Einer Einbaumaschine wird selten kalt

[bluewater1]

Ich stelle mal folgende These zur Diskussion:

Ein Innenborder hält seinen Winterschlaf in der Regel wegen der Schalldämmung in einem dick mit Schaumstoff eingepackten Motorraum. Wenn das Boot dazu noch in einer (ungeheizten) Halle steht, kommt doch von den Außentemperaturen da deutlicher weniger an. Da muss es schon Wochen lang zweistellig knacken, ehe die Temperatur im Motorraum deutlich in den Minusbereich geht.

Kühlt ein Stahlkörper stärker aus, als einer aus GfK ? Vom Gefühl würde ich denken ja. Von der Physik eher nicht ? Was meint Ihr ?

Gruß Andreas

[Stipper1]

Da Stahl besser Wärme leitet als GFK, denke ich das es im Motor bzw. Maschieneraum beim Stahlboot etwas kühler sein wird. Aber die Innenborder sind schon recht gut geschützt, gerade wenn das Boot noch in einer Halle steht.

[Shearline]

Gehört die dicke Schallisolierung auch zur These? Andernfalls sind derart eingepackte Motoren ja eher die Ausnahme.

GFK ist zwar ein wesentlich schlechterer Wärmeleiter als Stahl. Aber bei den üblichen Wandstärken eines Rumpfes ist diese isolierende Wirkung auch schnell verpufft.

Solange ein Boot im Wasser liegt, sorgt dieses bei kälteren Lufttemperaturen für Wärmenachschub. Auf dem Trockenen hingegen fressen sich die Aussentemperaturen relativ schnell durch. Im Freien natürlich auch durch Wind begünstigt. Das letztlich entscheidende Kriterium wird also die Hallen-Isolierung sein.

[Appiano]

Dagegen spricht, dass Stahl eine größere Wärme-Speicherkapazität (wegen Gewicht) hat und nicht so schnell auskühlt.

Aber was macht es, wenn der Motor kalt wird? Kein Kühlmittel drin?

Es ist halt so, dass man z.B. einen Stein noch so gut einpacken kann - warm wird er dadurch nicht. Dem Motor geht es genauso. Ohne Wärmezufuhr wird sich seine Temperatur auf lang oder kurz der Außentemperatur angleichen. Temperaturschwankungen macht er schneller mit, wenn er nicht eingepackt ist.

Gruß Wolf

[Zweikapitaene.de]

Zitat von bluewater1

Da muss es schon Wochen lang zweistellig knacken, ehe die Temperatur im Motorraum deutlich in den Minusbereich geht.

Geht es um die Auskühlung der Halle?

Oder Vom Boot? Das Boot ist genau so kalt wie die Halle.
Stahl mag eine größere Speicherkapazität haben, aber wir reden bei ein Stahlboot von Stahlplatten mit eine Stärke von 0,5-1 cm? Die haben kaum Speicherkapazität. Leg mal ein Gabel draußen und fühl nach eine Halbe Stunde mal wie kalt der ist.
Ich glaube das ein Stahl Boot was im minusgrad auf dem Land steht genau so kalt ist wie der Aussentemperatur. Der Speicherkapazität ist vernachlässigbar.

[bluewater1]

Genau. ich tippe mal, durch die Isolierung sind es max um die 0-2 Grad minus dort drin. Was natürlich reicht, wenn man da schlampig war im Herbst ...

Zitat von Shearline

Gehört die dicke Schallisolierung auch zur These? Andernfalls sind derart eingepackte Motoren ja eher die Ausnahme.

GFK ist zwar ein wesentlich schlechterer Wärmeleiter als Stahl. Aber bei den üblichen Wandstärken eines Rumpfes ist diese isolierende Wirkung auch schnell verpufft.

Solange ein Boot im Wasser liegt, sorgt dieses bei kälteren Lufttemperaturen für Wärmenachschub. Auf dem Trockenen hingegen fressen sich die Aussentemperaturen relativ schnell durch. Im Freien natürlich auch durch Wind begünstigt. Das letztlich entscheidende Kriterium wird also die Hallen-Isolierung sein.

[bluewater1]

Auf keinen Fall ! Gespindelt auf -28😉

Zitat von Appiano

Dagegen spricht, dass Stahl eine größere Wärme-Speicherkapazität (wegen Gewicht) hat und nicht so schnell auskühlt.

Aber was macht es, wenn der Motor kalt wird? Kein Kühlmittel drin?

Es ist halt so, dass man z.B. einen Stein noch so gut einpacken kann - warm wird er dadurch nicht. Dem Motor geht es genauso. Ohne Wärmezufuhr wird sich seine Temperatur auf lang oder kurz der Außentemperatur angleichen. Temperaturschwankungen macht er schneller mit, wenn er nicht eingepackt ist.

