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#1
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Merc Antriebslackierung
Die Lackierung des Antriebs ist ja grundsätzlich in vielen Threads erklärt, aber bei unserem YT DIY Freund Friscoboater aus Dallas ist mir ein interessanter Hinweis aufgefallen. Er meinte, er habe mit JRMarine telefoniert, und man habe ihm erklärt, dass man den Antrieb möglichst NICHT blank machen sollte, weil Mercruiser - und an der entscheidenden Stelle hat er etwas genuschelt mit seinem texanischen Akzent - den "Zink-XY" Primer nicht mehr produziert. Dummerweise sei dieser Primer aber der Einzige, der auf blankem Metall hält. Das kann ich insoweit bestätigen, als dass mein Antrieb für seine 40 Jahre noch nie einen Tropfen frischen Lack gesehen hat , und dieser immer noch gut aussieht. Jedenfalls da , wo er nicht mit hartem Material kollidiert ist. Weiß jemand von dieser Problematik genaueres und kann etwas zum lackiertechnischen Hintergrund sagen. Ist wohl er eine Frage für den Lackiermeister als den DIYer.
Geändert von mfk (01.04.2017 um 22:37 Uhr) |
#2
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Hier in 11:06 geht's los.
https://youtu.be/S0pQGsgbh40 |
#3
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Hallo mfk,
meiner Meinung nach geht es um "Zink-Chromat" hatige Primer. Diese sind wegen ihrer Zusammensetzung umweltgefärdend und daher offiziell nicht mehr erhältlich. Laut Wikipedia: Zinkchromat ist ein basisch reagierendes Korrosionsschutzpigment (also ein starkes Oxidationsmittel). Es wirkt durch die Neutralisierung von angreifenden Säuren, kathodischen und anodischen Schutz der Metalloberfläche durch Redoxreaktionen und durch die Inaktivierung korrosionsfördernder Chlorid- und Sulfationen, indem es entsprechende schwerlösliche Salze bildet (siehe auch Chromatieren). Früher wurde es vielfach in „Washprimern“ (Haftvermittler zwischen Werkstoff und weiteren Beschichtungen. und weiter: Zinkchromat wirkt (meist über Einatmen von Staub) krebserregend und erbgutschädigend. Ich habe meinen Antrieb mit den aus der Luftfahrtindustrie (noch) erhältlichen Produkten erst mit Aluprep 33 und dann mit Alodine 1201 behandelt. MfG Oliver
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Es braucht einen langen Atem Dingen auf den Grund gehen zu können - Sachkenntnis verkürzt den Weg ungemein!
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#4
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ist im Prinzip quatsch, gute Farben und Primer gibt es genug,
und wer würde schon Farbe die Zink enthält auf einen Alu Antrieb auftragen
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Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel. Bertrand Russell
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#5
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@all. Danke euch schon mal. Stellt sich doch ein gewisses Aha-Erlebnis ein. Vielleicht habe ich das mit dem Zink auch falsch verstanden, aber wenn doch richtig, fragt man sich, warum Merc das drauf gemacht hat, und ob die Schlussfolgerung dann ist den Antrieb nicht blank zu ziehen?
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#6
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Hallo Oliver. Habe mal deine Materialien gecheckt. Sieht wirklich nach was Hochwertigem aus. Wenns von Henkel ist ... und für Flugzeuge ist. Bei Lidell krieg ich das wohl kaum ..?
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#7
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Nochmal kurz zurück auf Start. Beim "Abschleifen" des Antriebs soll es ja auch einiges zu beachten geben, um nicht Stoffe in die Aluoberfläche einzubringen, die ein Korrosionsrisiko darstellen. Ein Maler hat mich dann auf Korund hingewiesen. Als Edelkorund besteht es zu 99.9% aus Aluoxid und soll sich besonders für Lacke eignen. Es soll auch staubfrei sein. Bin dann auf das hier gestoßen. MENZER ULTRANET®, K40–400. Hat jemand eine Meinung dazu, und eventuell auch zur Körnung? Der Plan ist , den Lack nur anzuschleifen , um den darunter liegenden Merc Primer nicht zu beschädigen. Dann Quicksilver Primer und Phantom Black und schließlich eventuell Lever.
