Lichtmaschine mit Lade(strom)verteilung

[michael.rocholl]

Wir planen einen Refit (inkl. Elektrik) unserer Bandholm 27. Der eingebaute Motor (Volvo Penta Modell 2002 [Baujahr ca. 1980]) hat einen angebauten Drehstromgenerator mit Lade(strom)verteilung (

https://www.marinepartseurope.com/de...00-30-365.aspx [oder ähnlich]). Wir haben zwei 12 V - Gel-Batterien (als Bord-Batterien, parallel geschaltet) und eine Starter-Batterie.

Aus unseren Unterlagen können wir leider nicht ersehen, ob der Ladestromverteiler des angebauten Drehstromgenerators:

• Einen ausreichend geringen Spannungsabfall verursacht,
• Die Starter-Batterie beim Laden bevorzugt und
• Eine Überladung der Starter-Batterie verhindert.

Oder mit anderen Worten:

• Können/sollten wir im Rahmen des Refits einen elektronischen Ladestromverteiler einplanen?
• Müssten wir dazu den Ladestromverteiler des Drehstromgenerators entfernen?
• Oder können wir „einfach“ entweder einen Ausgang ungenutzt lassen oder beide Ausgänge des Drehstromgenerators auf den Eingang des elektronischen Ladestromverteilers legen?

Und eine Frage zum Anschluss: Die Batterien stehen in ca. 300 cm Entfernung zum Drehstromgenerator: Welchen Leitungsquerschnitt sollten wir mindestens verwenden? Eine Sicherung ist wohl nicht zu empfehlen, damit der Drehstromgenerator auch bei einer defekten Sicherung immer einen Verbraucher hat?

[uli07]

Hat das Ganze denn bis jetzt nicht funktioniert oder weswegen fragst du?

[Der mit dem Boot tanzt]

Ich würde mal davon ausgehen das eine feste Lichtmaschine/Ladeverteiler Kombination den Spannungsabfall schon berücksichtigt. Sind die Ausgänge markiert (eventuell in der Anleitung) wo Starter und Verbraucher drangehören? Wenn nicht wird da die Starter wohl nicht bevorzugt. Zu den Sicherungen und Querschnitten, im ungünstigen Fall löst sich ein Anschluss an der Lima und macht einen Kurzschluss. Der wird nur durch den maximalen Strom und den Widerstand der Leitung begrenzt. Bei einer Versorgungsbank kannst du damit Schweißen!
Der richtige Querschnitt hängt vom maximalen Ladestrom und den tolerierbaren Spannungsabfall auf der Leitung ab. Dann ruhig eine Nummer größer. Danach wählt man dann die Sicherung aus, die sollte größer als der Ladestrom sein aber kleiner als die maximal zulässige Strombelastung der Leitung. Die Sicherung auf der Batterie Seite installieren, da kann der fette Strom herkommen!

[michael.rocholl]

Der Hintergrund unserer Überlegungen ist:

1. Wir wissen nicht, ob die LiMa ordentlich arbeitet. Eine Messung bei laufendem Motor und vollen Batterien (maximale Spannung bei den Batterien über 14 Volt?) wird erst möglich sein, wenn das Boot wieder im Wasser ist. Oder gibt es eine andere - machbare - Möglichkeit der Prüfung einer LiMa?
   
   
2. Die beiden Kabel zu den Batterien haben einen Querschnitt von ca. 2,5 qmm. Außerdem laufen sie freischwebend mitten duch den Motorrraum. Beides kommt uns rob fahrlässig vor.

Und wenn wir dann schon an die LiMa dran müssen, stellt sich die Frage, ob nicht eine Modernisierung (elektronischer Laderverteiler) sinnvoll wäre.


Ob die LiMa-Ausgänge markiert sind (Bord / Starter) konnten wir bisher nicht erkennen. Wahrscheinlich müssten wir auch dafür die LiMa ausbauen.


Die LiMa liefert nach unseren Unterlagen max. 50 A. Die Verbindung der Lima zu den beiden Batterien ist nach unserer Planung mit je 40 A an den batterieseitig abgesichert. Laut Querschnittsrechner wären dann mindestens 15 qmm-Leitungen gefragt.


Welches Vorgehen würdet Ihr uns raten?



Danke schon mal - Michael

[kapitaenwalli]

Moin

Der Volvo Ladestromverteiler verteilt gleichmäßig nach Innenwiderstand der angeschlossenen Batterie. Das wird schon so sein, dass bei intakten Batterien die meiste Leistung Richtung Versorgerbatterie abfließt, da der Regler eine normale W-Kennlinie mit Spannungsbegrenzung hat.

