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Yachten und Festlieger Spezielles Forum für grössere Boote (nicht trailerbar) und dauerhaft festgemachte Hausboote. |
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Themen-Optionen |
#1
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Stahlverdränger Einhandtauglich?
Hallo zusammen,
ich plane ja nun irgendwann einen Stahlverdränger, 9-10 m zu kaufen. In der Regel sind wir zu zweit. Meine Bootsfrau und ich sind recht erfahren und trauen uns alle anfallenden Manöver im Hafen und Schleusen zu. Als ich noch gesegelt bin, war in häufiger alleine unterwegs. Ich schätze das wird auch mit dem Stahlboot das eine oder andere Mal vorkommen. Mit dem Motorboot habe ich ein wesentlich größeres Gewicht, das man vielleicht nicht mit einer Hand mal eben abhalten kann. Meine vielleicht naiven Gedanken sind die: Mit Schraube und Ruderlegen kann man das Heck an die Pier oder Schleusenwand drücken. Im Bug hilft das Bugstrahlruder. Hinten fest machen, Motor läuft mit gelegtem Ruder, sollte dann doch möglich sein auf das Vorschiff zu kommen um den Bug zu belegen. In den Schleusen natürlich nur auf slip. Dann eben langsam fieren, oder nachlassen. Was haltet ihr davon? Kann man alleine das Boot sicher handhaben? Danke und Gruß Erhard |
#2
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Das geht. Ich fahre ein knapp 11 m langes Boot auch allein wenn es sein muss.
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Grüsse Wolf https://youtu.be/1nVDhYoYcqw?fbclid=...3FT_C1eHkOrkz0 https://www.youtube.com/watch?v=Xi4STXO9mnA |
#3
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wir haben 10 mal 3 m Stahl.
Achte auf seitliche Ausgänge vom Steuerstand und Mittelklampe. Ich schleuse immer nur mit einer Leine auf der Mittelkampe, das geht auch alleine absolut sicher. Andreas |
#4
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Ich fahre eine holländische Vlet mit den Maßen ca. 13 m x 4 m und 20 t. Das Boot läßt sich hervorragend alleine fahren, was ich auch etwa zwei Monate im Jahr tue, wenn meine bessere Hälfte andere Verpflichtungen hat.
Du hast ja schon eine der wichtigsten Techniken genannt: Eindampfen in eine Leine. Diese Technik gibt es in vielen Variationen und ist die vielleicht wichtigste Technik beim Einhandfahren. Für das Einhandfahren empfehlen sich einige Ausrüstungsdetails:
Manöver mit einem Stahlschiff sind anders als mit einem Segelboot der Delanta-Klasse. Da kein Kiel mit einem hydrodynamischen Auftrieb existiert, muß man mit der Massenträgheit rechnen: Das Schiff behält seine Richtung bei, auch wenn man Ruder gelegt hat. Deswegen muß man bei engen Verhältnissen das Schiff erst zum Stillstand bringen, bevor man Ruder legt und das Schiff auf der Stelle dreht. Erst dann nimmt es langsam in der neuen Richtung Fahrt auf. Das sind aus meiner Sicht die wesentlichen Erwägungen für das Einhandfahren auf schweren Stahlmotorbooten. edjm. |
#5
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Hi Erhard
Wenn Du mit dem Segler, ich denke mit EB- Maschine, zurecht gekommen bist, wirst Du mit einem Stahl-MoBo mit BSR auch klar kommen. Evtl. sogar einfacher manövrieren. Ging uns so. Unseren Dampfer könnte ich auch allein fahren, wenn nötig. Mit der besten Bordfrau der Welt ist natürlich schöner. |
#6
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Zitat:
Ein Stahl MB von dieser gewicht (~10T) halt mann sowieso nicht mit ein hand und sollte mann sogar nicht einmal versuchen. Die sollte man nur mit BSR, Ruder (Radeffekt!), Antrieb und leine kontrolieren. Hat also nichts zu tun mit 1 oder 2 personen an bord. Fur alle andere sachen/tips: Sehe oben .....
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Rob Der Fliegenden Holländer Verdrängt 11 Tonnen Wasser mit 1x84Ps, auch auf der Rhein zur Berg
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#7
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#8
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Zitat:
Aber ich lade Sie gerne ein, mein 11T mal in einer schleuse zu 'halten' = Ich komme anfahren, werfe dich einer Leine zu und sie stoppen das schiff und halten es wahrend das schleusen (10m falle)
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Rob Der Fliegenden Holländer Verdrängt 11 Tonnen Wasser mit 1x84Ps, auch auf der Rhein zur Berg
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#9
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Hallo zusammen .
Hallo Erhard, kommt auf Dich an und wie gut die Klampen z.B. im Boot erreichbar und zu nutzen sind . Desweiteren auf Dein Fahrkönnen . Für mich kann ich ganz klar ja sagen und das angenehm und sorgenfrei . Z.Z. fahre ich 33 Tonnen auf gute 15 m Länge mit einem Propeller ohne jegliche Querstrahlruder . Grüße : TOMMI
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MAN D2866 E 6 Zyl. 12 L Sauger 178 kW @ 2100 1/min , 850 Nm 1500-1800 1/min Bosch R-ESP . Aber auch D2866 LXE 40 Turbo-LA mit 294 kW @ 2100 1/min sowie Mercedes OM601-606 bereiten mir Freude und Technikvergnügen !