Gruß Wolf

[Emma]

Deine Überschrift stimmt, wenn sich das Schiff da befindet, wofür es gebaut ist: im Wasser. Da gilt oben so kalt wie draußen und unten so kalt wie das Wasser.
An Land wird früher oder später alles so kalt wie draußen.
Aber ich versteh' den Hintergrund der Frage nicht, was willst du denn eigentlich wissen (oder machen)?

PS Ich fülle trotz dieser dauernden "Wärme" im Motorraum den äußeren Kühlkreislauf mit Glysantin auf - sicher ist sicher .

[Shearline]

Zitat von Appiano

Dagegen spricht, dass Stahl eine größere Wärme-Speicherkapazität (wegen Gewicht) hat und nicht so schnell auskühlt.

Bei einer rund 150-fachen Wärmeleitfähigkeit gegenüber GFK braucht's aber schon jede Menge Stahl

[bluewater1]

Hallo Jan,
ich bin drauf gekommen, weil ich immer Glysantin bis um die -30 Grad einfülle.
Wohl bisschen übertrieben Aber ich bin nun mal ein Sicherheitstyp

Zitat von Emma

Deine Überschrift stimmt, wenn sich das Schiff da befindet, wofür es gebaut ist: im Wasser. Da gilt oben so kalt wie draußen und unten so kalt wie das Wasser.
An Land wird früher oder später alles so kalt wie draußen.
Aber ich versteh' den Hintergrund der Frage nicht, was willst du denn eigentlich wissen (oder machen)?

PS Ich fülle trotz dieser dauernden "Wärme" im Motorraum den äußeren Kühlkreislauf mit Glysantin auf - sicher ist sicher .

[Emma]

Zitat von bluewater1

Hallo Jan,
ich bin drauf gekommen, weil ich immer Glysantin bis um die -30 Grad einfülle.
Wohl bisschen übertrieben

Dein Boot liegt ja in einer Halle, da finde ich die 30°C gar nicht so übertrieben. Mein Schiff liegt im Wasser bei ca. 4°C, ich mische das Glysantin immer 1:1 und füll es bei laufenden Motor so lange ein, bis es achtern gelb wird .
Aber mein "Tipp" ist für dich ja sowieso Quatsch, ein GFK-Boot sollte im Winter ja auf jeden Fall an Land.

[Saeldric]

Zitat von Emma

Dein Boot liegt ja in einer Halle, da finde ich die 30°C gar nicht so übertrieben. Mein Schiff liegt im Wasser bei ca. 4°C, ich mische das Glysantin immer 1:1 und füll es bei laufenden Motor so lange ein, bis es achtern gelb wird .
Aber mein "Tipp" ist für dich ja sowieso Quatsch, ein GFK-Boot sollte im Winter ja auf jeden Fall an Land.

Warum gehört ein GFK-Boot im Winter an Land? Warum kann es nicht im Wasser bleiben?

[Maasmann25]

Vielleicht interessierts
Ich habe am Dienstag gemessen
Emmerich 14°°
luft-3°
Boden im Schatten -5°
Steg (mental) in der Sonne 2°
Boot Stahl im Wasser 5°
Boot Stahl innen 5,5°
Raum innen 5,5°
Wassertemperatur konnte ich nicht messen da infrarot Gerät


Gruß
Uli

[wolf b.]

Zitat von bluewater1

Hallo Jan,
ich bin drauf gekommen, weil ich immer Glysantin bis um die -30 Grad einfülle.
Wohl bisschen übertrieben Aber ich bin nun mal ein Sicherheitstyp

Ich weiß nicht wie kalt es bei euch im Winter wird.
Hier auf fast 600m Höhe kann ich mich an ein oder zwei Winter in den letzten 20 Jahren erinnern wo es richtig knackig kalt war.
Da waren es dann ein paar Wochen um die Minus 20°.
Einmal ist sogar das Fallrohr der Toilette, das in der Außenmauer liegt, eingefroren.
Aber selbst in diesen Wintern war es nie -30°.

Den Aufwand fürs Einwintern mußt du aber auf jeden Fall machen.
Was macht der Unterschied zwischen Glysantin für Minus 20 Grad und Minus 30 Grad aus?
5€?

Da würde ich gar nicht drüber nachdenken und auf der sicheren Seite sein wollen.
Wirds wirklich mal längere Zeit richtig kalt, schläfst du sonst nicht mehr gut.

Was anderes wäre es, wenn man sich den Aufwand sparen könnte, aber das bisserl Glysantin?

