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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik.

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  #1  
Alt 17.05.2019, 21:53
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Standard Vollgasfest ? Was bedeutet das ? GM 5.7 OMC

Moin Zusammen,

Neugierig durch einige Beitraege muss ich nichtwissender mal folgende Frage stellen:

Ist mein Motor bei optimaler Abstimmung der Drehzahl und des Props eben NICHT vollgasfest ? Warmfahren und liebkosen ist klar ....

Ich denke nicht, weil ich ihn mag, aber warum nicht ? Wenn doch warum ?

Wenn nicht vollgasfest, wielange sollte man dann maximal vollgas fahren ?

Was ist denn der maximal optimale Bereich eines solchen Motors fuer 3-5 Stunden Fahrt ?

Ich meine jetzt nicht die wirtschaftliche Gleitfahrt, sondern moechte wirklich wissen was da technisch dahintersteckt.
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Gruessle,
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  #2  
Alt 17.05.2019, 22:16
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ganz schwierige Nummer, Vollgas Fest sind Ami Motoren meiner Meinung nach nicht,
das liegt schon an dem Mechanisch aufwändigen Ventiltrieb, die sind für Dauer Vollgas einfach nicht gebaut, dann ist da noch die Kolbengeschwindigkeit beim Langhuber usw.
wirtschaftliche Gleitfahrt ist der Punkt wo der Motor sich am wenigsten quälen muß, die Drehzahl liegt dann so um 3500 U/min das dürfte der Motor längere Zeit abkönnen ohne größeren Schaden zunehmen
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Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel.
Bertrand Russell
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  #3  
Alt 17.05.2019, 22:23
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Das hat was mit Kolbengeschwindigkeiten zu tun, also konstruktivem Aufbau und Auslegung.

Bin ich heute aber zu müde zu....


Edit: tatsächlich zu müde: Ralf hat's ja schon geschrieben...
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  #4  
Alt 17.05.2019, 22:50
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Vollgasfest ist weder eine technische Bezeichnung / Wortwahl, noch ein Grenzwert für einen Motor.

Zumal Vollgas eigentlich bei keinem Motor wirklich einen Sinn ergibt ( Grenzgänger wie F 1, etc mal außen vor ), es sei denn Du willst aus einer kritischen Situation möglichst schnell verschwinden, bist in einer Zwangslage, etc.
Dann macht es kurzzeitig für Dich Sinn, für den Motor deswegen trotzdem noch lange nicht

Hersteller geben eine Max Drehzahl für ihre Motoren an, weil Lager, Schmierung, etc dafür ausgelegt sind.

Der sinnvolle, optimale Nutzungsbereich für den Motor liegt woanders.
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Gruß 45meilen

In meinem Alter noch vernünftig werden ist jetzt auch keine Alternative
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  #5  
Alt 17.05.2019, 23:44
bootohnenamen bootohnenamen ist offline
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Hin oder her, was der TE wohl meint, Boot und Motor in Alltagskonfiguration und Hebel ganz nach vorne. Maximaldrehzahl durch korrekten Prop erreicht und nicht überschritten.

Kühlwasserführung und -menge korrekt, ggf Wärmetauscher nicht verlegt, Ölstand nicht unter Minimum (besser am Maximum). Zündzeitpunkt und Ventilspiel im Normbereich. Trifft dies alles zu, wird auch ein US-Motor stundenlang Vollgas ertragen.

Bei den Serienmaschinen sind die spezifischen Leistungen und Kolbengeschwindigkeiten völlig im Rahmen, gehen wir von ausreichender Oktanzahl und moderaten Temperaturen der Ansaugluft aus. Muss für getunte Motoren so allerdings nicht, oder nur eingeschränkt gelten.

Der Motor kann jedoch durch einbauspezifische Nickeligkeiten in seiner Standfestigkeit beeinträchtigt sein, somit eher boots- denn motorspezifisch. Außenborder sind daher prinzipiell im Vorteil. Stundenlang Vollgas machen da auch Zweitakter einwandfrei mit (eigene Erfahrung damit zuhauf), trotz der durch die doppelt so häufigen Zündungen höheren thermischen Last am Kolben und der ungünstigeren Ölversorgung der Lager.

Wenn alles korrekt justiert und montiert ist, wird eine ordentlich konstruierte Maschine auch vollgasfest sein. Für die endliche Lebensdauer wird es aber stets günstiger sein, unter dem Leistungsmaximum zu bleiben, zudem arbeitet die Maschine am Drehmomentgipfel am wirtschaftlichsten.