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#10
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Klaus, der aus Erfahrung spricht |
#11
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Die Kunst beim einhand Fahren, ist im Vorfeld schon zu wissen, welche Manöver man besser nicht macht.
Bei Windstille in strömungsfreien Gewässern geht alles. Bei Wind und Strömung geht manches, aber nicht alles. Und man sollte sein Boot gut kennen. Bei meinem alten Boot habe ich nicht mehr über Manöver nachgedacht. Das fuhr quasi mit Gedankensteuerung genau dahin, wo ich es haben wollte. Das neue Boot hat sich etwas zickig benommen. Nach der zweiten Saison kann es jetzt endlich auch meine Gedanken lesen und macht was ich will. Grundsätzlich ist einhand kein Problem. Griffbereite Leinen überall und genügend Fender machen das relativ entspannt. |
#12
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In einer so seeerfahrenen Nation wie den Niederlanden hätte ich eine ähnliche Schleusentechnik erwartet. PS: Vielleicht ist das die Erklärung für die ominöse 6 PS/T-Regel. Stärker motorisierte Boote kann man auf die holländische Art vielleicht nicht schleusen? |
#13
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Hi zusammen
Da stimme ich Rob absolut zu. 10 T+ hält man nicht mit der Hand, speziell wenn Wind oder Strömung dazu kommen. Die ist dann evtl. schnell verletzt, eingeklemmt o. ä. Beim Umstieg auf ein Stahlboot muß man sich auch erst einmal einfinden, wie auf einem Segler auch. Ist halt anders, funktioniert trotzdem. |
#14
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Hallo in die Runde,
was das Abfangen angeht: EInfach genug Fender vorbereite, die man optimaler weise schon auf die RICHTIGE Länge am Zielanleger eingestellt hat. Zusätzlich: Genau den ZIEL-Anleger kennen, was Strömumg und Windrichtung angeht. Das kann man mit einschlägigen Apps sehr gut vorplanen. Wichtig, wenn man irgendwann das Alleinfahren plant: VORHER reichlich üben. Wir haben im Sneeker Meer beispielsweise ne Insel in Form eines 8-Ecks. Da machen wir regelmäßig unsere Skippertrainings, da man bei JEDER Windrichtung alle Szenarien üben kann: Anlandiger Wind, ablandiger Wind, Wind von Vorn und von Achtern. Autopilot kann toll sein, dann muss aber Platz und passender Verkehr gegeben sein. Ich würde nicht mal auf dem leeren Princes Margriet Kanal auf Auto fahren und dann genüßlich das WC aufsuchen. Besser: Vorm Ablegen alle "Geschäfte" erledigen, Getränke am Steuerstand bereit stellen und gut. Abschließend: Das Schiff nach und nach "erfahren" und nach und nach die Lernkurve steigern. Seit dem Kauf unserer Cooper und der Überführung von Köln nach Sneek sind wir nun rund 1.700 sm gefahren, inzwischen bei praktisch allen Wetter und Wellenbedingungen. So weiß man, wie sich das gute Stück verhalten wird. Zu unserem Schiff: 17m, 2x 202 PS aus 12 Litern V8 Dieseln, BSR, 22 t Fahrbereit, Gleiterrumpf. Grüße aus Sneek, Patric |
#15
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Zusätzlich: Genau den ZIEL-Anleger kennen, was Strömumg und Windrichtung angeht. Das kann man mit einschlägigen Apps sehr gut vorplanen.
Hi Patric Das mit den Apps ist ja schön. Steht dort auch die einzustellende Höhe der Fender, Länge der auszubringenden Leinen etc.? Zeigt die auch an wenn Dein Zielanleger belegt ist? |
#16
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In der Regel gehe ich im Hafen erstmal an den "Gastanleger/Anmeldesteiger" den kann man meist gut anfahren und bereits "aus der Ferne" begutachten - oder eben ein Schleifchen fahren. Das geht auch bei vielen "normalen" Liegeplätzen und an Anlegestellen am Ufer irgendwo (fast) immer.....
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#17
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Übung macht den Meister....
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#18
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Zitat:
LG Kanalhummel
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LG Christian Lieber im Schiff schlafen als im Schlaf schiffen
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#19
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Hallo hier zusamen .
