#276
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Hallo Max,
Sorry für die verspätete Antwort. Ich musste gerade erstmal suchen, wir hatten das Rezept schon mal für einen Blogbeitrag aufgeschrieben: ging damals um die Aufschäummasse: https://www.projekt-grenzgaenger.com...beiten-am-bug/ 500g Epoxidharz 600ml Microballons (ca. 2,5 Becher) 350ml Thixotropiermittel (ca. 1,5 Becher) 110g Härter (jeweilige Mischungsverhältnis beachten!) LG, Michaela
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#277
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Vielen Dank, das werde ich nächste Woche einmal ausprobieren. Mit dem Produkt Airo Nautik bin ich auch sehr zufrieden.
Grüße Max |
#278
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Hallo Allerseits
Endlich Freitag, und was soll ich sagen, ich warte gespannt auf Montag??? Ja weil ich voller Erwartung darauf warte und hoffe dass ich Montag wieder über dieses Hammer Projekt weiterlesen kann. Da kann man(n) echt ein klein wenig neidisch werden. Respekt vor so viel Können. Gruss aus der Schweiz Mauro |
#279
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Hallo Mauro,
freut uns sehr, dass ihr alle so mitfiebert. Aber zu kurzfristig wird es kein Update geben, bei uns steht nämlich erstmal ein Urlaub an, um wieder Energie zu tanken. Im Dezember greifen wir dann wieder an LG Michaela
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#280
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Ein frohes und hoffentlich schaffensreiches neues Jahr an euch alle!
Zur Begrüßung des neuen Jahres geben wir auch mal wieder ein Lebenszeichen von uns. Dabei waren wir gar nicht so arbeitsfaul, wie es das Schweigen vielleicht andeutet. Eher schreibfaul. Seit Mitte Dezember sind wir wieder verstärkt in der Werkstatt tätig. Davor hatten wir uns einen schönen und entspannenden Tauchurlaub gegönnt und neue Kraft und Energie für den Job und den Bootsbau getankt. Inzwischen haben wir das Bugbrett für den Mittelrumpf zugeschnitten und anlaminiert. Im Inneren sind die letzten Folienreste entfernt worden. Am Heck haben wir die hintersten Zentimeter abgesägt, um die scharfen Kanten aus dem Weg zu bekommen. Das ist aber noch nicht die finale Länge, es wird noch mehr abgeschnitten. Außerdem haben wir einen der Seitenrümpfe aus dem oberen Stockwerk geholt und mit dem Spachteln gestartet. Und dann haben wir noch spannende Neuigkeiten: Der Multihullverein Deutschland gibt uns die Möglichkeit, unseren Prototypen auf der BOOT in Düsseldorf auszustellen. Die Messe findet dort vom 18. bis 26. Januar 2020 statt. Ihr findet uns / unsere PoC in Halle 15. Dadurch, dass wir die PoC erst Anfang Dezember aus dem Wasser geholt haben und für die nächste Saison noch einige Anpassungen geplant hatten, bringt uns der Zeitplan mit der BOOT-Messe leider auch etwas unter Zugzwang. Denn das bedeutet, dass wir die geplanten Anpassungen bis zur Messe erledigt und das Boot wieder schick glänzend aufbereitet haben müssen. Daher arbeiten wir gerade viel an der PoC und wenig am Grenzgänger. Die Arbeiten an der PoC werde ich zeitnah zusammenfassen.
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#281
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Moin,
ein gutes Neues und weiterhin viel Erfolg mit eurem Riesenprojekt!
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Gruß, Günter |
#282
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Abmarsch
Wir sind abmarschbereit zur „BOOT“ und wie immer sind wir „just in time“ fertig geworden.
