Verständnisfrage zum VP MD11C und Wassergeschmierter Welle

[provence]

Hallo Forum

Unser Boot hat einen Volvo Penta MD11C und nach Angabe des Vorbesitzers eine Wassergeschmierte Welle.

Habe letztens den Wasserfilter reinigen wollen weil man durch den Deckel sehen konnte das sich ungefähr eine Mahlzeit Süßwasserkrebse oder Garnelen (?) in dem Filtereinsatz tummelten.

Also Borddurchlass abgeschiebert und den Deckel des Filters aufgeschraubt.

Obwohl der Borddurchlass geschlossen war lief aber ständig Wasser aus dem Filterkasten.
Habe jetzt mal versucht die Leitungsführung zu sichten, und wenn ich es richtig verstehe wird das Wasser für die Wellenschmierung an einer Stelle aus dem Motorkühlkreislauf entnommen bevor es in den Auspuff geht.
In dem Schlauch der zur Welle geht kann ich keinen Absperrhahn oder Rückschlagventil entdecken.
Jetzt ist mein Verdacht das das Wasser durch das Stevenrohr Rückwärts in den Filter strömt.
Das gefällt mir so nicht und ich hab schon mal Material bestellt um den Schlauch auch absperren zu können.

Liege ich mit meinen Gedankengängen da richtig oder habe ich irgendwo einen Denkfehler?
Und besteht nicht auch die Gefahr das über das Stevenrohr der Auspuff voll läuft?
Einen Schwanenhals finde ich übrigens weder im Auspuff noch in dem Schlauch zur Wellenschmierung!

[Lombardini]

Moin moin Ricky, solange der Auspuff am Motor über der Wasserlinie liegt, wird das nicht passieren, das der Auspuff Vollläuft.
Und richtig, diese Gummistopfbuchse der Prop.wellenabdichtung wir so Be,- bzw. entlüftet und nennt sich dann Wassergeschmiert und klar kannst du auch da einen Abspeerhahn zwischen montieren

[provence]

Hm.

Werde dann wohl mal einen Meterriss anlegen. Wo genau sich die Wasserlinie im Boot befindet kann ich so nicht feststellen.
Der Wasserfilter sitzt knirsch unter dem Plichtboden und scheint eindeutig unterhalb der Wasserlinie zu sitzen da ja sonst kein Wasser auslaufen würde.
Der Krümmer sitzt etwa auf der selben Hohe! Vielleicht 5 cm höher.
Die Impellerpumpe sitzt aber deutlich unterhalb der Wasserlinie.
Da dürfte es ohne den Absperrhahn in der "Schmierleitung" wohl prickelnd werden den Impeller zu wechseln.

[Lombardini]

So sehe ich das ebenfalls und ist halt auch hart an der Grenze, was die Wasserlinie betrifft.

[Netzroht]

wird auch prickelnd, wenn man vor Fahrtantritt vergist den nachgerüsteten Absperrhahn zu öffnen

[provence]

Zitat von Netzroht

wird auch prickelnd, wenn man vor Fahrtantritt vergist den nachgerüsteten Absperrhahn zu öffnen

Nun ja.
Den Zulauf muss ich vor Fahrtantritt ja eh öffnen! Ist dann halt nur ein Hebel mehr!

Nur wenn ich im Wasser nicht in der Lage bin den Impeller zu wechseln und den Wasserfilter zu reinigen ist da etwas nicht zu Ende gedacht worden.

[provence]

So!
Der Hauptübeltäter ist gefunden.
Zur Vorgeschichte ist noch zu erwähnen, das ich den Seewasserfilter reinigen wollte da ich auf zu wenig Kühlwasserdurchfluss getippt hatte.
Kühlwasser kam ja aus dem Auspuff, aber die Menge war nicht ausreichend.
Nach der Sache mit dem Seewasserfilter habe ich einen Hahn in die Wellenleitung montiert, danach wollte ich dann den Impeller kontrollieren.
Aber auch da lief mir Wasser ins Boot als ich den Deckel löste. Trotz geschlossener Hähne!

Ursache war eine gelöste Kugel im Kugelabsperrhahn der Kühlwasserzuleitung.
Der Hebel lies sich wie gewohnt bewegen und auch die kleine Achse drehte sich brav mit.
Nur die Kugel verharrte in einer "Ein klein wenig Offen" Stellung.

Werde jetzt wohl noch eine Abgastemperaturanzeige nachrüsten! Die Motortemperaturanzeige wahr nicht auffällig!

[provence]

Habe mit einem Transparenten Schlauch auch mal durchnivelliert wo die Wasserlinie im Boot ist.
Mein Auspuffkrümmer liegt ca. 10 cm oberhalb der Wasserlinie! Der Plichtboden ist praktisch auch die Wasserlinie.
Und da ich eh am schrauben war habe ich gleich den Seewasserfilter in eine Backskiste verbannt wo er Oberhalb der Wasserlinie liegt und auch besser zugänglich ist. Ein zusätzliches T-Stück mit Hahn hab ich auch noch in die Ansaugleitung montiert damit ich die Seewasserpumpe auch als Lenzpumpe verwenden kann.

Macht so richtig Spaß in dem Keller zu arbeiten!
Und auf dem Bild ist der Seewasserfilter schon in der Sitzbank verschwunden!
Das hat schon mal Luft gemacht!

[hheck]

Hallo Ricky,
nur zur Klarstellung:
Der Schlauch zur Stopfbüchse dient normalerweise nicht der Wasserzufuhr zum Schmieren, sondern umgekehrt der Entlüftung. Damit kann dann Faulgas, das sich im Stevenrohr gesammelt hat, entweichen und somit kann das Wasser von außen bis zur Stopfbüchse hochsteigen und die Dichtung schmieren und kühlen.
Sorry, ich hatte den Verdacht, dass das nicht ganz klar war.

Gruß
Helle
M.Y.Franziska

[Startpilot]

Zitat von hheck

Hallo Ricky,
nur zur Klarstellung:
Der Schlauch zur Stopfbüchse dient normalerweise nicht der Wasserzufuhr zum Schmieren, sondern umgekehrt der Entlüftung. Damit kann dann Faulgas, das sich im Stevenrohr gesammelt hat, entweichen und somit kann das Wasser von außen bis zur Stopfbüchse hochsteigen und die Dichtung schmieren und kühlen.
Sorry, ich hatte den Verdacht, dass das nicht ganz klar war.

Gruß
Helle
M.Y.Franziska

Helle, mit Verlaub, das sehe ich nicht ganz so.

Natürlich dient die Anbindung an den Aussenkühlwasserkreislauf der Entlüftung bzw. dem zwangsweisen Rausdrücken von Luft im Stevenrohr.

Dies ist vornehmlich nach dem Zuwasserlassen der Fall.
Es ist aber ein aktiver Prozess, da die Luft bzw die "Faulgase" nicht nach oben gegen den Druck des Kühlwassers entweichen können.

Hauptaufgabe der Kühlwassereinleitung ist:

a) durch Überdruck im Stevenrohr Sicherstellung der Schmierung des inneren Lagers (da sonst durch Fahrt im Schiff ein Unterdruck entstünde, der das Wasser aus dem Stevenrohr rauszieht)

b) bei Rückwärtsfahrt das Verhindern von Einspülen von Sand/Sedimenten in das Gummilager durch den Propellerstrom