BoN
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  #6  
Alt 18.05.2019, 00:02
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Früher hat man mal gesagt, bei etwa 4000U/min schwimmen die Lager im Ölfilm auf und der
Motor arbeitet quasi verschleißfrei.
Ob das technisch stimmt oder eher Aberglaube war, kann ich nicht sagen.
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Akki

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  #7  
Alt 18.05.2019, 07:07
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Zitat:
Zitat von Akki Beitrag anzeigen
Früher hat man mal gesagt, bei etwa 4000U/min schwimmen die Lager im Ölfilm auf und der
Motor arbeitet quasi verschleißfrei.
Ob das technisch stimmt oder eher Aberglaube war, kann ich nicht sagen.
..die Gleitlager schwimmen sofort bei Öldruck auf, sonst hast du in einer Minute Motorschaden. Bei meinem Volvo (Diesel) steht in der Anleitung max. 80% Nenndrehzahl als Dauerleistung. Gerade bei Volvo gibt es für die Motoren unterschiedliche Klassifizierungen: Freizeitschifffahrt, kommerzielle Schifffahrt. Damit ist der Motor auch mit unterschiedlichen Leistungen zu haben z.B. Freizeit 160 PS bei 4000 1/min max. und kommerziell 130 PS bei max. 3600 1/min. Unsere "Eisenschweine" V6 und V8 sind nirgends kommerziell im Einsatz....
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liebe Grüße
Raimund

Geändert von Raili (18.05.2019 um 07:47 Uhr)
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Alt 18.05.2019, 08:10
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....fahren aber auch nur Bruchteile der kommerziell genutzten Maschinen. Zudem fürchten die Hersteller den DAU (dümmsten anzunehmenden User) und geben entsprechend konservative Anleitungen heraus.

Drehzahl geht immer auf die Lebensdauer, da wird bei den beruflichen entsprechend reduziert. Der Freizeitskipper will Leistung und nochmals Leistung, da werden 5 PS-Maschinen auf 6 PS getunt. Gier? Geiz? Was auch immer.

BoN
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  #9  
Alt 18.05.2019, 10:27
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Moin,

Zunaechst mal vielen Dank fuer die Informationen, was BoN geschrieben hat dachte ich eigentlich auch, dennoch leuchtet mir auch ein das das Drehmomentmaximum hier fuer laengere Fahrt am sinnvollsten ist.

Aber die technischen Hintergruende die genannt wurden verstehe ich natuerlich noch nicht, kann mir jemand eine gute "V8-Bibel" zu dem Thema empfehlen ?
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  #10  
Alt 18.05.2019, 10:45
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Zitat:
Zitat von bootohnenamen Beitrag anzeigen

Der Motor kann jedoch durch einbauspezifische Nickeligkeiten in seiner Standfestigkeit beeinträchtigt sein, somit eher boots- denn motorspezifisch.

Wenn alles korrekt justiert und montiert ist, wird eine ordentlich konstruierte Maschine auch vollgasfest sein.
BoN
Hervorragend definiert,

gruss dieter
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  #11  
Alt 18.05.2019, 11:13
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Mir tränen vielfach die Hühneraugen wenn ich da so manche Storys über Öldruck bzw. Schmierung lese, deswegen mal etwas kleiner und gaaanz leichter Einführungslehrstoff, wie denn so ein Schmierfilm zustande kommt,

https://de.wikipedia.org/wiki/Hydrod...hes_Gleitlager

gruss dieter
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  #12  
Alt 18.05.2019, 11:45
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Vollgasfest sagt eigendlich nur aus, das der Motor bei 1er std laufzeit, ungefàhr nur 20 min unter Volllast gefahren werden sollte... so mein altes wissen...

Gruß
Vom anderen ende und auf dem langen weg ins kalte europa

Toto
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  #13  
Alt 18.05.2019, 13:00
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Zitat:
Zitat von diri Beitrag anzeigen
Mir tränen vielfach die Hühneraugen wenn ich da so manche Storys über Öldruck bzw. Schmierung lese, deswegen mal etwas kleiner und gaaanz leichter Einführungslehrstoff, wie denn so ein Schmierfilm zustande kommt,

https://de.wikipedia.org/wiki/Hydrod...hes_Gleitlager

gruss dieter
Also habe ich recht mit meiner Drehzahl
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Akki

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  #14  
Alt 18.05.2019, 13:30
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Zitat:
Zitat von Akki Beitrag anzeigen
Also habe ich recht mit meiner Drehzahl
Nein

Die Gleitreibung beginnt schon bei Starterdrehzahl und im Leerlauf schwimmt der Kurbelzapfen komplett im Öl. Anders wäre der Wechselintervall für die Lager kürzer als fürs Motoröl.
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  #15  
Alt 18.05.2019, 14:43
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Deshalb wird bei Profimotoren zuerst eine extern angetriebene Ölpumpe gestartet und nach Aufbau des erforderlichen Drucks der Motor gestartet.
Unsere Spielzeugmotoren, ob Auto oder Boot, starten im Grunde stets mit metallischem Kontakt in den Lagern. In der Regel tut es das auch, ein Bootsmotor, der seinen Eigner bei Freizeitnutzung um ein Vielfaches überlebt, ist "überkonstruiert" und wäre schon aus Preisgründen unverkäuflich.

BoN
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