Radarreflektor sinnvoll?

[Narwal]

Was ist der Unterschied bei aktiven Reflektoren zwischen x und s Band? Wer verwendet welches System?
Reicht in europäischen Gewässern das x Band um von allen gesehen zu werden?

[Puuh]

Reicht in europäischen Gewässern das x Band um von allen gesehen zu werden?

Das habe ich mich auch schon gefragt.Wir hatten an Bord immer zwei Geräte, S-Band und X-Band. Auf hoher See lief meistens nur das S-Band, dem größere Reichweite nachgesagt wurde. In Küstennähe, bei Ansteuerungen liefen beide Geräte. Das X-Band hat eine höhere Auflösung, d.h. zeigt mehr Details und auch kleinere Echos. - So haben wir es in meiner aktiven Zeit (die jetzt auch schon über 10 Jahre her ist ) immer gehalten.
Für der Sport-Skipper, der weit draußen und nachts und auch bei unsichtigem Wetter unterwegs ist (bzw. sein muss) empfiehlt sich bestimmt ein aktiver Radarreflektor. Wie es scheint, gibt's den eh nur in X-Band. Um die Frage zu beantworten, würde ich sagen: Ja, von fast allen.

[gninneh]

Zitat von Puuh

Wie es scheint, gibt's den eh nur in X-Band.

Gibts auch für beide Bänder kombiniert: https://www.echomax.co.uk/active-xs

[Narwal]

Ok , die Info reicht aus. Wir werden mit unserem Boot nie planmäßig die Nacht auf der offenen See verbringen. Danke

[trockenangler]

Ich habe ein paar Nachtfahrten hinter mir, ist nun gut 2 Jahre her, da war ich über jeden Radarreflektor froh.
Beurteilen kann man das am besten, wenn man mal so eine Nachtfahrt mitgemacht hat.

Wenn du vorsätzlich nur nach Instrumenten und bei minimaler Sicht fährst, gehört meiner Meinung auf jeden Fall aktives AIS und Radar / Reflektor an Bord.
Irgendwelche Abweichungnen von 25m sind an der Küste auch egal, wenn ich sehe, da ist was und es ist dunkel, versuche ich eh mehrere 100m Abstand zu halten.

Das hier immer von Beruflern und Supertankern gesprochen wird, ist nicht unwichtig, aber auch das andere Spassboot sollte dich wahrnehmen.

Dem TE mit seinem 4,3m Boot, würde ich für unvorhergesehene Fälle einen Radarreflektor zum Zusammenstecken empfehlen, wenn er nicht vorsätzlich nachts fahren will.

[schwinge]

Zitat von TageDieb

Anmerkung zu den oft zu sehenden zusammensteckbaren Reflektoren:

Nimmt man einen Winkelfehler von 0,2° der Platten zueinander und einen Abstand von 2 sm an, dann ergibt eine Überschlagsrechnung, dass das Echo um mehr als 25m versetzt beim Sender ankommt.

Meiner Meinung nach sind diese Dinger daher untauglich. Vermutlich kann man genau so gut einen nassen Sack vorheißen.

Gruß,
Mario

Hoi, kannst Du das bitte mal genauer erklären? Bislang ging ich davon aus, dass Strahlen nicht um die Ecke biegen können. Also wenn schon um 25m versetzt würde dann ja bedeuten, dass sie beim Sender garnicht ankommen - oder hab ich da nen Knick im Gedankengang?

Gruß, Rainer

[MV-Zausel]

Zitat von schwinge

Hoi, kannst Du das bitte mal genauer erklären? Bislang ging ich davon aus, dass Strahlen nicht um die Ecke biegen können. Also wenn schon um 25m versetzt würde dann ja bedeuten, dass sie beim Sender garnicht ankommen - oder hab ich da nen Knick im Gedankengang?

Gruß, Rainer

Ich versuch das mal zu erklären:
Theoretisch kommt ein Strahl natürlich nicht zur Quelle zurück, wenn du das reflektierende Objekt falsch ausgerichtet ist.... aber ein Radarstrahl ist kein Punktlaser und die besondere Form des Reflektors sorgt dafür dass der einfallende Strahl doppelt reflektiert wird.
Der horizontale Öffnungswinkel hängt in erster Linie (auf Booten) von der Länge des verwendeten Radarbalkens ab. Je kleiner der Radartopf bzw der Balken, desto größer ist der horizontale Öffnungswinkel (Radarkeule) und ungenauer ist die Auflösung.
Selbst wenn du ne super Anlage hättest deren Radarkeule nur nen Öffnungswinkel von 4° hätte, dann wäre die Strahlbreite bei 2 SM Abstand irgendwas bei bei 200+ Metern.
Da macht ein theoretischer "Reflektionsfehler" von 0,2° keinen großen Unterschied.
Außerdem gilt beim Reflektor Einfallswinkel = Ausfallwinkel, somit findet keine Ablenkung statt.

[schwinge]

Danke - das deckt sich ja auch mit dem, was ich so im Kopf hatte - darum war ich ja durch den Beitrag von Mario etwas verwirrt.

Gruß, Rainer

[justme]

Moin moin,

Zitat von schwinge

Danke - das deckt sich ja auch mit dem, was ich so im Kopf hatte - darum war ich ja durch den Beitrag von Mario etwas verwirrt.

Gruß, Rainer

mal ganz davon ab, daß 25m Abweichung auf 2nm Entfernung einfach nur vollkommen egal sind - wenn die Großschiffahrt auf See mit Marschfahrt unterwegs ist sind die 2nm schon der Abstand, den man sinnvollerweise nicht unterschreitet - den Annäherungsalarm für dicke und schnelle Pötte sollte man wohl eher auf 10nm Abstand stellen.

lg, justme

[TageDieb]

Einige haben meinen Beitrag dahingehend missverstanden, dass durch den Reflektorfehler in meinem Beispiel die eigene Position beim Berufsschiffer um 25m versetzt angezeigt wird. Das habe ich nicht gemeint.

Durch den Fehler kommt das Echo um 25m versetzt an; siehe Bild.

Da ich kein Fachmann für professionelle Radaranlagen bin, kann ich nicht beurteilen wie kritisch das ist. Aber man kann sicher sagen, dass hier weniger besser ist.



Gruß,
Mario

[Segelmatt]

Also nach den in #43 verlinkten Tests sind Radarreflektoren, wie man sie auf dem Boot des TE stauen und verwenden kann, mehr oder weniger nutzlos. Das legt für mich den Schluss nahe, diese ganz einfachen Dinger wo vorgeschrieben an Bord zu haben.
Größere Boote haben ganz offensichtlich mehr Optionen.

Grüße

Matthias.