Verhalten bei Gewitter

[coffeemuc]

Zitat von Sealord37

Bei einem GFK Boot ohne Erdung hast du den Effekt ja nicht und es wäre Zufall, wenn nun genau die Konzentration positiver Ladungsträger unter deinem Boot am größten wäre. Dann allerdings wirst du schön gegrillt. Meinem laienhaften Verständnis zufolge könnte sich dieses Risiko erhöhen, wenn die Struktur am Gewässergrund das irgendwie begünstigt. Oder meinst du, dass eine ungeerdete Reling auch ein Punkt für die Fangentladung sein könnte, wenn im Grunde ja gar keine positiven Ladungsträger aus dem Erdreich in direkter Verbindung mit ihr stehen?

Vor dem Einschlag fließt kein Strom. Da ist auch ein GFK-Boot leitend genug, vor allem wenn es nass (vom Regen) ist.


Im deutschen Museum kann man das live selber anschauen. Allerdings im Moment nicht, weil die entsprechende Abteilung saniert und wahrscheinlich sogar "entschärft" wird. Man war wohl der Meinung es wäre zu laut.

[Sealord37]

Zitat von coffeemuc

Vor dem Einschlag fließt kein Strom. Da ist auch ein GFK-Boot leitend genug, vor allem wenn es nass (vom Regen) ist.


Im deutschen Museum kann man das live selber anschauen. Allerdings im Moment nicht, weil die entsprechende Abteilung saniert und wahrscheinlich sogar "entschärft" wird. Man war wohl der Meinung es wäre zu laut.

Kein Strom, aber es konzentrieren sich positive Ladungen in der Erde, die dann die von dir beschriebenen Stellen größerer Feldstärke nutzen, um der Vorentladung aus der Wolke, die sogenannte Fangladung entgegenzubringen. Bei den selteneren Positivblitzen aus den oberen Teilen der Wolke ist die Ladung natürlich umgekehrt.
Leitend genug für den Hauptblitz ist nicht die Frage, sondern ob ein 2m aus dem Wasser ragender GFK-Körper an irgendeiner Stelle eine signifikant höhere Feldstärke aufweisen kann, als die umliegende Wasserfläche. Die Vorgänge beim Blitz sind recht komplex und mit einfachem Funkenschlag nicht zu vergleichen. Meine Erfahrungen mit Blitzeinschlägen in Bäume zeigen jedoch nicht, dass es immer der höchste Punkt ist, wo der einschlägt. Auch sind Blitzmarken eher in den unteren Bereichen des Stammes zu sehen, was allerdings nicht zwangsläufig heißen muss, dass der Blitz nicht schon an anderer Stellen in den Baum ist, den diese Marken entstehen ja erst durch die hitzebedingte Ausdehnung des Wassers im Stamm.

[coffeemuc]

Zitat von Sealord37

sondern ob ein 2m aus dem Wasser ragender GFK-Körper an irgendeiner Stelle eine signifikant höhere Feldstärke aufweisen kann, als die umliegende Wasserfläche.

Die Feldstärke ist im wesentlichen gleich. Die Feldliniendichte aber nicht, außer das Boot ist so gleichmäßig glatt wie die Wasseroberfläche.

[Pharma98]

Zitat von Gerd-RS

An unserem GFK-Boot gab es backbord und steuerbord weit unter der Wasserlinie am Rumpf Erdungsplatten aus Sintermetall. Jede Platte war etwa 20 x 10 cm groß und vielleicht 1 cm dick. Die Bolzen, mit denen die Platten befestigt waren, hatten im Maschinenraum eine leitende Kabelverbindung zu Schleifringen an den beiden Wellen. Der Kabelquerschnitt war allerdings nicht besonders groß. Weiß jemand, ob diese Konstruktion auch als Blitzschutz angebracht war oder ging es hier nur darum die Wellen, Getriebe und Maschinen zu erden? Jedenfalls waren es keine Opferanoden.

Gruss


Gerd

Du wirst diese meinen

[Gerd-RS]

Zitat von Pharma98

Du wirst diese meinen

Ja, so ähnlich sah das innen aus. Außenhalt eine Platte aus Sintermetall.

Gruss


Gerd

[Jlaudi]

Mich würde mal interessieren wie sich meine Kombination aus Stahlrumpf mit Holzkajüte da verhält. Würde der Blitz da eher in die Reling gehen die ja auf dem Stahrumpf verschraubt ist oder ins Holz bzw. in die Technik auf dem Kajütdach. Also Solarplatte, Antenne usw.

Vor zwei Jahren ist mal in unmittelbarer Entfernung ein Blitz ins Wasser geschlagen. Das war schon heftig. Trotz Scheibenabdeckung und Vorhänge kurz ganz hell in der Kajüte und direkt der Knall wobei selbst die festverschraubten Fenster gescheppert haben. Fernseher, Laderegler und Router brauchten erstmal nen Neustart bis sie wieder normal liefen.