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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Holzboot Wiking Filius
Moin moin aus Hamburg,
ich habe schon vor ein paar Jahren ein Holzboot der Marke Wiking Filius erworben. Die geplante Restauration stellte sich schwieriger heraus als gedacht. Ich habe doch viel Zeit damit verbracht die benötigten Materialen und Ersatzteile zu besorgen. Angefangen hat es mit dem Erwerb des Bootes bei eBay und der Abholung bei Bielefeld. Das Boot war mit einem " Leichenhemd" überzogen. Ich habe sehr viel Zeit damit verbracht das GFK vorsichtig vom Rumpf zu lösen. Ziel der Restauration ist es so viel wie möglich von der originalen Substanz zu erhalten. Mir war bis dato nicht klar wie schwer es ist das benötigte Holz zu erschwinglichem Kurs zu bekommen. Jetzt wo ich alles zusammen habe geht es los. Nur zur Vollständigkeit, ich habe dem Baujahr entsprechend einen Trailer und Motor über das Internet gefunden.
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Gruß Ingo
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#2
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So ging es weiter
Moin moin,
wie ich schon berichtet hatte ließ sich das GFK vom Rumpf nur sehr schwer entfernen. Manchmal hatte ich ein bisschen Glück und etwas größere Stück lösten sich. Was nach dem entfernen sichtbar würde hat mich in großes Staunen versetzt. Die Plankenstöße, die zwischen 5 und 10 mm groß waren, wurden mit folgenden " Mitteln" verschlossen; Hanf und Teer , Sikaflex ,PKW Spachtelmasse und Silicon..... Bei einigen " Fugen" blieben diese Materialen an dem GFK haften sodass ich es aus den Stößen nicht heraus kratzen musste.
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Gruß Ingo
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#3
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Kalfatern mit Hanf und dann vergiessen mit Jeffreys Marine Glue ist schön traditionell. Der Rest weniger.
Wenn ich das noch richtig im Kopf habe, geht über Wasser auch Baumwolle zum Kalfatern. Den Toplicht Katalog / deren Internetauftritt kennst Du? Da gibt es viele der traditionellen Mittelchen noch.
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#4
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Moin Hesti,
Danke für den Hinweis zu Toplicht. Ich hatte mir den Onlinekatalog schon angeschaut und als Favorit eingerichtet.
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Gruß Ingo
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#5
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Neue Probleme
Moin moin,
eigentlich war mein Plan mich erstmal in Ruhe um das Boot zu kümmern. Leider hat der Trailer während dieser Phase seinen Geist aufgegeben. Die Rahmenschäden waren schon vorher sichtbar. Ich hatte aber gehofft das der Rahmen halten würde bis ich fertig bin. Also habe ich das Boot zwischen gelagert und mich um den Trailer gekümmert. Die Felgen habe ich zum Endlacken, Strahlen und Pulverbeschichten gegeben. Der Rahmen war nicht mehr zu retten. Also habe ich den Stahl bestellt. Das Zugrohr war eine Sonderbestellung und hatte zur Folge das ich sehr viel Wartezeit hatte. Ich habe diese Wartezeit genutzt um die Originalfarbe zu bestimmen. Hier hat mir ein Malermeister geholfen. Nach dem heften und anpassen habe ich dann in der Firma alles geschweißt.
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Gruß Ingo
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#6
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Ein Buch, das auch Reparaturen an Holzbooten beschreibt, ist https://www.amazon.com/Boat-Repair-M.../dp/155992070X (PaidLink)
Ist auf Englisch, die Engländer sind ja häufig wohltuend pragmatisch. Das, was man vom Boot sehen kann, sieht ja nicht schlecht aus. Ist auch irgend ein Hartholz. Wie ist es um die üblichen Verdächtigen in der Bilge und innen an Bug und Heck sowie Balkweger, Decksbalken und Lukenschlingen bestellt? Alles machbar, aber wenn es zu viel ist, verliert man leicht irgendwann den Spaß. Wenn das Deck aus einzelnen Planken mit kalfaterterten Stößen besteht - macht es Sinn, das wieder zu kalfatern, weil damit mehr Steifgkeit in das Boot kommt. Wenn unter den Decksplanken ein Sperrholzdeck sein sollte, gibt das die Steifigkeit und Du kannst wahrscheinlich einfach mit modernen Mitteln arbeiten. Hier mal suchen, es gibt da einiges zu Dichtmitteln für Holzdecks. Kalfatern und moderne Dichtmassen geht auch - Jeffreys kann angeblich bei Sonne etwas backsig werden. Wie sind die Planken am Rumpf abgedichtet? Nahtleisten innen? Unter Wasser kann man in die Plankenstösse, wenn die nicht ganz geschlossen sind, von aussen etwas Slick Seam oder von Toplicht Ettan reindrücken, das wird - wenn das Holz quilt - wieder rausgedrückt und beschädigt das Holz nicht. Wenn da natürlich große Spalte sind, geht das irgendwann nicht mehr. Ein weiteres Thema sind Nieten und Schrauben. Wenn die alle zu lose sein sollten, wird das Boot bei Gebrauch auf Dauer nicht dicht sein. Ein bischen quellen wird das Boot, wenn es wieder im Wasser ist. Vielleicht auch erstmal das Boot einsatzfähig machen, benutzen und 1 oder 2 Jahre beobachten, was alles Ärger macht. Geändert von Hesti (01.12.2020 um 21:25 Uhr)
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#7
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... der Vorteil von Jeffreys ist, dass das plastisch bleibt, sich also bei langsamen Austrocknen oder langsamen Anschwellen des Holzes verformt ohne nennenswert Kräfte ins Holz einzuleiten ...