Zitat:
Hallo Jürgen, ich würde von niemenden erwarten 10 t zu halten . Dann läuft schon etwas schief ! Sehr wichtig ist es zunächst mal sein Boot richtig seemännisch zu beherschen und das können leider nur wenige . D.h., rechtzeitig u. richtig erkannt die Fahrmanöver einzuleiten . Desweiteren der Umgang mit dem Tauwerk . Richtig fieren z.B. Und dem kann ich zustimmen : Ein schwereres Boot muß nicht wiedriger zu handhaben sein . Im Gegenteil, durch mehr Massenträgheit gibt es auch mehr Zeit . Aber hier Fehler, verursachen dann auch warscheinlich mehr Schaden . Gute rechtzeitige Vorbereitung und auch der geübte Umgang mit dem Material ( Leinen, ...) vorallem zackig u. sicher, ist das Rezept . Grüße : TOMMI
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MAN D2866 E 6 Zyl. 12 L Sauger 178 kW @ 2100 1/min , 850 Nm 1500-1800 1/min Bosch R-ESP . Aber auch D2866 LXE 40 Turbo-LA mit 294 kW @ 2100 1/min sowie Mercedes OM601-606 bereiten mir Freude und Technikvergnügen !
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#20
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Geduld um Mutter Natur arbeiten zu lassen .... aber die braucht Zeit .... Und die haben viele skipper nicht .... Kennen nur Hebel-Am-Tisch vorwärts oder Hebel-Am-Tisch rückwerts ..... Und denken BSR ist ein Ruder .....
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Rob Der Fliegenden Holländer Verdrängt 11 Tonnen Wasser mit 1x84Ps, auch auf der Rhein zur Berg
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#21
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Naja - wenn ich mir das in Friesland/NL in den Schleusen, an Anlegern so agucke hab ich den Eindruck vercharter erklären das auch so - oder die Einweisung ist äußerst Mangelhaft - und wenn jetzt hier der Ruf nach dem SBF kommt, wenn ich die Prüfung auf nem Schlauchi nach 1 Fahrstunde erflogreich absolviert habe, dann kann ich noch lang keinen Stahlverdränger richtig fahren, zumal Leinenarbeit in der Prüfung für den SBF zumindest bei uns in der Gegend nicht wirklich geprüft wird, im Gegenteil das dauert zu viel Zeit....... Doch wenn es in der Prüfung nicht verlangt verzichtet auch mancher Ausbilder darauf......
Is aber OT. Geändert von schwinge (28.09.2019 um 16:35 Uhr) Grund: ergänzt |
#22
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Hab zwar keinen Stahlverdränger, sondern nur einen “Joghurtbecher“ … wiegt aber auch 7 t …
Was ich auf jeden Fall als hilfreich empfinde, sind die zwei Maschinen. Damit ist man auch in engen Anlegesituationen noch sehr beweglich … Deshalb meine klare Empfehlung für Doppelmotorisierung … gibt's ja durchaus auch bei Stahlverdrängern … Trotz Doppelmotorisierung ist das Bugstrahlruder ausgesprochen nützlich und, falls noch nachrüstbar, unbedingt mit einer BSR-Funk Remote Fernbedienung (kostet bei SidePower so um die 200 € Aufpreis...) Die von Klaus empfohlene Komplett-Fernsteuerung des Schiffes ist natürlich die Goldrand-Lösung, insbesondere für Einhand-Bedienung. LG, Saint Ex Gesendet von meinem SM-N950F mit Tapatalk
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Lg, Saint-Ex “Überlegen macht überlegen“ Der Flieger und Schriftsteller Antoine de Saint Exupéry (*29.6.1900, † 31.7.1944 während Aufklärungsflug über dem Golf du Lion bei der Île de Riou) Geändert von Saint-Ex (29.09.2019 um 13:02 Uhr) |
#23
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Ich habe mal eine Frage zur Fernsteuerung.
Wofür nutzt ihr die? Ich habe auch schon mal mit dem Gedanken geliebäugelt konnte mich aber noch nicht durch ringen die 200€ auszugeben weil ich dachte ohne Steuerung des Motors wäre es kaum brauchbar.
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Gruß Thorsten Alles wird gut. |
#24
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Guten Morgen Thorsten,
es kann schon hilfreich sein , z.B. wenn Du mit dem Tau beim Anlegen auf dem Vorschiff stehst und bei ungünstigen Seitenwind nochmal kurz beidrücken möchtest . Ist für mich eine Frage der Erreichbarkeit des Steuerstandes, wie nötig ein Remote ist . Grüße : TOMMI
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#25
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Also ich nutze die EMC/RMC Fernbedienung von Hydronautica (NL) zum Schleusen, Anlegen oder beim Ausfahren aus meiner Heimatbox. Mein Schiff wird/kann/muss nicht mit Muskelkraft bewegt werden.
Damit kann ich das Boot sicher vom Gangbord aus steuern. Als wertvoll sehe ich dabei an, immer die Kontrolle zu haben, wenn ich alleine draußen rumturne und mit den Leinen arbeite: mal noch ein Stück vor oder zurückfahren oder mit Hilfe des Bug- oder Heckstrahlers die Position korrigieren. Alles easy. Das System ist auch bei zwei Motoren einsetzbar und kann auch zur Bedienung z.B. der Ankerwinsch genutzt werden. Hier sind die technischen Komponenten gut erklärt. Allerdings ist mit 200 EUR da nix zu machen... Klaus, der nicht darauf verzichten möchte |
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