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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Verständnisfrage G4
Moin,
der ein oder andere mag es mitgekriegt haben oder auch nicht: Ich sitze seit August hier in Südafrika auf meinem Kat mitten im Refit, und habe letzte Woche die Firma gefeuert, die eigentlich einen ziemlich großen Teil der Arbeiten übernommen (aber bei Weitem nicht zuende gebracht) hat. Alternativen zu dieser Firma gibt es auf dem Clubgelände nicht, hier herrschen eher mafiöse Familienstrukturen. Nu stehe ich also allein davor, und darf erstmals im Leben auch selber laminieren. Irgendwann in grauer Vorzeit habe ich mal in den hiesigen Trööts mitgenommen, daß man zu "beglasendes" Holz sinnvollerweise mit G4 vorstreicht. Soweit ich das damals verstanden habe, macht man das, damit das Holz vorgetränkt ist und man nicht soviel Harz braucht, richtig? Und wenn dem so ist: Ist das der einzige Grund für G4, oder hat es damit noch eine andere Bewandnis, z.B. als Haftvermittler? Hier gibt's das nämlich nicht und irgendwie wußte in den Shops auch niemand so recht, was ich eigentlich von denen wollte, als ich danach gefragt habe. Offenbar wird einfach soviel Harz genutzt, daß es reicht. Wenn das der Hauptgrund ist, mache ich das eben so wie alle anderen auch... Das West-System ist hier nicht verbreitet, alle Welt nutzt Produkte von Sigma Coatings und Flowcrete, die ich hier auf dem Clubgelände auch kriege. (Zumindest Polyester, Vinylester hatten sie auch nicht, den ich vielleicht noch brauchen werde, weil ich um meine neuen Decksluken rum auch innen laminieren muß, wo aber bereits einmal komplett mit Epoxid-Lack lackiert worden ist.) Wäer nett, wenn mich mal jemand ein wenig erhellen könnte. mfg Martin |
#2
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Hi,
G4 ist einerseits ein guter Feuchtigkeitsschutz, auch für das einlaminierte Holz und anderseits verbessert es die Haftung. Vielleichtbekommst du ein anderes vergleichbares Produkt. G4 ist eine Grundierung auf Polyurethanbasis. |
#3
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Meines Wissens nach wird G4 eher bei Polyester Harz als Grundierung verwendet. Epoxid auf Holz ist eigentlich kein Problem ohne Grundierung. Bei stark aufsaugendem Untergrund zur not einmal mit Epoxid vorstreichen. Persönlich finde ich im Bootsbau Epoxid sowieso die bessere Wahl. Einziger Nachteil ist die UV Beständigkeit. Also Flächen mit UV Bestrahlung am besten Lackieren (Klarlack reicht schon).
Ach so, mit Epoxid lassen sich, glaube ich, auch keine Glasfasermatten sondern nur Glasfasergewebe verarbeiten.
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#4
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Für die Verwendung von Polyesterharz auf Sperrholz ist G4 unverzichtbar. Die recht dünnflüssige Konsistenz mit gleichzeitig hervorragender Tränkungseigenschaft schafft die ideale Verbindung von Polyesterharz zu Hölzern. G4 stellt in erster Linie einen Haftvermittler dar, ohne diesen wird das Harz keine stabile Verbindung eingehen.
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MfG Eric Allet wird jut... |
#5
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Zitat:
Polyester ist etwas dicker als Epoxy und dringt deshalb nicht so tief ins Holz ein. Wenn man erst das Holz mit Harz einstreicht, dann die Matte auflegt und tränkt haftet auch Polyester wunderbar auf dem Holz. Das gilt für normale Hölzer, wenn was besonderes dichtes/schweres laminiert werden soll würde ich sowieso Epoxy nehmen. |
#6
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Ich hab bei meiner Resto auch kein G4 verwendet, nur normales Polyesterharz auf die Sperrholzplatten und gut, hatte keine Probleme mit der Haftung...
Ob man es braucht oder nicht ist evtl. auch wieder so eine Glaubensfrage wie Epoxid oder Polyester... |
#7
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Es haftet, aber hält mangels Tränkung nicht ideal. Das hat wenig mit Glauben zu tun
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MfG Eric Allet wird jut... |
#8
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Zitat:
Aber um nicht eine unendliche Diskussion hervorzurufen Pro und Contra Epoxid oder Polyester, G4 darf eh nicht mehr an Privatpersonen verkauft werden
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#9
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Zitat:
Ich streite die Wirkung von G4 nicht ab, die unbedingte Notwendigkeit zur Verwendung sehe ich aber nicht. Meine Meinung, soll aber jeder so machen und tun wie er will...
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#10
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Zitat:
@Tobi Aufdie Qualität amerikanischer Bootsbauer aus den 70er und 80er Jahren würde ich mich aber auch nicht beziehen. Das war jetzt nicht wirklich der Kracher und wenn ich so viel Arbeit auf mich nehme, dann versuche ich alles, das es gut wird. |
#11
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@Frank:
Die Qualität ist nicht der Reißer aber es ist auch noch kein Boot auseinander gefallen weil sich das Laminat vom Holz gelöst hat Also nochmal, Polyester ohne G4 geht problemlos, wer auf Nummer sicher gehen will nimmt Epoxy. |
#12
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Ich habe das vor ein paar Jahren, beim Bau der Greta, mal getestet. 10mm Gabun, 80er Korn angeschliffen, 2 Lagen 450er Matte, mit und ohne G4. Ohne G4 ließ sich fast ohne Holzausbruch abschälen, mit G4 war die obere Furnierlage total im Eimer. Kein hochwissenschaftlicher Test, aber für mich Grund genug bei Polyester vorher mit G4 zu arbeiten.
