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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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Themen-Optionen |
#1
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Leck Diesel/GTL bei kälteren Temperaturen
Moin liebes Forum,
ich leite mal ein mit "same procedure as every year". Im Frühjahr und im Herbst, also nur wenn es kälter wird, tritt irgendwo am Motor ein Dieselleck auf, das schon wenige Minuten nachdem der Motor läuft auf wundersame Weise verschwindet. Es handelt sich um einen Perkin Sabre M92, der auf dem Perkins Phaser 1004-42 basiert. Es ist ein sogenannter Fastram-Diesel - kein Common Rail Motor. Die Suche nach dem Leck ist bislang leider erfolglos gewesen, da ich auch überhaupt nicht weiß, wo genau ich suchen sollte. Grob lässt sich sagen, dass das Leck vermutlich irgendwo im Bereich der Einspritzpumpe liegen dürfte. Denn es "tropft" von der Dieselwanne vorne links (Backbord) etwa unterhalb der Einspritzpumpe in die Bilge. Steht der Motor (kalt) können so in ein oder zwei Wochen maximal 5 ml zusammenkommen. Startet man dann den kalten Motor, kommen in kurzer Zeit nochmal 10 bis 20 ml hinzu; aber eher 10 als 20ml. Sobald der Motor etwas warm ist, versiegt das Leck und dabei bleibt es dann auch für die nächsten 48 bis 72 h (solange die Maschine noch Restwärme hat). Ich denke, dass die Verwendung von GTL hier eine Rolle spielen könnte (die Problematik ist ja bekannt und oft diskutiert worden) und werde morgen dann mal den halbvollen Tank mit normalem Diesel und etwas Grota äh Liqui Moly Marine Dieselschutz prophylaktisch behandeln. Dauerhaft möchte ich aber eigentlich weiterhin GTL tanken. Vielleicht gibt es ja typische Stellen, die ich mir etwas genauer ansehen sollte. Da wäre ich für einen Tipp ganz dankbar. Beigefügt ein Bild eines Perkins M92. Der rote Pfeil markiert den Bereich, wo der Kraftstoff dann hinuntertropft.
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Viele Grüße Philip |
#2
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Hi
mal so ins Blaue getippt: Liest sich für mich so, daß eine Diesel-Leitung oder Dichtung nicht ausreichend fest sitzt. Wenn Motor kalt = minimal undicht. Wenn Motor warm Materialausdehnung und dicht. Die Undichtigkeit könnte n.m.M eher vor der ESP liegen. Wenn danach oder in der ESP würde auch Luft gezogen und der Motor nicht wirklich gut laufen. Ist nur eine Vermutung. Grüße aus OWL
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#3
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Danke für die Einschätzung. Das klingt plausibel. Der Motor läuft wie ein Uhrwerk. Außer : Auch nur in dieser Jahreszeit, also bei wirklich kaltem Motor und kälteren Außentemperaturen beobachte ich, dass in der ersten Minute nach dem Start bei Anheben der Drehzahl im Leerlauf, dass diese wieder in den Bereich der normalen Leerlaufdrehzahl abfällt (also von 1000 U/min auf 700 U/min).
Wenn die Undichtigkeit in oder nach der ESP liegen würde, würde vermutlich doch kein Diesel austreten, oder? Dann werde ich mir wohl mal diese Hochdruckleitungen etc. ansehen müssen. Nervig, eng unübersichtlich (arrgh).
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Viele Grüße Philip |
#4
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Check mal alle Leitungen, vor allem die verschraubten. Glaube auch, dass da was ggf. nicht fest ist
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#5
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Zitat:
Kupfer hat eine sehr große Kaltverfestigung; beim Wiederverwenden einer solchen Dichtung funktioniert sie evtl. nicht mehr so gut. Gruß, Mario
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https://freie-rede-jetzt.de
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#6
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Bei mir sind die Leckölleitungen nach den ersten Kontakt mit GTL kolabiert. Mikrofeine Löcher. Hab es dann im Lichtkegel der Taschenlampe gesehen. Ultrafeiner Sprühnebel.