Naja, ein richtiges „fertig werden“ wird es mit der PoC wohl nie geben, aber das ist ja auch nicht unser Anspruch an den Prototypen. Sie sieht jetzt auf jeden Fall besser denn je aus und das Beste ist: sie ist jetzt quasi schon wieder startklar für die kommende Segelsaison. Die größte Anpassung haben wir an den Seitenrümpfen vorgenommen. Wir haben neue Schwertkästen eingebaut und wollen für die nächste Saison testen, ob die Schwerter weiter vorn das Wendeverhalten verbessern. Die alten Schwertkästen haben wir drin gelassen, so dass es jetzt etwas skuril aussieht. Danach musste natürlich neu lackiert werden. Die Ruder und Schwerter, die seit Erstwasserung noch keine Farbe abbekommen hatten, sind jetzt geschliffen und lackiert (sogar mit Graphitbeschichtung). Die Ruderhalterungen, die noch viel provisorischer waren als Ruder und Schwerter (ja, auch das geht ) sind jetzt endlich gespachtelt und ebenfalls lackiert. Auch der Mast hat endlich seine erste Schicht Klarlack abbekommen, denn auch den sind wir bisher unlackiert gesegelt. Sogar unser Lukenrahmen ist jetzt in Farbe! Für was so eine Messe doch alles gut ist. Alle Rümpfe wurden bereits mit einem neuen Unterwasseranstrich versehen und zu guter Letzt haben wir auch dem Cockpit noch eine Schicht Farbe gegönnt. Für die Beams hat dann die Zeit nicht mehr gereicht, hier wurde nur noch geputzt. Genug ist genug! Als weitere Anschauungs-Exponate für die Messe haben wir uns zusätzlich unseren ersten gewickelten Mast-Versuch und einen Ausschnitt vom Cockpitboden der PoC bereitgelegt. Gern würden wir vom großen Grenzgänger Mittelrumpf noch einen Heckabschnitt mitnehmen. Aber wir haben noch keine Lösung gefunden, wie wir ihn transportiert bekommen Falls es euch auch zur Boot verschlägt: Halle 15, Stand D57.
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#283
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Rückblick auf die "boot"
Deutlich verspätet melden wir uns von der „boot“ zurück. Wir haben zur Zeit einfach etwas zu viele Baustellen.
Die Messe war der Hammer! Wir haben unglaublich viele Gespräche geführt und Feedback erhalten. Es scheint, dass wir mit unserem „andersartigen“ Konzept durchaus einen Nerv treffen. Denn es sind wirklich sehr viele Besucher der Messe bei uns stehengeblieben, die mit vielen ausgestellten Serienbooten der heutigen Zeit nicht so viel anfangen können. Unser Konzept, das auf Einfachheit und Robustheit basiert, kam deshalb bei vielen sehr gut an. Wir waren in der Halle 15 direkt neben einigen Luxuskatamaranen platziert, deren Großbaumhöhe kurz unter der Hallendecke war. Einen größeren Kontrast hätte es gar nicht geben können. Witzigerweise sorgte die Bauform unserer Beams dafür, dass sehr viele Besucher unser Boot erstmal als „Stahlboot“ abtaten. Dabei stand die PoC ja auf dem Trailer, der ziemlich deutlich zeigt, dass er nicht viel Gewicht tragen kann. Die Beams wurden dann auch regelmäßig „beklopft“, um das Material erkennen zu können. Unser Roll-Up Display, was ich vorab noch entworfen und in Druck gegeben habe, kam auch sehr gut an. Nie im Leben hätten wir gedacht, dass so viele Leute stehen bleiben. Einige fragten dann auch: wo kann ich so etwas kaufen? Oder auch: ich will das in 14 Meter Länge, wie viel kostet das? Auch einige gutbekannte Namen und Gesichter der Langfahrtszene blieben bei uns stehen. Deren positive Rückmeldungen sind uns natürlich auch sehr wichtig und die Gespräche, die sich hier teilweise ergaben, wurden schon sehr konkret. Beispielsweise haben wir ein Pärchen aus Österreich angesprochen, die auf der „Sailing“-Bühne Vorträge über ihre Reisen in die hohen Breiten hielten. Da waren dann direkt die ersten Fragen sowas wie: wie sieht eure Sturmtaktik aus? Habt ihr Amateurfunk an Bord? Das