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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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Themen-Optionen |
#1
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Liebe Bootsfreunde, vielleicht interessiert es den einen oder anderen, wie ich in diesem Jahr AIS auf unserem Boot installiert habe.
Bis 2018 gab es zwei unterschiedliche Arten von AIS-Geräten: Class A und Class B. Class A-Geräte sind für die Berufsfahrt bestimmt, senden mit 12,5 Watt Sendeleistung und benutzen das SOTDMA-Verfahren. SOTDMA bedeutet „Self organized time division multiple access“. Einfach erklärt heißt das, dass alle an diesem Verfahren teilnehmenden Geräte sich untereinander absprechen über die Timeslots, die sie für die jeweils wenige Millisekunden dauernden Aussendungen belegen. Class B-Geräte sind für die Freizeitschifffahrt bestimmt, sie senden nur mit 2 Watt und benutzen das CSTDMA-Verfahren („Carrier sense time division multiple access“). Dieses Verfahren „lauscht“ in den AIS-Funkverkehr und klinkt sich zum Senden in freie Timeslots ein, dabei haben aber Class A-Geräte immer Vorrang. Seit dem letzten Jahr nun gibt es ein auch Class B+ genanntes Verfahren: Diese Geräte benutzen wie Class A SOTDMA und senden mit 5 Watt Leistung. Dadurch sind die neuen Class B-Geräte wesentlich besser sichtbar und werden auch von den Empfangsstationen von Marinetraffic besser empfangen. Diese Verbesserungen und die fallenden Preise haben mich nun dazu gebracht, AIS auf unserem Boot zu installieren. Ich habe mich für das em-trak B360 entschieden, das ich im Februar für 629 Euro gekauft habe. Dieses Gerät hat neben dem Class B+ Verfahren noch den Vorteil, dass es das NMEA2000-Signal auch über ein selbst erzeugtes WLAN ausgibt, wodurch ich es drahtlos auf dem iPad Pro, das ich zur Navigation benutze, darstellen kann. Das em-trak hat ein eingebautes GPS, das am Außensteuerstand ohne zusätzliche Antenne einwandfrei arbeitet. AIS arbeitet auf zwei Frequenzen im Seefunkbereich, so dass man eine normale Funkantenne anschließen kann. Der Haken dabei ist allerdings, dass die AIS-Antenne mindestens zwei Meter von der Funkantenne entfernt sein sollte, das hätte die Installation für mich etwas kompliziert gemacht. Außerdem ist meine Funkantenne an der Spitze des kleinen Mastes in 6 Meter Höhe angebracht, und diese günstige Position wollte ich auch gerne für AIS nutzen. Natürlich kann man nicht einfach zwei Geräte parallel an eine Antenne anschließen, denn die 25 Watt Sendeleistung des Funkgerätes würden die Eingangsstufe des AIS-Gerätes augenblicklich zerstören. Die Lösung ist ein Antennensplitter, der den Durchgang jeweils nur für ein Gerät frei schaltet. Das ist technisch nicht ganz einfach, denn die AIS-Aussendungen dauern nur wenige Millisekunden, das von mir benutzte Gerät Watcheye-S-Splitter schaltet deshalb in weniger als 10 Mikrosekunden. Bei Stromausfall ist das Funkgerät mit der Antenne verbunden. Für das Watcheye-Gerät habe ich 199 Euro bezahlt. Wie wichtig eine gute Antennenposition ist, merke ich daran, dass mein AIS-Signal aus meinem Heimathafen Maastricht von der 20 km entfernten Marinetraffic-Station bei Lüttich problemlos empfangen wird, sobald ich aber beim Durchfahren der Servatiusbrücke in Maastricht den Mast lege, ist der Empfang bei Marinetraffic weg. Mit dem iPad buche ich mich im WLAN des em-trak ein, zur Darstellung benutze ich das Programm iNavx, das mit Navionics-Karten arbeitet. Die Darstellung finde ich sehr übersichtlich, die Namen der Schiffe werden angezeigt, und an der vom Schiff ausgehenden Linie lässt sich der Kurs und die Geschwindigkeit erkennen. Ein Fingertipp auf das Schiffssymbol zeigt die restlichen AIS-Informationen an. Seit Februar hat die Gerätekombination perfekt funktioniert. Rudi
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#2
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Ich habe noch das alte Class B em-trak b100, tut aber auch was es soll.
