt akzente. Habe nur den Bugspriet, meine Badeplattform, die Notmoterhalterung und das Steuerrad aus Holz. Alles andere ist in weiß / grau / blau gehalten. Vom Lack über die Polster, den Teppich, Wandbeläge, Kunstleder, etc... Naja, beim nächsten Boot kommt dann vielleicht mal was neues
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#19
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Saubere Arbeit, sowas möchte ich auch mal bauen, damit
das Anker-Handling leichter wird. Muss das Teil bisher immer unter der Relingsstrebe durchfummeln. Danke für die Bilder. Einen Denkanstoß habe ich noch: wenn der Anker mit Kette an Deck liegt, wie gut leuchtet das Backbordlicht drüber weg? Willst ja auch gesehen werden. Gruß Uwe
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------------------------------------------------ Hetlingen: Die Perle der Unterelbe
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#20
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Zitat:
Moin und danke! Dein Einwand ist absolut berechtigt. Ich stand die Tage mit eingeschalteter Positionsleuchte vor dem Boot und habe es mal getestet. Es ist tatsächlich grenzwertig. Ohne Anker sieht man Stb und Bb sehr gut. Mit Anker sieht man - je nach Winkel zum Boot - Bb immer und Stb nur wenn man gerade darauf zufährt und dann wieder ab einem leichten Winkel von Stb. Ich überlege die Leuchte noch an die Spitze des Bugsprietes zu versetzen, mache mir allerdings sorgen, dass man dann darauf rumlatscht wenn man mal etwas schwungvoll von der Pier aufs Boot springt. Oben an die Reling möchte ich die Leuchte aus optischen Gründen nur sehr ungerne setzen. Weiter zurück auf das Kajütdach ist es auch sehr unpraktisch, da dieser Platz mit einem Ploster als Sonnenliege fungiert. Die ideale Lösung habe ich noch nicht gefunden, jedoch ist zumindest gewährleistet, dass man immer eine der beiden Farben sieht und das Rundumlicht sowieso. Steht aber auf jeden Fall noch ganz oben auf meiner To-Do-Liste
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#21
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Hallo Flo,
Wo hast Du das Teakbrett gekauft? Gruß Freddy |
#22
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Via eBääh Kleinanzeigen von privat. Immer mal wieder reinschauen, gelegentlich findet man da sowas. Kauf beim Holzhändler wäre um ein vielfaches teurer gewesen.
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#24
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die arbeit finde ich absolut top.
wirklich gut gebaut das verhältniss zum boot eher bescheiden. sorry |
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Zitat:
Gesendet von meinem HTC 10 mit Tapatalk
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