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#8
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Zitat:
Das Buch scheint den Kritiken nach super zu sein, leider gibt es nur wenige Shops, die es derzeit nach D liefern. Und wenn, dann nur für ein vielfaches des Kaufpreises. Hast du da noch anderen Bezugsmöglichkeiten zufällig? Chrischan
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#9
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Der Motor gefällt mir besonders gut, da handelt es sich wohl um einen 4-Zyl. Mercury aus den 50-er Jahren.
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Der Hübi, zu allem bereit, aber zu nix zu gebrauchen
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#10
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Leider nein und meine Kopie hab ich vor Jahren mal verliehen und weiss nicht an wen ...
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#11
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Status quo
Moin moin,
erstmal vielen Dank für die Hinweise und links. Das Boot ist im Unterwasserbereich an den Plankenstößen Kalfatert gewesen. Wie der Originale Aufbau, sprich leisten von innen , mal gewesen ist kann ich leider nicht beantworten. Bei meiner Übernahme des Bootes waren keine Leisten von innen. Das Deck ist aus Sperrholz 9 mm und die Seiten aus Mahagonileisten. Die Substanz der Spanten,Steven,Kiel usw sind in einem guten Zustand. Ich werde bei Gelegenheit Bilder davon einstellen. Zur Frage des Motors es handelt sich um ein Mercury Mark 55 aus ca 1953-56. Den Motor habe ich bei Bad Segeberg erworben. Da mir dieser schicke Virus in mein Konzept gefunkt hat habe ich das Boot wieder auf den Trailer gelegt. Ich habe lange darüber gegrübelt nach welcher Methode ich das Unterwasserschiff Instandsetzen soll. Letztendlich habe ich mich für das Ausleisten entschieden. Nun reißt mir bitte nicht gleich den Kopf ab den meine Gründe dafür sind; - Kein Ständiger Wasserlieger -Trailerboot -Unterschiedliche Gewässer (Treffen) - Geschätzte Nutzungsdauer im Jahr 4 Wochen. Der Versuch die die Plankenstöße sauber zu bekommen scheitert immer da wo das Sikaflex und die Spachtelmasse ist. Also habe ich begonnen mit einer Kreissäge die Fugen aufzuschneiden.
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Gruß Ingo
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#12
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Die Rumpfform ist spannend, so wie das aussieht achtern kaum und vorne gar keine Aufkimmung, ich würde vermuten, dass sich das Boot bei Seegang / Rauhwasser nicht sehr wohl fühlt und dann hart einsetzt / platscht / heftige Bewegungen macht. Eher was für Binnen bei Sonnenschein.
Ausleisten - warum nicht? Es ist Dein Boot und für ein Boot, was nur selten ins Wasser soll und damit kaum quellen und schrumpfen wird, sollte das gut funktionieren. Bei Booten, die stark quellen (Wasserliegern) kann es beim Quellen halt Holzfasern plattdrücken und wenn das Holz dann wieder trocknet und schrumpft, gibt es gerne Risse - wenn die Leisten beidseitig verklebt sind - oder grosse Spalte.
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#13
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Moin Hesti,
wenn meine Info richtig ist so sind diese Boote hauptsächlich für die Mecklenburgische Seenplatte gebaut worden.... Wir werden das Boot auf der Schlei , Mecklenburg und der Elbe verwenden. Ich denke das sind im Sommer die richtigen Reviere.
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Gruß Ingo |
#14
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... aber nicht Unterelbe Windstärke 5 Wind gegen Tiede ... Das wird das Boot und die Crew nicht mögen.
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#15
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Vergangenes Wochenende
Moin moin,
ich habe das vergangene Wochenende damit verbracht die Plankenstöße aufzuschneiden. Das vorgeschnittene Holz habe ich dann mittels Tischkreissäge weiter aufgeschnitten. Dann habe ich alles eingepasst und die Leistenstöße geschäftet. Ein bisschen muss ich noch über die Möglichkeit zum verschließen der Lenzpumpe nachdenken.... Ich habe die Onlinefunktion von Toplicht mit der Lieferung an eine Packstation benutzt. Der Service von dem Laden ist echt gut. Am nächsten Wochenende wird verklebt...
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Gruß Ingo
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#16
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Tolles Projekt!
Würde es sich nicht anbieten, den ausgeleisteten und restaurierten Rumpf von außen und innen mit Epoxidharz und Matte zu versiegeln? Da das Boot eh auf dem Trailer lebt, hättest du dann die Gefahr von Schäden durch Schwinden und Quellen komplett ausgeschlossen. Gruß Henning
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#17
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Moin Henning,
das mit der Glasfasermatte hatte das Boot ja schon. Genau diese Möglichkeit möchte ich nicht benutzen. Ich werde jetzt den Rumpf Ausleisten und dann schleifen. Im Moment Informiere ich mich gerade über die Version Furnieren. Ich halte diese Möglichkeit gerade für die Beste.
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Gruß Ingo
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#18
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Zitat:
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#19
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Erste Schritte
Moin moin,
ich habe nun auf er ersten Seite alle Leisten angefertigt und angepasst. Für die Verklebung habe ich mich für West System epoxy entschieden. Zum Andicken des Epoxy verwende ich den Füllstoff 403 von West System. Damit es nicht zu kalt ist habe ich die Heizung angeschmissen. Und los ging es....
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Gruß Ingo
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#20
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Ausleisten
Moin moin,
ich habe mit dem Ausleisten weiter gemacht und die erste Hälften fast fertig gestellt. Bei dem Ausleisten habe ich verschiedene Methoden zum aufbringen vom Epoxy ausprobiert. Es gab verschiedene Möglichkeiten ( Pinsel, Spachtel, Spritze) hier im Forum zu lesen. Ich habe alle ausprobiert und die die ich am besten kann genommen.
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Gruß Ingo
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