Gespräch mit den beiden war für uns extremst spannend. Gleichzeitig war es auch sehr spannend, einmal hinter die Kulissen der Messe zu schauen. Wir haben ja durchaus Messe-Aussteller-Erfahrungen, da wir beruflich im Schnitt 2-3 Messen pro Jahr haben. Aber die Wassersportbranche ist nochmal etwas anderes als Heizung-Sanitär. Die interessantesten Gespräche mit anderen Ausstellern hatten wir eigentlich rundweg außerhalb der Messe-Öffnungszeiten, also entweder vor 10 Uhr oder nach 18 Uhr. Auch hier konnten wir sehr interessante Kontakte knüpfen. Bis auf zwei Tage waren wir die ganze Zeit anwesend und hatten uns extra Urlaub vom eigentlichen Job genommen. Da die „boot“ geschlagene 9 Tage geht, waren wir dann zum Ende hin doch schon sehr erschöpft. Die Abbaustimmung am letzten Nachmittag ist auf jeder Messe gleich, ich muss dabei immer schmunzeln. Offiziell sind die Aussteller verpflichtet, erst nach Messe-Ende abzuräumen. Aber natürlich will jeder dann auch schnell weg und bereitet sich doch schon mal langsam vor. Das geht recht unauffällig und jeder lugt zum Standnachbar, ob der schon angefangen hat. Plötzlich war das Vorsegel des Nachbarboots eingerollt. Plötzlich waren die Foils vom Renner gegenüber abmontiert. In unserer Halle waren auch relativ viele aufblasbare Bootsrümpfe. So gegen 17 Uhr zischte es aus allen Ecken der Halle, weil die Luft abgelassen wurde. Und tatsächlich haben wir es sogar in die Berichterstattung geschafft: die Segelreporter listen unsere PoC als einer der Trends der „boot“ 2020 auf: https://segelreporter.com/panorama/highlights-der-boot-duesseldorf-das-sind-die-segel-trends-fuer-die-neue-saison/ Wir sind die Nummer 10 und finden das natürlich voll gut Sofern wir grünes Licht von der Messe und vom Multihull Deutschland e.V. bekommen, sind wir 2021 gern wieder mit dabei! PS: danke für deinen Besuch, Appiano! hat uns sehr gefreut!
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#284
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... Entscheidungen
Letztes Wochenende hatten wir wieder unser jährliches Selbstbauertreffen vom Multihullverein. Dieses Jahr fand es in der Nähe von Hannover statt, in dem Bauzelt von Tobias. Der baut dort seit 3 Jahren einen 14m-Katamaran Typ Schionning. Die Größe und die Ausführung der bereits vorhandenen Rümpfe und das Mitteldeck sind ziemlich spektakulär.
Das Projekt von Tobias ist in vielen Punkten ganz anderes als unseres, er arbeitet streng nach sehr ausführlichen Bauzeichnungen, bekommt viele Bauteile quasi als Modularbaukasten vom Lieferanten bereitgestellt und verarbeitet diese dann weiter. Während Freddy der Kopf qualmt, weil er sich entscheiden muss, wie er bestimmte Dinge ausführt, qualmt der Kopf von Tobias, weil er (englischsprachige) Zeichnungen lesen und verstehen muss. Gemeinsamkeiten zu uns gibt es beispielsweise bei der geplanten Antriebstechnik und dem Batteriemanagement. Es waren zwei sehr spannende Tage mit einem sehr tollen Reisebericht (Tobias ist als Kind auf einem Trimaran um die Welt gesegelt und hat viele Bilder gezeigt und aus seiner Erinnerung berichtet) und konstruktive Gespräche mit anderen Selbstbauern. Hier gibt es einen Bericht über Tobias und seinen Bootsbau: https://floatmagazin.de/leute/ein-mann-baut-ein-boot/ Und dann haben die letzten Wochen mit „boot“-Messe und dem Selbstbauertreffen bei uns zu einigen Entscheidungen geführt. Entscheidung Nr. 1: wir haben uns dazu entschieden, unseren Mittelrumpf noch einmal zu überarbeiten. Mit diesem Gedanken hat sich Freddy einige Wochen herumgeschlagen. Die daraus resultierende Entscheidung führt leider unsere monolitische Bauweise etwas ad absurdum. Die Idee war es, das Gesamtgewicht so leicht zu halten, dass wir den Mittelrumpf ins Gleiten