Die Starterbatterie wird üblicherweise ohne Sicherung angeschlossen, sollte diese tatsächlich auch 300 cm vom Generator entfernt sein kann man darüber nachdenken, es sollte aber ein sehr sicheres System sein um ein Schaden am Generator zu vermeiden.

Man kann aber nur ein Ausgang des Generators benutzen und dann einen intelligenten Ladestromverteiler (z.B. Sterling) verwenden. Das ist auch eine elegante Lösung und man hat den die max. 50 (60) A, die die Limas aus dieser Baureihe theoretisch liefern können, zur Verfügung. Sollte noch eine alte 50er Valeo eingebaut sein, kann man die inzwischen recht preiswert gegen eine 60er upgraden.

Ich hatte so eine Verteilung an meinem alten 2003T, da war keine Markierung am Verteiler. Die LiMa habe ich dann aber gegen eine 60er getauscht und mit einem intelligenten Trennrelais gearbeitet.

Gruß und bleibt gesund

Kapitaenwalli

[kapitaenwalli]

Da haben wir zur gleichen Zeit geschrieben:

Die 2,5 mm2 gehen natürlich garnicht. Wenn Du das bisherige System beibehälst, musst du beide Kabel mit dem Querschnitt der max. Leistung berechnen.

Kapitaenwalli

[uli07]

Die Lima kannst du testen in dem du den Motor laufen läßt und die Spannung an der Batterie mist. Wenn da irgendwas bei 13,8 - 14,2 Volt ankommt lädt die Lima.
Den Querschnitt würde ich pauschal auf 10qmm erhöhen

[dragoskipper]

Zitat von uli07

Die Lima kannst du testen in dem du den Motor laufen läßt und die Spannung an der Batterie mist. Wenn da irgendwas bei 13,8 - 14,2 Volt ankommt lädt die Lima.
Den Querschnitt würde ich pauschal auf 10qmm erhöhen

... oder Du bringst die Lichtmaschine zur nächsten Bosch Vertretung (früher: Bosch-Dienst) und lässt sie für eine kleine Gabe in die Kaffeekasse prüfen. Dann weißt Du schon im Winterlager, ob Du auf das Teil zu Saisonbeginn zählen kannst.

[tritonnavi]

Zitat von uli07

Die Lima kannst du testen in dem du den Motor laufen läßt und die Spannung an der Batterie mist. Wenn da irgendwas bei 13,8 - 14,2 Volt ankommt lädt die Lima.
Den Querschnitt würde ich pauschal auf 10qmm erhöhen

die Schwierigkeit ist wohl momentan das Laufenlassen des Motors....

Eine Messung bei laufendem Motor und vollen Batterien (maximale Spannung bei den Batterien über 14 Volt?) wird erst möglich sein, wenn das Boot wieder im Wasser ist.

[dragoskipper]

Zitat von tritonnavi

die Schwierigkeit ist wohl momentan das Laufenlassen des Motors....

deswegen hatte ich ja die Prüfung beim örtlichen Bosch Dienst empfohlen ....

[tritonnavi]

Zitat von dragoskipper

deswegen hatte ich ja die Prüfung beim örtlichen Bosch Dienst empfohlen ....

Ja, das habe ich gelesen.
Ich habe aber auf den Beitrag von @uli07 reagiert und nicht auf die von dir genannte Alternative, die mit Laufenlassen des Motors nichts zu tun hat.

[michael.rocholl]

Nach Durchsicht aller Beiträge (vielen Dank dafür) haben wir jetzt folgenden Plan:

• Lichtmaschine ausbauen
• Ladestromregler von der Lichtmaschine abbauen
• Lichtmaschine testen: Entweder Bosch-Dienst o.ä oder selbst im Drehstock (etwa wie https://www.youtube.com/watch?v=Y3HgVJHlTU0)
• Ggfalls neue 60A - Lichtmaschine erwerben
• Lichtmaschine einbauen
• Mit Eingang PHILIPPI - Ladestromverteiler MBI 150-2 verbinden (lädt dann Bord- und Starter-Batterien mit intelligenter Steuerung)

OK? - Michael

[Der mit dem Boot tanzt]

Was verstehst du unter Intelligenter Steuerung des Ladestromverteilers?
Für mich liest sich die Beschreibung wir ein normaler FET Verteiler. Da werden auch beide Batterien gleichzeitig geladen und nicht Starter zuerst.

[michael.rocholl]

Mit "intelligent" meine ich (MBI.jpg aus https://www.philippi-online.de/fileadmin/philippi/Public/Content/articles_info/philippi20DE-MBI.pdf):

Wenn das ein normaler FET-Verteiler ist: OK, aber größer sind meine Anforderungen auch nicht und nach meinem Wissenstand deutlich besser als ein Verteiler, der mit Trenndioden arbeitet.

Gruß - Michael