Dieselpest - Wer hatte sie ?

[Herr_Gretchen]

Hier: Im Spätherbst 2022 schlechten Diesel getankt. Hatte bei der Tankstelle schon eine böse Vorahnung und hätte mal besser aufs Gefühl gehört.

Im Frühjahr 2023 dann die böse Überraschung. Boot zur Vulkanwerft gegeben, da ohnehin neuer Wassertank verbaut werden sollte.

Alles abgepumpt. Tank über Revisionsklappe gereinigt, wo man hinkam, dann wiederholt mit frischem Diesel gespült, bis kein Dreck mehr kam. Alle Filter erneuert. Im Herbst 2023 Filter wieder erneuert. Seit dem nur noch GTL getankt. Bis jetzt alles gut.

[sporty]

Hi
Wie in #15 geschrieben, hatten wir das Thema auch schon mal.
Nach der Tankreinigung war erstmal alles gut.
Wir benutzen den Zusatz von LM.
GsD haben wir vor 2 Jahren, 1,5 J. nach der Tankreinigung, den Diesel-Vorfilter gewechselt.
Sah gruselig aus.
Daraufhin haben wir am unteren Ablasshahn, der in der Spitze unsere 3-eckigen Tanks montiert ist, Diesel abgelassen. So etwa 1,0 ltr.
Kam rostbraune schmutzige Brühe .
Aber kein Wasser oder "Schlieren/Schleim".
Das haben wir vor jedem ablegen wiederholt.
Und natürlich auch in das Glas vom Vorfilter geschaut.
Von Mal zu mal wurde der abgelassene Diesel sauberer.
Bis nach etwa 10x ablassen nur noch blitzsauber Diesel kam.
Zum jetzigen Saisonbeginn haben wir den Vorfilter noch mal angeschaut: blitzsauber.
Die Kontrollen werden wir weiter machen.
Allerdings in geringerer Frequenz.
Grüße aus OWL

[Startpilot]

Zitat von Herr_Gretchen

Hier: Im Spätherbst 2022 schlechten Diesel getankt. Hatte bei der Tankstelle schon eine böse Vorahnung und hätte mal besser aufs Gefühl gehört.

Ich tanke grundsätzlich nur an Bunkerstationen oder via Kanister von Strassentankstellen (nicht aufregen, eigener LP, ich darf das )
Vereinstanken und Tankstellen in Marinas meide ich und kann das nur empfehlen.

[sporty]

Hi Dirk
Machen wir nach Möglichkeit auch so.
Daher fahren wir allerdings auch immer praktisch 2 J. alten Diesel durch die Gegend.
Von unseren 640 L Tankinhalt verbrauchen wir bei ca. 1.000 km Fahrt p.a. etwa die Hälfte.
Und wir tanken immer mal wieder mit Kanister (jeweils 40 ltr.) zum Ende der Saison dann voll.
Bisher läuft das ohne Probleme.
Das Thema "Dieselpest und Verschmutzung" ist n.m.M. eher dem Alter des Bootes und der mangelnden Vorsorge des Vorbesitzers geschuldet.
Wir sind zuversichtlich, das jetzt "alles gut" ist und behalten dass Thema im Auge..
Grüße aus OWL

[fignon83]

Zitat von Gebhard

Ich denke , nachdem ich meinen Tank gesehen habe und geschockt war, welche Masse von dem Dreckszeug drin war, dass kaum ein Weg an der Tankreinigung vorbei führt. Dazu hin den ganzen Diesel abpumpen, filtern und behandeln mit den Additiven. Natürlich auch die Leitungen reinigen. Danach kannst du mit gutem Gefühl wieder auf´s Wasser.

Ich hatte nie starken Befall. Dennoch hatte ich alles abgepumpt und gereinigt ( soweit möglich) und gefiltert. Dann das LM Additiv. Dann letztes Jahr vollgetankt (bei einer kleinen Marina), deswegen vorsichtshalber Grotamar rein. Und jetzt war wieder was da, nicht viel, sagen wir mal einzelne Klumpen, zusammen Fläche einer halben Postkarte maximal.

[Herr_Gretchen]

Nee @sporty, das kann ganz schnell gehen und muss nicht mit dem Alter des Bootes zu tun haben. Reicht schon, dass man irgendwo tankt, wo das Zeug ewig lagert und der Tank nie gereinigt wird.