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Gruß Bully |
#3
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Moin,
zum Glück habe ich noch rechtzeitig gelesen, dass auch die Aussendungen der neuen Class B+ Geräte, die Rudi beschreibt, von der Berufsschifffahrt ausgeschaltet werden können. DAS nicht zu können, wäre für mich das stärkste Argument für so ein Gerät gewesen - mit Blick z.B. auf den Rhein. Die 5 statt 2 Watt mögen für die landseitigen Empfangsanlagen besser sein, für das "gesehen werden" durch umgebende Schiffe dürften aber 2W voll ausreichen. Der andere Vorteil, das SOTDMA-Verfahren, bei dem die Geräte sich nicht nur in Sendepausen aller anderen melden dürfen, sondern selbst Zeitschlitze anmelden und reservieren können, scheint mir auch nicht so groß: Irgendwo habe ich gelesen, dass es erst bei über 400 Schiffen in der Umgebung zu Zeitenpässen kommen kann und somit Deine Standortmeldung evtl. sehr verzögert wird. Das dürfte aber außer im Hamburger Hafen kaum irgendwo so weit kommen, oder? Und wenn, werden die Berufler für ein Sportboot sowieso keine Augen haben, wenn sie die Class B nicht gleich abgeschaltet haben. Ich habe mich daher inzwischen wieder entschlossen, mich mit einem einfachen Class B Transceiver zu begnügen - möglichst mit integriertem Splitter. Wahrscheinlich diesen hier: https://busse-yachtshop.de/s/AMEC-Ca...-Aussenantenne. Tschüs, Knut
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#4
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Ich habe mir mal dies beides bestellt :
https://www.universalyachtparts.com/...-12v-psu-combo https://www.universalyachtparts.com/product/aissbspl3 |
#5
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Bei den paar Booten mit AIS auf dem Rhein wird kein Berufler das unterdrücken. Der ist auch froh wenn er die Sporties sieht. Das Gespräch mit der WSP wegen dem Unfall kostet auch wertvolle Zeit
![]() Anders sieht das am WE auf der Kieler Förde aus, das sieht man vor lauter Seglern mit AIS nichts mehr vom Wasser bei MarineTraffic.
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Gruß Jörg
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#6
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![]() Zitat:
Das ist ja aber nur ein Empfaenger ! Da wuerde ich eher in eine LINK-8 Funke investieren. Das Problem der Darstellung hast du ja in beiden Faellen, aber der Antennen-Switch und ein weiteres Geraet fallen weg, sofern man eh Funk nutzt. Und AIS ohne Funk macht wohl wenig Sinn.....
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Gruessle, Paetschi --------- Rhein Kilometer 385,3 - http://www.msv-germersheim.de Bin hier zu finden ![]() |
#7
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Funk ist natürlich gut, aber wieso macht es ohne Funk wenig Sinn, wenn man z.B. die geschwindigkeit, Position, fahrtrichtung anderer Schiffe am Plotter sehen kann?
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#8
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Nun ich finde gerade die Kombination der Schiffsnamen und Funk super um gezielt anzurufen, bzw. mit der Schleuse zu kommunizieren. Allerdings mag da die Anforderung je nach Fahrgebiet eine andere sein, stimmt schon. Ich wuesste jetzt nicht was mir das ohne Funk nuetzt....ausser zu schauen ob z.B. die Hafeneinfahrt frei ist.
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Gruessle, Paetschi --------- Rhein Kilometer 385,3 - http://www.msv-germersheim.de Bin hier zu finden ![]()
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#9
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Ich möchte gerne die Ausführungen von Rudi bestätigen. Gut auch für den Laien zusammengefasst!
![]() ![]() Ich lasse mir gerade folgende Kombination einbauen:
Und ein Funkgerät finde ich auch sehr wichtig, um ggfs Absprachen treffen zu können. Zum Thema "Berufler schalten AIS-B ab". Ja, tun sie, um den Überblick in stark befahrenen Gebieten zu behalten. Nicht jedoch zum Beispiel auf Kanälen. Aber auch wenn sie mich als Sportler über AIS sehen können, entbindet dies mich als Sportler ja nicht von der Ausweichpflicht. Insofern muss ich auch mit AIS (ob passiv oder aktiv) immer "auf mich selbst achten". ![]() Klaus, der sich schon darauf freut Geändert von Fronmobil (02.12.2019 um 08:22 Uhr) |
#10
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Moin zusammen,
ich habe mir sowohl den Transceiver wie den Splitter von emtrack geholt, tolle Geräte die mir auf meiner Überführungsfahrt ein zusätzliches Sicherheitsgefühl neben Radar und Sichtkontakt gegeben haben. Gerade bei Nachtfahrten war es auch sehr interessant zu sehen, ob es z.B. Fischereifahrzeuge, Frachter, Tankschiffe oder Sportboote sind die einem begegnen. Auch die angezeigte Geschwindigkeit ist sehr aufschlussreich wann und ob es zur Begegnung kommt.