bringen können. So haben wir den Rumpf der PoC ausgelegt und so haben wir auch den Rumpf des Grenzgängers geplant und ausgeführt. Wir sind dabei von einem Reisegewicht von etwa 3,5 bis 4 Tonnen ausgegangen. Doch je konkreter wir in die Planung gehen und je länger wir darüber nachdenken, desto größer wird die Befürchtung, dass wir dieses Zielgewicht eventuell überschreiten. Zwei Tauchausrüstungen, zwei Motoren, Kompressor, Batterien … zwei Tonnen Zuladung für zwei Personen sind nicht viel und mit jedem Kilo mehr an Bord sinkt unser Mittelrumpf etwas tiefer ins Wasser. Und hier wird unser Unterwasserschiff durch die Form sehr schnell sehr breit. Kommen wir zu tief, saugen wir uns fest, statt zu gleiten. Je länger wir darüber nachdenken, desto mehr Sorge haben wir davor. Und jetzt fassen wir uns ein Herz und hören auf unser Bauchgefühl. Wir brauchen ein schlankeres Unterwasserschiff. Jetzt ist noch der beste Zeitpunkt für eine Korrektur, denn wir haben noch nicht mit den Spachtelarbeiten begonnen. Nach dieser Entscheidung, die bereits Mitte Januar getroffen wurde, spielen wir das ganze durch und landen bei einem geschätzten Zeitaufwand von etwa 5-6 Wochenenden. Auf dem Bild könnt ihr erkennen, wie das überarbeitete Unterwasserschiff aussehen wird. Die Überarbeitung ist ziemlich massiv, quasi eine OP am offenen Herzen. Über eine Länge von 8 Metern werden wir Segmente aus dem Rumpf schneiden und durch neue Segmente ersetzen. Das erste Segment ist bereits in Arbeit. Ich werde berichten! Entscheidung Nr. 2 ist nicht ganz so drastisch: Freddy hat sich jetzt entschieden, wie er unsere Beams ausführen möchte. Die Beams an der PoC sind zwar sehr stabil, gefallen uns aber nicht wirklich, da sie sehr kantig sind und viel Widerstand für Welle und Wind bieten. Wir hatten auch schon länger eine „Idealvorstellung“ im Kopf, waren uns aber noch nicht bis ins Letzte darüber im Klaren, wie wir das am besten fertigen können. Jetzt hat sich Freddy eine Methode einfallen lassen. Als Material werden wir bei den Beams Kohlefaser einsetzen. Und da die Baumethode wieder etwas eigen ist, haben wir uns dazu entschieden, dass an der PoC doch nochmal im Kleinen vorab auszuprobieren. Dann aber in Glasfaser statt Kohlefaser, denn Kohlefaserbeams würden die Materialkosten unserer PoC vervielfachen. Und das war es dann mit der segelklaren PoC zur neuen Saison . Wir werden die Beams angehen, sobald wir die Überarbeitung des Mittelrumpfes beendet haben.
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#285
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Rumpfform
Moin
Ist das wirklich ganz zu ende gedacht diese veränderung des Mittelrumpfes. Aus meiner Sicht wird da ja auch Auftriebsvolumen weggeschnitten und auf einer schmaleren Wasserlinie taucht das Boot,gleiche Gewichte vorausgesetzt,noch tiefer ein und landet dann auf dieser merkwürdigen Kimmkante.Für mich sieht der Rumpf ohne diese umformung harmonischer aus. Na ja kommt auch auf die Ansprüche an,für mich hat Gleifahrtsegeln nicht mit entspantem Fahrtensegeln gemein sondern ist was für unentspante Hochleistungssportler mit Sturzhelm und Fallschutzweste. gruss hein
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#286
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Im Prinzip sehe ich es wie hein. Aber....
Liegt die gedachte Wasserlinie bei der roten Linie verstehe ich es. Liegt sie aber konstruktiv eh bei der Grünen denke ich auch das sehr schnell viel mehr benetzte Fläche kommt
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#287
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Wenn der Tri mal so weit kippt, dass die Kimmkante ins Wasser kommt, ist vorher schon was gewaltig schief gegangen. Der sollte normalerweise recht aufrecht gleiten.