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#8
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So, weiter geht's. Nachdem mein Antrieb in einem Fachbetrieb überholt worden war, wollte ich auch mal wieder ran, und etwas Neues wagen. Die Lackierung des Z Antriebs wird nun um gesetzt.
Da mir nur sehr begrenzt Zeit zur Verfügung steht, habe ich mal eine Woche budgetiert. Von der Vielzahl der Tipps schwirte mir der Kopf, sodass ich die Sache erstmal theoretisch durchgegangen bin, um mich sukzessiv nach vorne zu robben. Hier also die Ausgangslage, und für einen Alpha Typ 1 ist der Zustand doch ziemlich gut. Also, anstatt abschleifen habe ich mich für anschleifen entschieden. Die professionellen Lackierer jetzt mal bitte wegschauen. Ist für DIY gedacht, die auch mal selbst was zustande bringen wollen, dafür aber mit viel null Ahnung. Startzustand |
#9
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Das Werkzeug /Material:
Nassschleifpapier 180 fürs Grobe, 400er als Kompromiss für schonend, aber ausreichend Abrieb, und das 600er als das Feine. Dazu eine Art wassersaugender, weicher Handklotz, um das Schleifpapeir einzusetzen. Hat top funktioniert. Alles aus dem Baumarkt. Den Deltaschleifer habe ich wieder in die Ecke gelegt. Braucht man nicht. Entfetten. Von PVC Reiniger bis Silikonentferner etc. pp. Ich habe mich letztlich für "Ablauger mit Entfetter" Pulver für 1 € entschieden. Ich Nachhinein eine gute Wahl, weil das in Wasser aufgelöste Pulver mit einem Pinsel aufgetragen wird, und kurz vorm Abtrocknen mit viel Wasser abgespült wird. Vorteil: Man kommt leicht in alle Ecken, und der alte Lack wird angelöst. Zuvor hatte ich erstmal mit Kaltreiniger den gröbsten Dreck abgelöst. Abkleben: Ich habe mal ein 3M Rolle von Liehdell für 2 € genommen. Hier zahlte es sich aus, dass das Zeug nicht gescheit klebt , und man es leicht von allem abbekommt. Einweghandschuhe: Die schwarzen von Hornplag sind die besten. Bloß nix Medizinisches; die gehen sofort kaputt. Das decal: Ich habe abgeklebt, weil es meine sets nicht mehr gibt. Abklebetipp. Das 3M Paketband zerschnibbeln und in Streifen aufs decal aufkleben, anstatt 1 Abklebestück auszuschneiden. Geht viel schneller. Der Lack: Nur das Beste, den Originallack von QS, phantom black und den Primer. Ja, der aus der Spraydose. Geht. "Lackierhalterung". Das hat mir schlaflose Nächte bereite. Auch das wie und wo! Staubeinschluss hin oder her. Den Keller könnt ihr vergessen. Die Garage würde auf ewig eingesaut. Ich habe alles in einer halb offenen Scheune gemacht. Nicht so zimperlich Geändert von mfk (24.05.2017 um 17:40 Uhr) |
#10
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Das Testobjekt: Der Backbord Trimmzylinder.
1. Abkleben, anlaugen, mit klarem Wasser abspülen, dann 2. Primen, dann 3. Lacken, nur 1 Gang. |
#11
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Heute geht's weiter mit dem Steuerbord TZ. Wenn der Lack abgetrocknet ist, dann kommt alles in die Sonne zum "Aushärten". Jemand eine Ahnung wie lange es dauert , bis der Lack auch mal einen Schlag mit dem Schraubenschlüssel etc abkann? 1 Woche?
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#12
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Im Nachhinein würde ich die Teile mindestens 3 Tage nicht anfassen. Ich hatte nach 1 Tag Hand angelegt, was sich als Fehler herausstellte.
Also jetzt die Bilder vom Anlaugen, Primern, lackieren und sonnentrocknen. Geändert von mfk (17.07.2017 um 21:29 Uhr) |
#13
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Montage und Probelauf ...
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#14
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Fazit. Der Antrieb läuft seit 10 Std. geräusch- und vibrationsfrei. Die Farbe hält gut.Keine Abplatzer. Ohne Eigenleistung - aus Spaß an der Freude - wäre das ganze ziemlich nahe am wirtschaftlichen Totalschaden.
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#15
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Zitat:
Lag das Boot die ganze Zeit dabei im Wasser |
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