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Gottes sind Wogen und Wind, Segel aber und Steuer, daß ihr den Hafen gewinnt, sind euer. Gorch Fock
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#7
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Hallo Mario,
ob Kupferdichtungen vorhanden sind und ob diese ggf. sogar wiederverwendet wurden, kann ich leider nicht sagen. Wir haben das Boot seit Herbst 2022 und seit dem haben wir in dem Bereich eigentlich nichts gemacht. Auffällig ist, dass das Problem erst auftritt, seit wir auf GTL umgestiegen sind und dann aber auch nur in der kälteren Jahreszeit. Der Zusammenhang mit der Materialausdehnung bei Temperatur scheint mir auch plausibel. Ich werde mir morgen mal - so gut es eben geht - die Leitungen ansehen und wenn ich etwas finde, werde ich berichten. Ich bin gespannt, ob das Problem nach der Vermischung mit normalem Diesel wieder verschwindet.
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Viele Grüße Philip |
#8
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Mein Eindruck ist eher, dass es irgendwo in weniger zerstäubter Form austritt, da der Bereich rund herum jungfräulich sauber (naja - jedenfalls nicht "verölt") ist. Aber der Hinweis ist dennoch gut. Wo - oben auf dem Bild - müsste ich denn nach besagten "Leckölleitungen" suchen und läuft durch diese tatsächlich "Öl" oder eben "Diesel"; was ja auch eine Art Öl ist?
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Viele Grüße Philip |
#9
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Die Leckölleitungen gehen von den Einspritzdüsen zurück zur Einspritzpumpe. Normal ist das so ein 8mm Gewebeschlauch. Eine Sammelleitung mit jeweils einem Abzweig zu den Düsen.
Und ja, da ist Diesel drin. Dieselöl. Mercedes nennt seine Diesel auch Ölmotor. Daher die Bezeichnungen OM xxx. Über die Leitung läuft überschüssiger Diesel wieder zurück in den Dieselkreislauf.
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#10
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Zitat:
Entweder zu einem Filteranschluss oder zurück zum Tank. Die Hochdruckpumpe kann damit nichts anfangen.
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Gruss, Dirk |
#11
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Hi
Kleine Anekdote, natürlich "o.t.". Vor 50J+ erzählte mir der Vater eines Mofa-Kumpels (der immer noch einer meiner besten Freunde ist), daß ein Diesel-Motor deshalb sparsam ist, weil der nicht gebrauchte Kraftstoff zurück in den Tank läuft. GsD hat sich die Welr weiter gedreht. Wir sind mittlerweile etwas älter und hoffentlich schlauer. sonnige Grüße aus OWL Geändert von sporty (11.10.2024 um 20:12 Uhr)
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#12
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Zitat:
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Gruß Jogie,
der KFZ Mechaniker der alles selber am Boot macht
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#13
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Zitat:
Zitat:
Hab noch nie 8mm Leckölleitungen gesehen, die haben 4mm. Der innendurchmesser ist das mass der dinge.
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Gruß Jogie,
der KFZ Mechaniker der alles selber am Boot macht
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#14
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Doch, er kann alte, gequollene Dichtungen, die durch GTL wieder zurückgeschrumpft und dadurch undicht geworden sind, wieder zum Aufquellen und damit zum Abdichten bringen.
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#15
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Philip, Du schreibst es tropft von der Dieselwanne. Meinst Du die Ölwanne (würde zu dem Pfeil auf dem Foto passen)?
Wenn ja, dann ist das schon ein Stück Weg von der Einspritzpumpe, den Kraftstoffleitungen, bis dahin. Ich würde den Bereich von oben bis unten großzügig säubern, den Motor laufen lassen, und dann beobachten von wo es anfängt zu siffen. Kann ja nicht länger als ein, zwei Bierchen, oder Glühwein, dauern.
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Gruß Mirko
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#16
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8mm Aussendurchmesser. Ich bitte die Ungenauigkeit zu entschuldigen.
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#17
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Natürlich meinte ich die Ölwanne. Viel los im Moment. Ich werde heute mal schauen. Leider alles sehr beengt in dem Bereich oberhalb.