Gruß René
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Alles hat ein Ende, nur die..... Der Weg ist das Ziel - NEIN - Die gute Stimmung beim Genuss des Weges ist das Ziel! (geklaut hier im BF)
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#288
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Moin,
als bisher nur stiller Leser muss ich mich doch mal melden. Ich gebe zu bedenken das eine waagerechte Fläche sehr hart in die Wellen einsetzt bzw. schlägt. |
#289
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Zitat:
Unsere ursprüngliche Idee war es, den Mittelrumpf durch etwas Gewichtsverlagerung auf den Lee-Schwimmer ins Gleiten zu bringen. Wir denken auch immer noch, dass diese Idee funktioniert. Aber vielleicht nicht auf einem Fahrtentrimaran mit normaler Beladung. Wir brauchen neben der Seetüchtigkeit auch gute Leichtwindeigenschaften. Die überarbeitete Rumpfform ist eigentlich eine Rückkehr zum klassischen Tri-Mittelrumpf, schaut euch mal den neuen Dragonfly an, der sieht beim Mittelrumpf sehr ähnlich aus. Statt Gleiter ein Wavepiercer. Ausgehend von 4 Tonnen Gesamtgewicht werden wir damit einen Tiefgang von etwa 40cm und ein Längen-Breiten-Verhältnis von 11:1 (beim Mittelrumpf) haben. Sollten wir etwas schwerer werden, ändert sich zwar der Tiefgang, aber das Längen-Breiten-Verhältnis bleibt. Mit der jetzigen Rumpfform sind es etwa 33cm Tiefgang und ein Längen-Breiten-Verhältnis von etwa 6:1. Bei schwererer Beladung wird das Längen-Breiten-Verhältnis schnell noch ungünstiger. Wenn wir es nicht ins Gleiten schaffen, kann es sogar kritisch werden. Das Bild von hinten verfälscht auch noch etwas, da unser Heck ja ansteigend ist. Im mittleren Bereich haben wir deutlich mehr Platz zwischen Wasserlinie und Kimmkante. Durch Krängung sollten wir definitiv nicht an die Kante kommen. Dafür müssten wir schon einen Seitenschwimmer verlieren.
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#290
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Rumpfform
Moin
Na ja gut viele meiner gefühlsmäßigen Erkenntnisse unterliegen unter Umständen den tradierten Ansichten und Gefühlslagen eines eingefleischten "Schwerdeplacementeinrumpfseglers",für den kommt die ursprüngliche Rumpfform eben wesentlich seetauglicher rüber und hätte mit stark reduziertem Rigg,meines Erachtens,so gar komplet von den Seitenschwimmern befreit eine höhere Überlebenschance als die neue Form. Ich gehe mal da von aus,dass die Veränderung der Rumpfform,die sich ergebenden Wasserlinien,die Vedrängungsverteilung und die bei bestimmten Verdrängungen erreichten Spantflächenkurven irgendwie gerechnet oder gezeichnet wurden.Da nur eine sich in etwa ergebende Schwimmwasserlinie zu berechnen oder einzuzeichnen berücksichtigt ja nicht die dynamischen Fahrtzustände,im richtigem Seeseglerleben kommt es ja oft mal vor das man plötzlich die eine oder andere Tonne Wasser mehr an Deck hat,jeden Falls kurzfristig,weil Rassmuß und Neptun gerade Spaß daran haben. Schnelle Fahrt durchs Wasser ist zwar eine gute Voraussetzung für Ruderwirksamkeit aber führt bei vielen Mehrrumpfern auch immer wieder da zu die Nase eines oder mehrerer Schwimmer zu tief in eine Welle zu stecken.Für die Berufsschiffahrt werden bei solch tiefgreifenden Rumpfformänderungen in der Regel alle nur möglichen Computerberechnungen und Modelversuche im Schlepptank durchgeführt. gruss Hein
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#291
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Hallo,