[sporty]

Hi
Das kann schon so passieren.
Denke trotzdem, daß meine Theorie eher zutrifft.
Kenne unser Boot und seine Historie schon einige Jahre bevor wir es übernommen haben.
Bitte etwas vorsichtiger mit "Pauschalwissen/Schlaumeierei".
Ist ausreichend vorhanden und wird zusätzlich nicht benötigt.
Grüße aus OWL

[Herr_Gretchen]

Dann haben wir uns ggf. einfach nur missverstanden. Du hast das auf Dein Boot bezogen und ich hatte Dich so verstanden, dass Du ganz allgemein meinst: Dieselpest entstehe nur bei alten Booten und zweifelhafter Pflege des Vorbesitzers. Alles gut.

[Raili]

Zitat von fignon83

Hatte ja mal Dieselpest, konnte wg. Prallblechen nicht alles entfernen, und habe dann das Aditiv von Liqui moly in Schockdosierung dazu getan und dann bei jedem Nachtanken eine normale Dosis. Nach einem Jahr war ein bisschen von dem Gelumpe in das Saugrohr gekommen, was dazu führte, dass nichts mehr ging und ich abgeschleppt werden musste.
Dann habe ich Grotamar beigemischt, 1ml pro L. Also zwischen vorbeugenden (0,25 ml /l) und Schockdosierung (2,5ml / l).
Heute morgen habe ich in den Tank geguckt und an der tiefsten Stelle war wieder die Pest zurück, nicht viel, aber genug, um das Saugrohr wieder zu verstopfen.
Jetzt habe ich Grotamar schockdosiert reingekippt.
Ich hatte die Wirkungsweise von Grotamar so verstanden, daß es auch existierende Bakterienkulturen abtötet. Habe ich das falsch verstanden?

..ich hatte letztes Jahr auch wieder einen kleinen (2.) Befall, obwohl ich auch immer Grotamar (das neuere) verwendet habe. Ich vermute dass die Bakterien mit der Zeit auch etwas resistent werden können, deswegen verwende ich nun LiquiMoly und hoffe, dass die Bakterien wieder weg sind....

[Thomas69]

Wir haben pro Jahr etwa 500 Motorstunden und wälzen dabei den 800 Liter Tank mindestens zweimal um (zusätzlich in den kalten Zeiten noch Verbrauch durch Heizung). Wir tanken zum Winter immer randvoll und geben Grotamar in Schockdosierung zu. Sonst immer Normaldosierung. Getankt wird wo es günstig ist, meistens per Kanister (mehrfach 6 x 25l) von der Autotanke. Filterwechsel vor jedem Winterlager, auch im Wasserabscheider (SEPAR).

Für den Fall der Fälle haben unsere beiden Dieseltanks etwa 50cm große, runde "Mannlöcher" die auch vom Motorraum leicht zu ereichen sind. Hoffentlich müssen wir da nie ran!

[Saeldric]

Ich hatte das 2017. Alle Leitungen und Filter gewechselt. Tank auspumpen, aussaugen, etc.. Grotamar habe ich dann die nächsten drei Jahre alle paar Tankfüllungen beigemischt.
Seitdem nutze ich es nicht mehr, fahre den 200 Litertank auch immer nahezu komplett leer und tanke zu 90% GTL.

[fignon83]

Zitat von Raili

..ich hatte letztes Jahr auch wieder einen kleinen (2.) Befall, obwohl ich auch immer Grotamar (das neuere) verwendet habe. Ich vermute dass die Bakterien mit der Zeit auch etwas resistent werden können, deswegen verwende ich nun LiquiMoly und hoffe, dass die Bakterien wieder weg sind....

Mmh, Dieselpest trotz Grotamar wie bei mir, LM brachte auch nix. Vielleicht bringt das dann doch nix.
Ich bastel mir gerade eine Absaugpumpe für die Rotze (ähnlich einem Aquarien-Mulmsauger) für das Zeug, was sich wieder am tiefsten Punkt des Tankes einfinden sollte, nach der Schockdosierung. Bin gespannt.

[Saeldric]

Zitat von fignon83

Ich bastel mir gerade eine Absaugpumpe für die Rotze (ähnlich einem Aquarien-Mulmsauger) für das Zeug, was sich wieder am tiefsten Punkt des Tankes einfinden sollte, nach der Schockdosierung. Bin gespannt.

Den Gedanken hatte ich kurzzeitig auch mal, weil mein Tank sogar eine Ablassvorrichtung an der tiefsten Stelle verbaut hat, nur kommt man do so bescheiden ran das ich das wieder verworfen habe.

[fignon83]

Ablassvorrichtung habe ich auch, aber das bedeutet wieder Diesel aufsammeln, filtern und wieder befallen. Mit geht die Sauerei auf den Sack (bin nicht in der Lage, so ruhig und bedächtig zu agieren, irgendwas geht immer schief/daneben). Habe oben auf dem Tank eine rechte große Luke und kann gut auf den Boden sehen und das Zeug absaugen, aber so, dass der Diesel direkt wieder im Tank verbleibt.