[aunt t]

Jau, da muß ich dem Wolf recht geben. Ich weiss, das ich im Boot im primärem Kühlkreislauf Frostschutz drin habe aber nicht wieviel. Ich hoffe zwar genug, ist aber trotzdem ein unangenehmes Gefühl.

[bluewater1]

Natürlich richtig. Mache ich ja auch. Auch wenn es bei uns mit 12 Grad - nachts schon heftig ist. Sonst haben wir hier eher so einen Lulliwinter + - 0 Grad.

Zitat von wolf b.

Ich weiß nicht wie kalt es bei euch im Winter wird.
Hier auf fast 600m Höhe kann ich mich an ein oder zwei Winter in den letzten 20 Jahren erinnern wo es richtig knackig kalt war.
Da waren es dann ein paar Wochen um die Minus 20°.
Einmal ist sogar das Fallrohr der Toilette, das in der Außenmauer liegt, eingefroren.
Aber selbst in diesen Wintern war es nie -30°.

Den Aufwand fürs Einwintern mußt du aber auf jeden Fall machen.
Was macht der Unterschied zwischen Glysantin für Minus 20 Grad und Minus 30 Grad aus?
5€?

Da würde ich gar nicht drüber nachdenken und auf der sicheren Seite sein wollen.
Wirds wirklich mal längere Zeit richtig kalt, schläfst du sonst nicht mehr gut.

Was anderes wäre es, wenn man sich den Aufwand sparen könnte, aber das bisserl Glysantin?

[bluewater1]

... waren -3,5 Grad. Draußen waren es -4. Wenn es heute Nacht auf um die 10 Grad runter geht, sind an Bord ca. -5 denke ich. Und das ist das Kälteste was wir in den letzten Jahren in der Halle hatten.

Also denke ich, das muss schon mehrere Wochen zweistellig knacken, ehe das im Motorraum ankommt. Wenn man aber geschlampt hätte, würde das was wir jetzt haben, schon für den Gau reichen.

[Emma]

Zitat von Saeldric

Warum gehört ein GFK-Boot im Winter an Land? Warum kann es nicht im Wasser bleiben?

Ich bin da nicht der Fachmann, ich habe nur öfter gehört, dass sich GFK mit Wasser vollsaugt und öfter mal richtig durchtrocknen muss. Aber das weiß ich nur vom Hörensagen.
Auf jeden Fall sollte ein Joghurtbecher nicht einfrieren. Der wird sonst schnell zum Faltboot .

[kurz]

Zitat von Emma

Ich bin da nicht der Fachmann, ich habe nur öfter gehört, dass sich GFK mit Wasser vollsaugt und öfter mal richtig durchtrocknen muss. Aber das weiß ich nur vom Hörensagen.
Auf jeden Fall sollte ein Joghurtbecher nicht einfrieren. Der wird sonst schnell zum Faltboot .

Verstehe kein Wort... Was wie warum?

[Chili]

Zitat von bluewater1

Wenn das Boot dazu noch in einer (ungeheizten) Halle steht, kommt doch von den Außentemperaturen da deutlicher weniger an. Da muss es schon Wochen lang zweistellig knacken, ehe die Temperatur im Motorraum deutlich in den Minusbereich geht.

Es kommt im Boot/im Motorraum genauso die Aussentemperatur an wie überall sonst. Durch die Dämmung dauert es vielleicht ein klein bisschen länger, aber sicher nicht mehrere Tage. Im Gegenzug dauert es aber auch genauso lange, bis auch die wärmeren Aussentemperaturen da drin sind.

Jeder kennt ein stehendes Auto. Wenn der Motor/die Heizung steht, dann ist das auch ruckzuck wieder ausgekühlt.

[Shearline]

Zitat von Emma

Auf jeden Fall sollte ein Joghurtbecher nicht einfrieren. Der wird sonst schnell zum Faltboot .

Hat soeben Platz 1 auf meiner Hitliste "absurde Bootsmythen" gestürmt

[Saeldric]

Sag bloß dein „Joghurtbecher“ ist nicht zum Faltboot geworden? Dann wären es schon zwei.

[Shearline]

Zitat von Saeldric

Sag bloß dein „Joghurtbecher“ ist nicht zum Faltboot geworden? Dann wären es schon zwei.

Ok...
erwischt!

[Raili]

Grüß Euch!
Wir hatten in den letzten Tagen -15° in der Nacht. Mein Boot steht in einer unbeheizten Halle und ich hab ein Thermometer mit max-min- Darstellung. Das Thermometer in der (ungeheizten) Kajüte hatte den Minimalwert -7°C dargestellt, also zumindest 8 Grad Differenz zur Aussentemperatur.
liebe Grüße
Raimund