Hier meldet sich Freddy wieder mal zu Wort. Hein, du hast vollkommen Recht, wenn ich etwas für die Berufsschifffahrt bauen würde, hätte ich 10 Konstrukteure, die so eine Änderung durchrechnen würden. Auch bei einem Einrümpfer-Sportboot würde so eine Änderung das komplette Verhalten des Bootes verändern. Man müsste die Verdrängungsverteilung bei jeder möglichen Krängung berechnen und mit dem sich verändernden Lateralplan und Segeldruckpunkt vermitteln. Aus diesem Grund würde ich mir auch nicht zutrauen, einen Einrümpfer zu konstruieren. Trimarane sind da deutlich anspruchsloser. Hauptsache, sie sind leicht. Bei meinem Trimaran würde eine Änderung der Beamlänge viel mehr Einfluss auf das Verhalten im Seegang haben als die Verschmälerung der Wasserlinie des Mittelrumpfes. Besonders in meinem Fall, wo Schwerter, Ruder und E-Antriebe auf den Seitenrümpfen sind, ist der Mittelrumpf mehr „störend“ als hilfreich. Daher meine Entscheidung, das „störende“ Längen-Breiten-Verhältnis etwas zu verbessern .... ob ich das gut genug durchdacht habe? ...Sage ich dir dann, wenn ich es ausprobiert habe .... ich mache halt Experimentalbau. Aber ja, ich habe das soweit ich das kann berechnet. Auch der Punkt, dass Tris unterschneiden können und dann über die „Nase stolpern“ ist richtig. Das ist übrigens Unfallursache Nr. 2 bei Tris. Um diese Gefahr zu minimieren, habe ich die Bugbereiche der Seitenrümpfe so gebaut, wie ich es habe. Die Decksflächen sind vorne abgerundet, der Auftrieb im vorderen Bereich nimmt sehr schnell zu, u.s.w... das macht mein Boot vielleicht etwas langsamer. Renn-Tris sind da ganz anders, die riskieren es mehr, einen „Stecker“ zu fahren, möchte ich bei meinem Fahrten-Tri nicht. Deine gefühlsmäßige Abneigung als Einrumpfsegler gegen den schmalen Rumpf kann ich mir gut vorstellen, aber Multi-Hull-Segler fragen erstmal, warum mein Mittelrumpf so breit ist. Auch noch mal an Thomas, ja, waagerechte Flächen, wo Wellen drunterschlagen können, sind Mist, ich weiß. Aber das ist der Kompromiss, den ich jetzt eingehen muss. Ich finde es sehr gut das sich so viele Leute Gedanken über unseren Bau machen, bitte weiter so. Noch mal vielen, vielen Dank dafür.
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#292
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Moin Freddy
Na ja die Antwort eines Fahrtenseglers auf die Frage der Mittelrumfbreite könnte ja auch sein,dass man Wohn-und Stauraum benötigt und in den wurstdosenartigen Seitenschwimmern kann und darf man nicht zu viel Gewicht unterbringen und wohnen will da"draussen"während der Seefahrt wohl auch kein Mensch. Na ja,ist nicht meine Welt--als junger Mann bin ich mal mit einem Kriegschiff durch Hurrycanausläufer auf dem Nordatlantik(Pontadelgada-Norfolk VA)gedampft,da war es schon nett was solides an "Wohnraum"um sich zu haben und auch die Wogen der Irischen See trampeln wie Horden wilder Pferde gegen ein Stahlschiff von über 100 m länge,in Situationen wo fast so viel Wasser in der Luft(gefühlt)wie unter einem ist wünscht man sich schon,dass das Wasserfahrzeug die Festigkeit eines Kanonenjagdpanzers hätte,hat dann allerdings ein gewaltiges Gewichtsproblem,was einem Boot schnell die Hydrodynamik eines"tot auf dem Wasser treibendem Elefanten verleiht"wie sich mal jemand über die Segeleigenschaften einer stählernen "Spray 40"(Bruce Roberts-Entwurf)äußerte. gruss hein
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#293
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So, ich hinke mal wieder in der Berichterstattung hinterher. Das erste Segment für die Mittelrumpfmodifikation existiert bereits. Das dafür benötigte Mallengerüst hatte Freddy an einem Wochenende und einigen Abenden aufgebaut.