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Gruß Frank Am Ende ist es egal, wie viele Atemzüge du gemacht hast, wichtig ist wie viele Momente dir den Atem geraubt haben. Geändert von trockenangler (02.12.2019 um 08:33 Uhr)
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#11
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Ich habe in der Bucht einen gebrauchten Glass A Transceiver von CNS erworben. Zusammen mit einem Laptop und der OpenCPN Software habe ich die für mich ausreichende Lösung.
Ich bilde mir ein, daß, seit das Class A AIS verbaut ist, die "Berufler" mich am Funk ernst nehmen. D.h. ich bekomme Antworten wo früher keine Reaktion kam. Auch an den Schleusen tue ich mich leichter. Ich weis, was in meine Richtung fährt und was mir entgegen kommt. Und die Schleusengötter sehen mich (sofern AIS vorhanden).
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Liebe Grüße Lalao0 - Hartwig Hier geht´s zum Blog http://wavuvi.over-blog.com/ Hier kann sinnvoll Geld gespendet werden https://arche-stendal.de/unterstuetz...fuer-container WAVUVI steht wegen Neuanschaffung zum Verkauf. VB 70k Euro |
#12
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Hmm, Class A auf Sportboot. Da muss man ja auch die Reisedaten eintragen, sonst gibts mecker. Das Ding schreibt auch einen Log. Der muss verfügbar sein.
Im Übrigen kann zumindest bei neueren Geräten auf Binnenschiffen B nicht mehr abgeschaltet werden und ist meines Wissens nach, auch nicht erlaubt.
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#13
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jedes Gerät an Bord kann man "abschalten" und wenn das Boot diesbezüglich nicht ausrüstungspflichtig ist, sollte das auch erlaubt sein.
Außerdem ist ja nicht Class A-, sondern Class B+. Geändert von tritonnavi (02.12.2019 um 08:13 Uhr) |
#14
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Er meinte wohl den Transceiver von Hartwig, und hier waere es schon interessant zu wissen ob und wie der Einsatz auf Sportbooten geregelt ist.
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Gruessle, Paetschi --------- Rhein Kilometer 385,3 - http://www.msv-germersheim.de Bin hier zu finden ![]() |
#15
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Bei mehreren Kontrollen im Grosraum Berlin gab es nur ein Problem: Der erst kurz vorher (nach eigenen Worten) zum Thema AIS ausgebildete Polizist wollte mir eine rein würgen, weil ich mich angeblich als Vergnügungsdampfer angemeldet hatte. Er übersetzte das engl. pleasur Craft als Vergnügungsdampfer.
Wegen Reisedaten. Wenn man wo hin fährt, gibt man das Endziel an. Ansonsten steht halt der Heimatstandort drin. Unter OpenCPN kann ein elektronisches Logbuch automatisch geführt werden. D.h. ich habe automatisch alle Einträge am Tag.
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Liebe Grüße Lalao0 - Hartwig Hier geht´s zum Blog http://wavuvi.over-blog.com/ Hier kann sinnvoll Geld gespendet werden https://arche-stendal.de/unterstuetz...fuer-container WAVUVI steht wegen Neuanschaffung zum Verkauf. VB 70k Euro Geändert von lalao0 (02.12.2019 um 10:39 Uhr)
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#16
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![]() Zitat:
Haben seit dieses Jahr den Watch Eye Xponder (komplett getrennt, also eigen Antenne) zusammen mit OpenCPN auf den Laptop. Funktioniert ohne Probleme und das Logbuchfile kann man direkt mit Google Maps verwenden.
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Rob Der Fliegenden Holländer Verdrängt 11 Tonnen Wasser mit 1x84Ps, auch auf der Rhein zur Berg
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