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Viele Grüße Philip |
#18
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Was den Sprühnebel angeht:
Ich hatte auch gedacht, da wäre kein Druck drauf. Die Schläuche sind ja auch nicht besonders gesichert, sondern nur gesteckt. Vielleicht war da eine Verstopfung drin, weil sich das Gummi innen gelöst hat, oder es liegt an Pumpe Düse. Keine Ahnung. Hab auch lange gegrübelt. Hab die getauscht und seitdem 2000h auf der Uhr. Alles dicht. Ansonsten hab ich mit GTL keine Probleme. Die Schläuche waren ja auch gut 20 Jahre alt. Einspritzpumpe hat mein Motor nicht. Die Leckölleitung geht aber nicht zum Filter sondern irgendwo an den Motor ran. Beim Vorgängermodell waren die irgendwo an der Pumpe angeklemmt und auch nicht direkt am Filter oder am Rücklauf. Wobei es bei beiden Varianten sicher in den Rücklauf geht. Alles andere macht ja keinen Sinn. Für die eigentliche Fehlersuche ist das egal, wie genau das angeschlossen ist. Die Frage ist ja nur, ob die Schläuche dicht sind. Bei GTL sieht man feuchte Stellen schlecht. Das Zeug hinterlässt keine Ölflecken, es trocknet komplett ab. Eventuell ist das auch die Ursache, dass es nur bei kaltem Motor sichtbar ist. Auf der warmen Maschine verdunstet das einfach. Solange das nur kleine Mengen sind, ist das denkbar. Wünsche viel Erfolg bei der Fehlersuche.
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#19
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Zitat:
So ein Müll mach ich NEU. Wenn die Alten Dichtungen den geist aufgeben will ich kein Diesel in der Bilge mit der Bilgenpumpe nach außen fördern. Aber es gibt ja Leute die sich selber über die Jahre duch Murx jede menge Probleme selber machen und dann Schreien HILFE geht übermorgen mit dem Boot in Urlaub, wie kann ich das auf die schnelle zusammenknoscheln.
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Gruß Jogie,
der KFZ Mechaniker der alles selber am Boot macht
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#20
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Diese Leckleitungen scheinen bei mir nicht aus Gummi o.ä. zu sein, sondern aus einem (lackierten) Metall. Und tatsächlich mündet das Röhrchen von oben in die Einspritzpumpe. Es gibt aber definitiv eine Rücklaufleitung (mit ähnlichem oder gleichem) Durchmesser. Wir sind nun seit 30 Minuten unterwegs zur Tankstelle. Bislang trotz kalter Nacht kein Tropfen Diesel in der Bilge. Alles seltsam. Das macht die Fehlersuche nicht leichter.
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Viele Grüße Philip
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#21
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Zitat:
Hast du dann ein Comonrail mit Hochdruckpumpe und Injecktoren die Elecktich angesteuert werden ? Klar kann die Leckölleitung an dem Rücklauf der ESP zum Tank angeschlossen sein. Aber druck sollten die Leckölleitungen nicht haben. Die Schläuche sind ja auch nicht besonders gesichert, sondern nur gesteckt. Ja weil drucklos wenn alles ok ist.
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Gruß Jogie,
der KFZ Mechaniker der alles selber am Boot macht Geändert von jogie (12.10.2024 um 12:13 Uhr) |
#22
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Zitat:
Die sind dann mit Hohlschrauben und Kupfer Dichtringen am Düsenstock befestigt. Eventuel die Hohlschrauben mal nachziehen.
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Gruß Jogie,
der KFZ Mechaniker der alles selber am Boot macht
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#23
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Zitat:
Darum geht es nicht. Natürlich ist dieser Zustand zu beheben. Aber die Aussage, dass Standard-Diesel nicht wieder für Dichtigkeit sorgen kann (...nach aufgetretener Unsichtigkeit bei Einsatz von GTL), ist dennoch falsch. |
#24
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Zitat:
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#25
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2/5 Diesel auf 3/5 GTL. Etwas lauter bei gleicher Drehzahl, aber auch etwas höhere Geschwindigkeit bei gleicher Drehzahl. So jedenfalls mein Eindruck. Weiterhin alles trocken.
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Viele Grüße Philip
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