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MfG Eric Allet wird jut... |
#13
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Zitat:
Das ist für mich, neben der besseren Haftung ein weiterer nennenswerter Vorteil, der den geringen Mehraufwand allemal rechtfertigt. Ich habe aber auch kein Problem, wenn jemand das anders sieht. Allerdings ist das auch ein Grund, warum ich nur mit großer Skepsis ein Boot kaufen würde, was gerade saniert wurde. |
#14
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Zitat:
Meine Italienerin aus 1991 war noch beschissener gebaut, da wurde normales Nadelholz verwendet und nur seitlich bissl anlaminiert, nicht mal komplett eingepackt, gebohrte Löcher/ Durchbrüche nicht versiegelt usw... Da war mein ´78er Sea Ray eine komplett andere Liga. Da war bis zum Verkauf letztes Jahr nix rott oder faul, kein Spiegel, kein Stringer, kein Spant... Es ist zwar schön, wenn das Laminat super haftet, wenn das Kernholz von innen raus verfault, weil´s Wasser irgendwo ziehen kann, hilft das auch nix, genau wie AW 100 Verleimung usw... Daher sehe ich das, wie gesagt, entspannt...wer G4 verwenden will soll es tun, ich brauche es nicht...ich lass aber allen anderen hier auch Ihre Meinung, das hier ist meine... Wäre jetzt noch Interessant, wie eine nur mit Polyesterharz versiegelte Platte aussehen würde...
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#15
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Zitat:
Das hat den selben Effekt als wenn man G4 grundiert.
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Semper Fidelis
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#16
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Vielleicht liegt es daran das ich nie Probleme hatte, ich streiche das Holz immer bis es gesättigt ist und wenn es doch noch saugt drückt man beim entlüften ja Harz nach.
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#17
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Wir haben auch schon ein feines Gewebe mit Epox gehab, was sich so als haut hat lösen lassen, weil das Holz alles quasi weggesoffen hat. Wenn nachher keine Kohäsionsbasis mehr da ist, hält auch nix, egal welches Harz.
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Semper Fidelis Geändert von Mucke (23.10.2018 um 15:27 Uhr) |
#19
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Super Leute.
So viele richtige Aussagen habe ich selten bezüglich Material gelesen Ich habe es erfolgreich auch als Grundierung auf Beton in Kombination mit Polyesterharz, im Teichbau, eingesetzt. Es kann auch zum streichen von Holzmöbeln verwendet werden, wenn man damit leben kann, dass es vergilbt.
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Rechtschreibfehler sind beabsichtigt und dienen der allgemeinen Belustigung Ciao Markus
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#20
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Zitat:
Das einzige was ich jetz nur mutmaßen kann ist die Widerstandsfähigkeit gegen Feuchtigkeit bei der Verwendung von Holz/Polyester. Aber wenn das Holz irgendwann rott wird in den Booten bringt auch die beste Haftung nix mehr. Was der Tröötstarter jetzt aus dem ganzen macht liegt bei ihm.
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Semper Fidelis |
#21
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Hier noch alternativen zu G4 von Voss
https://www.phd-24.de/komplett-sets/...u/grundierung/ https://www.harzspezi.de/grundierung-G4_4
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Rechtschreibfehler sind beabsichtigt und dienen der allgemeinen Belustigung Ciao Markus |
#22
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G4 (Polyurethan) gibt eine mehr als nachgewiesene gute Haftung. Versiegelt das Holz vollständig, verwenden Sie es auch als Dichtung, nachdem Sie die Löcher für die Schrauben durch den Spiegel gebohrt haben. Verwenden Sie auch Iso-Harz anstelle von Ortho-Harz
Die Qualität des zu verwendenden Holzes ist nicht wirklich wichtig, da es mit G4 bestückt und dann komplett mit Polyestermatte umwickelt wird. Epoxy ist Unsinn und unnötig teuer für diese Art von Arbeit. So arbeiten wir seit Jahren in den Niederlanden Gruße Alex |
#23
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Wohl wahr. Wie gesagt: Hier gibt's kein G4 nich. Die paar Holzteile, um die es hier geht, sitzen ohnehin alle innen und dürften später eher nicht mit Wasser in Berührung kommen, sofern nicht irgendwas anderes ganz furchbar schiefgegangen ist (), insofern werde ich sie jetzt einfach zweimal mit Harz vortränken und dann muß gut sein.
Danke an alle, die hier zur Aufklärung beigetragen haben. mfg Martin |
#24
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Zitat:
Hier habe ich G4 auf Beton eingesetzt, anschließend 2 Lagen Glasmatte matte, dann Eingefärbtes Gel + 2mal Topcoat . das war vor ca. 13 Jahren. Und es hält heute boch
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Rechtschreibfehler sind beabsichtigt und dienen der allgemeinen Belustigung Ciao Markus
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