[Vesarow]

Das Zauberwort heißt Tagestank

[Thomas69]

Grundsätzlich ist ein Tagestank eine gute Idee. Aber den muß man zum Winterlager dann auch leerfahren

Sonst entwickelt sich die Schlotze halt darin

[Herr_Gretchen]

Zitat von Saeldric

Den Gedanken hatte ich kurzzeitig auch mal, weil mein Tank sogar eine Ablassvorrichtung an der tiefsten Stelle verbaut hat, nur kommt man do so bescheiden ran das ich das wieder verworfen habe.

Habe ich auch. Auch bei mir kommt man da schlecht ran. Dann sitzt davor auch noch eine Bilgenpumpe (immerhin nicht automatisch). Was mich aber am meisten davon abhält, die Schraube zu öffnen, ist die Frage: Bekomme ich die wieder dicht?

[fignon83]

Bei mir ist es direkt ein Hahn mit Schlauch dran. Dennoch gehe ich lieber über die Luke.

[Gebhard]

So sah es auf dem Grund meines Tanks aus. Leider nur eine Öffnung für 3 getrennte Tank-Abteilungen durch die Schwallwände. Deshalb jetzt für jeden "Raum" eine Inspektionsluke, die ich problemlos inspizieren und ggfls reinigen kann.

[fignon83]

Das würde ich genauso machen. Leider ist mein Deck nur 10 cm übern Tank (nur das Mittelstück ist herausnehmbar, da ist auch meine Luke). Ich könnte höchstens in die Schwallwände ein größeres Loch machen, aber das kostet wieder mehr "Schwallempfindlichkeit).
Ich versuche es weiter auf chemischen Weg und die Reste absaugen. Sah bei mir aber bei weitem nicht so schlimm aus wie bei dir. Nur nützt dir das nix, wenn genau die einzigen Brocken den Auslass blockieren.

[sporty]

Hi
Zu #40: Das ist lustig.
Ein Tagestank für z.B. 20 ltr. per Tag?
Und alle dafür nötigen Filtereinrichtungen?
Auf unseren kleinen Booten?
Woraus soll der "Tagestank" befüllt werden?
Aus dem Haupttank?
Ja dann . . .
Grüße aus OWL

[Thomas69]

Ein Freund hat auf seinem Schiff einen Tagestank nachdem er im Hauptfahrwasser der Weser im vollen Schiffsverkehr ohne Antrieb war.

Das ist einfach ein weiterer Behälter nach dem Vorfilter (SEPAR) der bei Bedarf umgeschaltet wird (Dreiwegehahn der den Zufluß vom Haupttank sperrt und dafür eine Entlüftung öffnet). Durch den SEPAR kommt die Schlotze nicht durch, im Tagestank wäre dann immer sauberer Diesel. Und "Tagestank" kann auch nur 5 Liter Volumen sein, es reicht doch sicher irgendwo hin zu kommen und dann in Ruhe das Problem angehen zu können.

Also keine weiteren Filter etc., nur das zusätzliche Volumen. Ist aber auch ein 14m Stahlverdränger

[Saeldric]

Zitat von fignon83

Bei mir ist es direkt ein Hahn mit Schlauch dran. Dennoch gehe ich lieber über die Luke.

Bei mir nur der Hahn. Da wollte ich einen Schlauch ranmachen. Hab ich gelassen, hätte die Schlauchschelle nie richtig anziehen können.

[Saeldric]

Zitat von Thomas69

Ein Freund hat auf seinem Schiff einen Tagestank nachdem er im Hauptfahrwasser der Weser im vollen Schiffsverkehr ohne Antrieb war.

Das ist einfach ein weiterer Behälter nach dem Vorfilter (SEPAR) der bei Bedarf umgeschaltet wird (Dreiwegehahn der den Zufluß vom Haupttank sperrt und dafür eine Entlüftung öffnet). Durch den SEPAR kommt die Schlotze nicht durch, im Tagestank wäre dann immer sauberer Diesel.

Also keine weiteren Filter etc., nur das zusätzliche Volumen. Ist aber auch ein 14m Stahlverdränger

Streng genommen ist das aber kein "Tagestank", sondern ein "Notfalltank".
Aus dem Tagestank wird ja in der Regel der tägliche Betrieb sichergestellt.

[Thomas69]

Ja, natürlich. Nenn es wie du willst, ist doch auch bei jedem Antrieb anders (der eine braucht 20 Liter am Tag, der andere nur 5)

Es geht doch um eine schnelle Reaktion und Manovrierfähigkeit wenn es mal passiert.

Das Ganze könnte man sogar "automatisieren" so daß man gar nicht erst zum Hahn spurten muß (wobei der ja auch elektrisch ginge):