Die ersten Lagen Glas, die spätere Außenseite, laminieren wir nass per Hand. Wie beim Rumpf selbst sind das eine Lage 750g Tri-Axial und eine Lage 600g Uni-Direktional. Dafür mischen wir 6kg Epoxidharz an. Am Wochenende darauf schneide ich mal wieder Leisten, die von Freddy direkt verlegt werden. Das Kleben der Leisten und Belegen mit dem Bi-Diagonal-Gelege wird innerhalb der Woche an den Abenden von Freddy erledigt. Auch die weiteren Lagen Glas, die spätere Innenseite, ist schnell erledigt. Fließhilfe, Absaugvlies, Spiralschläuche, Vakuumfolie oben drauf und schon sind wir nahezu startklar zum Fluten. Das Abdichten der Vakuumfolie dauert etwas länger, da wir dafür einen Teil der von der Mittelrumpfflutung verwendeten Folie wiederverwenden und wir uns beim Auspacken und Zusammenlegen anscheinend doch die eine oder andere Beschädigung zugezogen haben. Es dauert deshalb etwas, bis wir alle Lecks gefunden haben und das Vakuum steht. Da wir nur 19°C in unserer Halle haben, temperieren wir das Epoxidharz für einige Stunden vor. Wir starten mit 2 x 8,5kg und wollen dann erstmal schauen, wie es sich verteilt. Letztendlich mischen wir dann doch nochmal 4kg und 2kg an, sodass wir final bei 23kg liegen. Bis auf eine kleine, oberflächliche Stelle erwischen wir alles. Es landet auch nicht viel überschüssiges Harz in der Harzfalle, von daher passt die Entscheidung wohl. Durch die niedrigen Temperaturen bleibt es sehr lange weich und wir lassen es die ganze Woche über unausgepackt aushärten. Anschließend packen wir aus, hängen es an die Decke und starten mit dem zweiten Segment. Diese Woche wollen wir die Leisten mit Glas belegen und zum Wochenende hin fluten.
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#294
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Wir kommen weiterhin gut voran. Am vorherigen Wochenende hat Freddy im Alleingang das zweite Segment aufgebaut und geflutet. Ich selbst hatte mich an diesen Tagen mit einer Erkältung ausgeschaltet und wäre keine große Hilfe gewesen.
Als ich das nächste Mal in die Werkstatt komme, ist bereits ein Stützgestell im Inneren aufgebaut und die ersten Löcher klaffen im Mittelrumpf. Die elektrische Fuchsschwanzsäge entwickelt sich zu Freddys Lieblingsgerät, was mir leichte Sorgen bereitet. Das Einsetzen der Segmente kostet uns ein weiteres Wochenende. Samstag gehen wir erst die eine Seite an und Freddy vergrößert den Ausschnitt über den gesamten vorgesehenen Bereich. Dann ziehen wir das Segment mit den Kettenzügen auf Position. Freddy markiert die jeweiligen Bereiche, die er dann mit Säge und Schleifer bearbeitet. Drei- oder viermal lassen wir das Segment wieder ab, schleifen, ziehen es wieder hoch. Dann ist der Spalt auf ein akzeptables Maß gebracht und wir beginnen mit unseren ersten Klebearbeiten. Es geht hier noch nicht um die Feinarbeit, sondern erstmal um die grobe Verbindung des Segments mit dem Mittelrumpf. Mit einer Drahtbürste fräsen wir an den Schnittkanten des Rumpfes entlang etwas Sandwichmaterial heraus. Anschließend bestreiche ich diese Kanten mit klarem Epoxidharz und Freddy füllt die Kanten mit Epoxidspachtelmasse wieder auf. Das wird unsere Kontaktfläche zu dem Segment werden. Danach wird das Segment wieder auf Position gebracht und fixiert. Von Innen füllt Freddy die Spalten mit weiterer Spachtelmasse und formt eine grobe Hohlkehle, ich laminiere direkt im Anschluss eine Lage 320g Bi-Diagonal Glas darüber. Nicht über die komplette Länge, da uns hier noch die Stützen im Weg sind, sondern in einzelnen Abschnitten zwischen den Stützen. An dem Sonntag wiederholen wir die Prozedur auf der anderen Seite. Als nächsten Schritt können wir die Segmente zurechtschneiden. Die neue Unterwasserform ist jetzt schon ganz gut erkennbar.
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#295
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Moin,
mutig und verrückt zugleich. Das nennt man mal Operation am offenen Herzen. Gut gemacht. Gruß René
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#296
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Zitat:
Die Beiden machen das schon. Wobei ich beim Betrachten des 2. und 3. Bildes den Tränen sehr nahe war - allerdings kam beim Weiterschauen wieder Freude auf. Das ist eine wirklich großartige Arbeit und gehört definitiv zu meinen Lieblingsthreats. |
#297
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Zitat:
Ich würde mich das wohl nicht trauen, aus Angst die ganze Arbeit zu versauen. Meinen Respekt habt ihr! Gruß René
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#298
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Moin
Oa,ich weiss,nich ich weiss nicht.Wenn ich die schmale (angenommene)Wasserlinie(ist das ca ein Meter?)sehe und dann den erwarteten Tiefgang von 33cm das ganze mal 16m so kommen bei mir da in etwa 2,5t Verdrängung bei raus.Was ich gefühlsmäßig annehme ist das der Mittelrumpf über keine nennenswerte eigene Stabiltät verfügt,die Aufrechte Schwimmlage muss in der Hauptsache durch die Seitenrümpfe sichergestellt werden.Kann ja sein,dass das bei Trimaranen allgemein so ist und im Sinne schneller Fahrt so sein muss und soll---mir macht es Bauchschmerzen,und wenn ihr dann schnell und sicher über die herbstliche Nordsee gegeigt seid lass ich mich eines Besseren belehren. gruss hein
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#299
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Vielen lieben Dank für eure Rückmeldungen.
Also, in Sorge, den Rumpf zu verlieren, waren und sind wir nicht. Dafür haben wir das Stützgestell aufgebaut und der Rumpf ist selbst im aufgesägten Zustand mega stabil. Freddy klettert ohne Bedenken auf der Kiellinie herum. Tatsächlich kommen wir durch die neue Form sehr einfach an die Kiellinie heran und brauchen das Schwebebrett nicht. Weh getan hat das Aufsägen schon. Wobei wir uns innerlich wirklich sehr schnell an die neue Form gewöhnt haben. Wir sind uns beide darin einig, dass es die richtige Entscheidung gewesen ist und dass wir sie nicht bereuen werden. Wir würden uns schwarz ärgern, wenn wir diese Modifikation nicht machen würden und dann feststellen müssten, dass wir nicht voran kommen. So ist es halt ein klassischer Trimaran-Mittelrumpf. Zudem mit einem optimalen Längen-Breiten-Verhältnis. Und ja klar, der funktioniert nur mit Auslegern. Deswegen bauen wir ja einen Trimaran, also ein Boot mit Stützrädern.
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#300
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Tach zusammen,
ich habe hier lange nicht reingeschaut und bin einigermaßen überrascht. Ich verstehe aber die Beweggründe dieser Umgestaltung des Hauptrumpfes nicht so ganz. Warum soll der Tri gleiten? Es ist verdammt schwer ein so schlankes Teil zu Gleiten zu bringen (bei 4to). Wenn man ein Festsaugen verhindern will, wären Abrisskanten die bessere Lösung. Ich habe keine Vorstellung davon wie das Unterwasserschiff im Bugbereich aussehen soll. Als Wavepiercer sollte er möglichst schlank und scharf sein und ähnlich wie bei "Wallypower" nach hinten mehr und mehr in die (fast) Horizontale gehen. Ich sehe irgendwie die Notwendigkeit nicht, unten Volumen zu vermindern. Die Rumpfgeschwindigkeit wird so hoch liegen, dass man sie nie erreichen kann. Und Abrisskanten könnten das Ansaugen verhindern - falls das überhaupt auftaucht - sehe ich noch gar nicht. Bugansicht wäre interessant - oder die Idee davon. Viel Glück Wolf |
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